Dem Winde versprochen
verfügte, die große Lager mit dem Flussufer verbanden, in denen man Tausende von Warenballen und Fässern, ja sogar Menschen unterbringen konnte?
Der Kontakt zu Martín de Álzaga hatte sein Für und sein Wider. Dafür sprach, dass er durch die täglichen Geschäfte mit dem Basken ein Vermögen machen konnte; dagegen, dass er das mühsam aufgebaute Vertrauen der Unabhängigkeitskämpfer verlieren könnte, und das war ein wichtiger Punkt. Jeder wusste, dass sie sich gegenseitig ein Dorn im Auge waren.
Álzaga forderte Blackraven auf, im Sessel Platz zu nehmen, während er zwei Gläser Portwein einschenkte.
»Danke«, sagte Blackraven, »ein ausgezeichneter Tropfen.«
»Meine Frau Magdalena und ich haben es sehr bedauert, dass wir gestern nicht nach El Retiro kommen konnten. Trotzdem vielen Dank für die Einladung, Exzellenz. Wir waren durch familiäre Angelegenheiten verhindert.«
Blackraven nickte und nippte an seinem Portwein.
»Es war eine für diese Jahreszeit eher ungewöhnliche Veranstaltung, doch sehr unterhaltsam, wie ich von meinen Freunden gehört habe.« Álzaga räusperte sich. »Wenn die Gerüchte stimmen, Exzellenz, möchte ich die Gelegenheit nutzen und Ihnen zu Ihrer Verlobung mit Miss Maguire gratulieren.« Blackraven verneigte sich. »Meine Frau meint, sie sei ein gutes Mädchen – so voller Barmherzigkeit.«
»Das ist eine sehr hohe Meinung, die Ihre Gattin da hat.«
»In der Tat, Exzellenz.« Er machte eine Pause, als ringe er nach Worten, und fuhr dann fort: »Ich glaube, Miss Maguires Jugend bringt sie manchmal dazu, ein wenig … sagen wir, ein wenig unvorsichtig zu handeln.« Blackraven hob erstaunt die Augenbrauen. »Sehen Sie, Exzellenz, es geht um diese unangenehme
Geschichte mit dem Schwarzen Engel. Ich bin überzeugt, Miss Maguire tut das alles in bester Absicht. Aber ihr Verhalten hetzt die Sklaven auf, sie werden widerborstig und streitsüchtig. Einige haben sich sehr respektlos gegenüber ihren Herren gebärdet … «
»Glauben Sie wirklich, dass Miss Maguire für das verantwortlich ist, was Sie da beschreiben?« Blackravens Ton lag zwischen ungläubig, drohend und amüsiert.
»Auf jeden Fall werden die Sklaven aufgewiegelt, Exzellenz. Die unglücklichen Ereignisse in der Real Compañía de Filipinas vor ein paar Wochen belegen das.«
»Ich glaube nicht, dass die Sklaven etwas mit dem Anschlag zu tun hatten«, widersprach Blackraven. »Vielleicht war es eine Abrechnung mit Sarratea. So, wie ich es verstanden habe, hatten die Angreifer Pferde und Waffen. Wie sollen die Sklaven da rangekommen sein?«
Álzaga wollte mit Blackraven ins Geschäft kommen und ihn keinesfalls erzürnen.
»Möglich«, gab er zu. »Aber es sind alarmierende Berichte zu mir vorgedrungen, über Sklaven, die sich ihren Herren widersetzen und sie provozieren.«
»Vielleicht, weil ihre Herren sie wie Tiere behandeln. Wir alle wissen, wie sanft und gutmütig die meisten der Sklaven sind, aber alles hat seine Grenzen. Jedes Lebewesen würde sich gegen eine solche Quälerei zur Wehr setzen.«
»Natürlich. Allerdings … «
Blackraven stand auf, und Álzaga hielt inne, eingeschüchtert von der imposanten Statur seines Gegenübers. Dann erhob er sich ebenfalls.
»Nun, Álzaga, das mildtätige Verhalten meiner Verlobten, Miss Maguire, gegenüber den Sklaven zeigt nur eines: dass sie eine gute Christin mit einem feinfühligen und mitleidigen Herzen ist. Seit ich in Buenos Aires bin, habe ich nicht einmal gehört,
dass sie bei den Sklaven das Wort Freiheit oder Aufstand in den Mund nimmt. Sie beschränkt sich darauf, ihnen zu helfen, ihnen das Leben ein wenig erträglicher zu machen. Das ist alles. Es ärgert mich, dass man in einer so katholischen Gesellschaft wie dieser eine Christin nicht zu schätzen weiß, die nichts anderes tut, als sich um das Wohlergehen der anderen zu sorgen, ganz gleich, aus welchem Land sie kommen oder welche Hautfarbe sie haben. Wenn es also unter den Sklaven aufrührerische Grüppchen gibt, müssen Sie woanders suchen. Miss Maguire verbringt den Tag mit meinen Sklaven, sie hilft ihnen und hört ihnen zu, und ich habe noch kein Anzeichen von Rebellion oder Unbotmäßigkeit bemerkt.«
»Ihre Worte haben mich überzeugt«, sagte Álzaga. »Lassen wir die Sache auf sich beruhen. Eigentlich wollte ich über etwas viel Wichtigeres mit Ihnen sprechen, Exzellenz, wenn Sie mir noch fünf Minuten Ihrer Zeit zugestehen.«
»Nur zu«, sagte Blackraven und setzte sich wieder.
»Es geht
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