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Dem Winde versprochen

Dem Winde versprochen

Titel: Dem Winde versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florencia Bonelli
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um Ihre neue Gerberei. Ich würde gern einen großen Teil ihrer Produktion kaufen.«
     
    An den folgenden Tagen musste Blackraven die meiste Zeit in der Stadt verbringen, doch abends kehrte er immer wieder nach El Retiro zurück, um bei Melody sein zu können. Der Donnerstag war besonders hart. Es gab Probleme bei den Bauarbeiten der Gerberei, die in einem Streit mit dem Architekten endeten, und dann waren noch Álzaga und Santa Coloma aufgetaucht und hatten ihm ein Importgeschäft mit Möbeln vorgeschlagen.
    Auf dem Rückweg waren ihm Travers verschlüsselte Nachrichten wieder eingefallen, die ihm Kopfzerbrechen bereiteten. Vielleicht war er einfach nur aus der Übung, oder aber es handelte sich um eine neue Technik der Spione. Er dachte an Marie und an die aufrichtigen Gefühle, die sie diesem Mann entgegenbrachte. Von klein auf hatte sie so viele Enttäuschungen erleben
müssen, dass er sich nicht traute, sich ihr bei Traver in den Weg zu stellen. Doch dieser William Traver war nicht der, der zu sein er vorgab. Marie würde wieder verletzt werden, und er konnte es nicht verhindern.
    Er erreichte sein Anwesen. Als er in der Ferne in der Nähe des Glockenturms Louis und die Kinder sah, ritt er im leichten Trab auf sie zu.
    »Exzellenz«, sagte Louis und verneigte sich.
    ›Du bist eigentlich der König von Frankreich und verneigst dich vor mir‹, dachte Blackraven, während er abstieg. Er verneigte sich seinerseits und bekundete ihm seinen Respekt. Louis lächelte warmherzig.
    Die Kinder zeigte ihm ihre Aquarelle. Jimmy hatte wirklich Talent. Ungeschickt strich er ihm durchs Haar, und der Junge bekam hochrote Wangen.
    »Herr, wann bringen Sie mir das Reiten bei?«, wollte Víctor wissen. »Miss Melody könnte es mir beibringen, aber sie will das nicht ohne Ihre Erlaubnis tun.«
    »Ich würde es auch gerne lernen«, rief Angelita.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete er Jimmy. Er würde niemals reiten können, ohne sein Leben in Gefahr zu bringen.
    »Mal sehen«, sagte er.
    »Meine Schwester könnte es ihnen auf Fuoco zeigen, wenn Sie keine Zeit haben, Eure Exzellenz«, schlug Jimmy vor. »Sie ist eine großartige Reiterin.«
    »Ich weiß, Jimmy. Ich werde das mit Señorita Isaura besprechen.« Die Kinder jubelten vor Freude. »Und jetzt fahrt mit dem Zeichenunterricht fort und vergeudet nicht die Zeit von Monsieur Désoite.«
    Auf dem Weg in das Haus ging er bei Milton vorbei, der an einem Baum lehnte und Louis nicht aus den Augen ließ. Blackraven grüßte ihn, und der Seemann nahm die Mütze ab.
    »Captain Black, schön Sie zu sehen.«
    »Gleichfalls, Milton. Schon vor Tagen habe ich nach mehr Männern für die Überwachung schicken lassen.«
    »Somar hat heute Morgen mit Shackle und mir darüber gesprochen. Wir sind Ihnen sehr dankbar, Captain. Das Gelände ist sehr weitläufig.«
    Als er das Haus betrat, verwandelte sich die freudige Erwartung schlagartig in Zorn, als er nach Melody fragte, und Siloé ihn informierte, dass sie zu den Wäscherinnen am Fluss gegangen war. Miora, die ihn so fürchtete, dass es ihr die Sprache verschlug, starrte ihn mit großen Augen an.
    »Was weißt du, dass du mich mit solch einem Blick anschaust?«
    »Miss Melody ist nicht freiwillig an den Fluss gegangen«, stammelte sie. »Man hat sie geholt.«
    »Wie? Das musst du mir erklären.«
    »Eine der Wäscherinnen steckt in Schwierigkeiten«, mischte sich Siloé ein, »und hat nach Miss Melody verlangt. Deshalb hat man sie geholt, Herr Roger.«
    Blackraven fluchte, zog das Jackett aus und warf es auf einen Stuhl. Mit Riesenschritten machte er sich auf den Weg in Richtung Fluss, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Die Sklaven, deren Arbeitstag zu Ende ging, machten ihm Platz und sahen ihn ängstlich an. Er war blind vor Zorn, und düstere Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Er hätte sie umbringen können. Er hatte ihr verboten, an diesen Ort zurückzukehren, und dennoch wagte sie es, sich darüber hinwegzusetzen und wieder einmal ihr Leben in Gefahr zu bringen.
    Die Wäscherinnen hatten ihre Zuber und Waschbretter verlassen und drängten sich in der Nähe von ein paar mit Laken bedeckten Steinen. Sie reckten die Hälse und tuschelten. Je näher Blackraven kam, umso deutlicher hörte er die Schmerzensschreie. Er bahnte sich einen Weg durch die Reihen von Sklavinnen.
    »Isaura!«, schrie er, als er sie neben der leidenden Sklavin knien sah.
    Melody sprang mit einem Satz auf und schaute ihn entsetzt und verwirrt an. Blackraven

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