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Demolition

Demolition

Titel: Demolition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Geld?«
    Powell unterdrückte die Aufwallung von Erbitterung, die in ihm anschwoll. Die Erbitterung galt nicht Chooka. Es handelte sich um Erbitterung über die schonungslose Kraft der Evolution, die sich nicht davon abbringen ließ, den Menschen mit immer größeren Fähigkeiten auszustatten, aber es versäumte, die Rudimente seiner Schwächen auszumerzen, die ihn an der Anwendung seiner Fähigkeiten hinderten. »Darüber unterhalten wir uns später, Chooka. Wo ist das Mädchen!«
    »Hier ist kein Mädchen. Ich habe hier kein Mädchen.«
    »Benimm dich nicht kindisch, Chooka. Schau selber mit mir bei deinen Kunden nach. Im Hirn des alten Bocks, der so scharf auf die Rotäugige...«
    Behutsam erforschte Powell den Geist des Lüstlings. »Er war schon oft hier. Er wartet auf Barbara D'Courtneys Auftritt. Du steckst sie in ein mit Goldmünzen besetztes Kleid. Ihr Erscheinen ist in einer halben Stunde fällig. Er hat an ihrem Aussehen Geschmack gefunden. Sie macht irgendwelchen Trance-Humbug mit Musik. Ihr Kleid ist geschlitzt, und das gefällt ihm. Ganz geil macht ihn das. Sie...«
    »Er spinnt. Ich habe nie...«
    »Und die Frau, die von einem Mann namens Zerlen hintergangen worden ist? Spinnt sie auch? Sie hat das Mädchen bereits mehrmals gesehen. Sie glaubt an das »Medium«. Sie wartet auch auf den Auftritt. Wo ist das Mädchen, Chooka?«
    »Ich verrate nichts!«
    »Ich sehe schon... oben. Und wo oben, Chooka? Spar dir die Mühe, dein Bewußtsein versiegeln zu wollen, ich introvisiere mit Tiefenwirkung. Einen Einser kann man nicht täuschen. Aha... viertes Zimmer links von der Ecke... das ist ja ein wirklich verzwickter Irrgarten da oben, Chooka. Laß uns sicherheitshalber einmal wiederholen...«
    »Verschwinde, du gottverdammter Bulle!« kreischte plötzlich Chooka, gegenüber Powell hilflos und erbost infolge der erlittenen Demütigung. »Hinaus mit dir!«
    »Entschuldigen Sie die Störung«, sagte Powell. »Ich bin bereits unterwegs.« Er erhob sich und verließ das Kellergewölbe.
    Die gesamte telepathische Vernehmung hatte lediglich die eine Sekunde gedauert, die Reich brauchte, um auf der Treppe zum Keller in Chooka Froods Regenbogenhaus von der zwanzigsten auf die achtzehnte Stufe hinabzusteigen. Reich hörte Chookas schrilles Schelten und Powells Antwort. Er drehte sich um, rannte die Treppe wieder hinauf und ins Erdgeschoß. Als er sich am Pförtner vorbeischob, um in die andere Seite des Gebäudes zu gelangen, ins Vergnügungs-Etablissement, steckte er dem Mann einen Sovereign zu. »Ich war nicht hier«, zischte er. »Klar?«
    »Hier war niemals jemand, Mr. Reich.«
    Eilig durchquerte Reich die Räume des Etablissements. »Spannung!, rief der Tensor. Spannung! rief der Tensor. Spannung, Spiel und Spökenkieken sind im Gang.« Er eilte achtlos an den Mädchen vorüber, die ihn verschiedentlich ansprachen, und schloß sich in die Fernsprechzelle ein, wo er BD 12232 wählte. Auf dem Bildschirm zeigte sich Churchs grämliches Gesicht.
    »Ja, Ben?«
    »Wir sind in einer scheußlichen Klemme. Powell ist hier.«
    »O mein Gott!«
    »Verdammter Scheißdreck, wo treibt sich Quizzard herum?«
    »Er ist nicht dort?«
    »Ich kann ihn nicht finden.«
    »Aber ich dachte, er sei unten im Keller. Er...«
    »Im Keller war Powell. Er hat Chooka das Hirn ausgeräumt. Sie können Gift darauf nehmen, Quizzard war nicht unten. Zum Satan, wo steckt der Kerl?«
    »Ich habe keine Ahnung, Ben. Er hat sich mit seiner Frau auf den Weg gemacht, und...«
    »Hören Sie zu, Jerry. Powell muß herausgefunden haben, wo sich das Mädchen aufhält. Mir stehen vielleicht noch fünf Minuten zur Verfügung, um zu verhindern, daß er es findet. Es war Quizzards Aufgabe, dafür zu sorgen. Er ist nicht im Keller. Er ist nirgendwo im Bumslokal. Er...«
    »Dann ist er bestimmt oben in der Absteige.«
    »So schlau bin ich selber, um mir das zu denken. Ich will wissen, ob es nach oben irgendeinen schnellen Nebenzugang gibt. Irgendeine Abkürzung, die ich nehmen kann, um Powell zuvorzukommen?«
    »Wenn Powell Chooka introvisiert hat, dann weiß er jetzt auch von der Abkürzung.«
    »Ve rflucht, das ist mir klar. Aber vielleicht auch nicht. Vielleicht hat er sich zu stark auf das Mädchen konzentriert. Das ist eine Chance, die ich wahrnehmen muß.«
    »Hinter der Haupttreppe ist ein Flachrelief aus Marmor. Drehen Sie den Frauenkopf nach rechts. Die Figuren teilen sich. Dahinter ist eine Tür zu einem Pneu-Lift.«
    »Ausgezeichnet.« Reich unterbrach

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