Demon Lover
massierte. Sie stellte sich vor, ihr Dämonenliebhaber weckte ihr Verlangen und saugte an ihren Brüsten, während sie den Duft seiner nackten Haut einsog.
Es kam ihr schnell und heftig. Keuchend überließ sie sich den Zuckungen des Orgasmus.
Emotional und körperlich erschöpft, schlug sie die Augen auf und spähte ins Halbdunkel ihres Zimmers. Ein Luftzug streifte ihr Gesicht wie eine kühle, feuchte Berührung. Ihr Herzschlag kam ihr übermäßig laut vor, und sie atmete in schnellen Stößen.
«Remi», flüsterte sie. Ihre Stimme klang ganz rau vor Verlangen. «Ich warte auf dich.»
Erfüllt von schmerzhafter Sehnsucht, hatte sie das irrationale Bedürfnis, zu weinen und gleichzeitig zu lachen. Vielleicht hätte sie das auch getan, wenn sie nicht von einer tiefen, belustigten Stimme zu Tode erschreckt worden wäre.
«Schäm dich», sagte er vorwurfsvoll. «Sieht so aus, als hättest du schon ohne mich angefangen.»
Kendra schreckte aus ihren Träumereien hoch, schloss eilig die Beine und raffte den Morgenmantel über der Brust zusammen. Ihr wurde schwindelig. Woher kam die Stimme?
Sie blinzelte heftig und ließ den Blick durchs Zimmer schweifen. Zunächst konnte sie nicht erkennen, was da auf sie zukam. Aus einer Ecke schoss ein dunkler Schatten hervor, nahm rasch Gestalt an und wurde im Näherkommen heller. Die Umgebung und selbst der Lampenschein auf dem Nachttisch wurden überstrahlt.
Im nächsten Moment materialisierte inmitten des Leuchtens die bekannte Gestalt. Allmählich ging ihr die Luft aus, denn sie hatte zu lange den Atem angehalten.
Das kann nicht sein
, dachte sie in Panik.
Doch es war so.
Remi stand neben dem Bett und grinste sie an. Auch diesmal war er wieder fast nackt, und seine muskulösen Schultern wirkten im Schein der Öllampen noch breiter. Die Hände hatte er in die schlanke Hüfte gestemmt, von der der Lendenschurz herabhing.
Das Grauen drohte sie inwendig zu verbrennen. Wie lange stand er schon da? Hatte er sie beobachtet?
Kendra musste schlucken, das Blut schoss ihr in die Wangen. Sie traute ihren Augen nicht.
«Oh, Gott, du bist wieder da.» Sie konnte sich nicht erinnern, eingeschlafen zu sein, doch darauf kam es nicht an. Ob sie wach war oder schlief, eins ließ sich nicht leugnen.
Der Dämon war wieder da.
Remi begutachtete sie unter halb geschlossenen Lidern hervor. Dass ihr Anblick ihm gefiel, verhehlte er nicht. Er hob anerkennend eine Braue. «Ich bin nicht Gott, aber danke für das Kompliment.»
Er trat vor, setzte das eine Knie auf die Bettkante, ergriff ihr rechtes Handgelenk und zog Kendra hoch.
Benommen blickte sie zu ihm auf und beobachtete, wie er an ihren Fingerspitzen schnupperte. In seinen Augen spiegelte sich pure Ekstase.
Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen. «Was machst du da?», fauchte sie, verunsichert durch sein unerwartetes Erscheinen. Ihr Herz raste. Irgendetwas an ihm brachte ihr Blut in Wallung.
Remi hielt sie fest, zog ihre Hand an seine Nase und beschnupperte sie ausgiebig. «Ich liebe den Duft heißer Mösen.» Seine Brust hob und senkte sich.
Kendra verlor endgültig die Fassung und entriss ihm ihre Hand. «Das kann doch alles nicht wahr sein.» Sie schauderte, und ihr war übel. «Ich bilde dich mir bloß ein.» Kaum hatte sie das gesagt, wurde ihr bewusst, wie lächerlich das klang. Er verfügte jedenfalls über beachtliche Körperkräfte und ging mit ihr so mühelos wie eine Mutter mit ihrem kleinen Kind um.
Dieser Ausflug in die düsteren Regionen ihres Unterbewusstseins wirkte eher noch realistischer als der erste. Sie hatte das Gefühl, sie wäre in einem ausweglosen perversen Spiegelkabinett gefangen.
Ihr Gegenüber seufzte angesichts der versteckten Zurückweisung. «Ich versichere dir, dass ich durch und durch real bin.»
Kendra schüttelte den Kopf. Kaum hatte sie geglaubt, sie käme wieder in die Spur, passierte so etwas. Die Angst, sie könnte tatsächlich den Verstand verlieren, legte sich wie eine eiskalte Fessel um ihr Herz.
Wenn ein Dämon einen packt, lässt er einen nie mehr los.
«Nein», erwiderte sie trotzig und hob die Hände, als wollte sie einen schützenden Talisman heraufbeschwören. «Du bist nicht real. Das kann nicht sein.»
Er runzelte die Stirn. «Warum nicht?»
Sie sprach aus, was ihr gerade in den Sinn kam. «Weil ich … dich nicht gerufen habe.»
Remis Blick wanderte umher. «O doch, das hast du.» Er betrachtete ihren nackten Körper. Der Morgenmantel war so dünn, dass er kaum etwas
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