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Demolition

Demolition

Titel: Demolition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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um ihre Fassung zurückzugewinnen.«
    »Mr. Powell, Sir...« Der Polizeihauptmann räusperte sich. »Zu Madame Beaumonts Gästen ist noch zu bemerken... einer traf erst ein, nachdem man das Verbrechen gemeldet hatte. Ein Anwalt. Mr. 1/4maine. * «
    Powell suchte und erspähte ESPer-Rechtsanwalt 2 Jo 1/4maine unter den Gästen und übermittelte ihm einen telepathischen Gruß. »Hallo, Jo!«
    »Hallo!«
    »Was machen denn Sie auf diesem Besäufnis?«
    »Ich bin beruflich hier. Mein Kli(Ben Reich)ent hat mich herbestellt.«
    »Dieser Obergauner? Das macht mich sofort argwöhnisch. Warten Sie hier mit Reich. Wir werden die Sache gleich regeln.«
    »Das war vorhin ein wirksamer Auftritt mit Beck.«
    »Verflucht, haben Sie unseren Code geknackt?!«
    »Nein, und ich sehe auch keinerlei Aussichten, es noch zu schaffen. Aber ich kenne Sie beide. Der sanftmütige Jax als stahlharter Bulle, das ist ja wohl ein Witz.«
    Von der anderen Seite des Saals, wo er scheinbar im Winkel schmollte, mischte sich Beck ein. »Tun Sie uns den Gefallen und plaudern Sie nichts aus, Jo.«
    »Sind Sie wahnsinnnig?!« 1/4maine reagierte, als habe man ihn ermahnt, ja nicht die Gesamtheit der ethischen Prinzipien des Verbandes anzutasten. Er strahlte einen Ausbruch von Entrüstung aus, der Beck zum Grinsen veranlaßte.
    Diese telepathische Unterhaltung fand während jener Sekunde statt, in der Powell noch einmal in tugendhafter Verehrung Marias Stirn küßte und dann mit sanfter Gewalt ihre zittrige Umklamme rung von seinem Arm löste. »Meine Damen und Herren... wir sehen uns im Herrenzimmer.« Die Gästeschar entfernte sich, geführt vom Polizeihauptmann. Sie redeten, ganz neuartig angeregt, lebhaft durcheinander. Der Vorfall begann auf sie den Eindruck einer wirklich sagenhaften neuen Form des Zeitvertreibs zu machen. Durch das Stimmengewirr und Gelächter spürte Powell plötzlich die eisernen Ellbogen einer straffen geistigen Sperre. Er erkannte diese Ellbogen und ließ sein Staunen durchblicken. »Gustus! Gustus Tate!«
    »Oh. Hallo, Powell!«
    »Du hier? Und so still & bescheiden?«
    »Gustus?« meldete sich Beck zu Gedanke. »lch habe gar nicht bemerkt, daß er hier ist.«
    »Um alles in der Welt, warum versteckst du dich unter der Allgemeinheit?« Von Tate kam ein Chaos aus Ärger, Verdruß, Furcht vor Schmälerung seiner Reputation, Selbstvorwürfen, Scham... »Gib dir einen Ruck, Gustus. Dein WM dreht sich ja im Kreis. Ein kleiner Skandal kann dir beileibe keinen Schaden zufügen. Du wirst dadurch nur menschlicher wirken. Bleib hier & hilf uns. Ich hab's irgendwie im Urin, daß wir noch einen Einser brauchen können. Das hier dürfte ein ganz verzwickter Fall von Drei-A sein.«
    Sobald der Saal geräumt war, musterte Powell die drei Männer, die zurückgeblieben waren und in seiner Nähe standen. Jo 1/4maine war ein untersetzter Mann, von stämmiger Gestalt und wuchtig gebaut, mit einem schimmernden Glatzkopf und freundlichem, schlichtmütigen Gesicht. Der kleingewachsene Tate war nervös und fahrig... mehr als gewöhnlich. Und dann der notorisch bekannte Ben Reich. Powell begegnete ihm zum ersten Mal. Er war hochgewachsen, breitschultrig, sichtlich ein Mann von Entschlossenheit; ihn umgab eine ungeheuer starke Aura von Charme und Machtbewußtsein. In seiner Macht kannte er dennoch Raum für Freundlichkeit, aber sie war verdorben durch die Gewohnheit tyrannischen Gehabes. Reichs Augen waren scharf und von kalkuliert wohlwollendem Ausdruck, doch sein Mund wirkte zu klein und von zuviel Empfindsamkeit geprägt, ähnelte sonderbar einer Narbe. Ein Mann, der eine fast magnetische Anziehungskraft besaß, aber zugleich in seinem Innern etwas Unbestimmtes, das abstieß. Er lächelte Reich zu. Reich erwiderte das Lächeln. Spontan schüttelten sie sich die Hände. »Locken Sie jeden so aus der Reserve, Mr. Reich?«
    »Das ist das Geheimnis meines Erfolgs.« Reich grinste. Er verstandPowells Äußerung. Sie befanden sich en rapport.
    »Na, lassen Sie bloß die anderen Gäste nicht merken, wie Sie das machen. Sonst würden sie mich eines abgekarteten Spiels verdächtigen.«
    »Sie doch nicht, Powell, o nein! Sie können denen jederzeit etwas vorspiegeln. Sie könnten ihnen eingeben, sie befänden sich in geheimem Einverständnis mit Ihnen.«
    Beide Männer lächelten wieder. Ein unerwarteter Chemotropismus zog sie wechselseitig an. Darin lag eine große Gefahr. Powell versuchte, diesen Einfluß zu meiden. Er wandte sich an 1/4maine.
    »Also

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