Demon Lover
fortführen – ohne wirklich die Absicht zu haben. Das Studium hatte sie zu Tode gelangweilt, denn Strafrecht war nicht gerade ihr Wunschfach gewesen. Sie hätte lieber eine Laufbahn als Pianistin angestrebt und Musik studiert. Vielleicht war das der Grund, weshalb sie sich zu Michael Roberts hingezogen gefühlt hatte. Er besaß die nötige Leidenschaft und Zähigkeit, seinen Traum zu verwirklichen, und all die Bedenkenträger scherten ihn nicht.
Wie anders ihr Leben doch verlaufen wäre, wenn sie den Mut gehabt hätte, ihrem Vater zu trotzen. Wenn sie darauf beharrt hätte, ihren eigenen Weg zu gehen anstatt den, den er für sie ausgewählt hatte. Aber der Herr Richter hatte seinen Willen unbedingt durchsetzen wollen, hatte sie mit Worten und raffinierten finanziellen Manipulationen eingeschüchtert.
Michael hatte sie bestärkt, sich aus dem Griff ihres Vaters zu befreien und sich eigene Gedanken über ihre Wünsche und Bedürfnisse zu machen – anstatt sich von den ständigen Ermahnungen ihres Vaters leiten zu lassen. Den alten Herrn hätte es gefreut, dass sie und Michael nicht mehr zusammen waren. Am Ende hatte er doch noch seinen Willen bekommen.
Kendras Mundwinkel sanken herab.
Der Gesamtsieg geht an Daddy.
Kendra schüttelte den Kopf und inhalierte tief die wohlriechende Luft. Ihre Migräne ließ zwar allmählich nach, doch sie hatte immer noch Kopfschmerzen. Sie wühlte schon wieder in den Abgründen ihrer Psyche, die sie besser unangetastet gelassen hätte.
Die Standuhr im Foyer schlug. Elf Schläge übertönten vorübergehend das Stakkato des Regens, der gegen die Hauswände platterte. In einer Stunde war Mitternacht.
In ihrem Sinnieren gestört, horchte Kendra auf Geräusche. Nichts. Im Haus herrschte Grabesstille. Totenstille.
Die Flammen der Öllampen neigten sich plötzlich nach links, als wären sie von einem Luftzug erfasst worden. Doch da war nichts. Ängstlich wandte sie den Kopf und spähte in den Schatten.
Nichts.
Kendra schloss einen Moment lang die Augen, dann schlug sie sie wieder auf und rieb sie. Das Haus war riesig und alt. Dass es hier zog, war nichts Neues.
Sie legte sich wieder zurück und hörte dem aufs Dach trommelnden Regen zu. Die Augenlider fielen ihr zu. Bei einem solchen Sturm war es kein Wunder, dass ihre Gedanken zu dem seltsamen Vorfall in der Bibliothek abgeschweift waren. In diesen unruhigen Zeiten war ihr wieder der Dämon in den Sinn gekommen, der sie verführt hatte.
Remi
. Der Überbringer von Offenbarung.
Er hatte so lebendig gewirkt. So real.
Langsam fuhr sie sich mit den Fingerspitzen über die Lippen. Die Erinnerung an die Küsse des Dämons war noch so deutlich, dass sie hätte schwören können, dass Remi Realität gewesen war.
Obgleich die Vernunft ihr sagte, dass es eine Halluzination gewesen war, behauptete ihr Körper etwas anderes. Ihr kam der Gedanke, dass es einen Grund geben könnte, weshalb sie die erotische Begegnung halluziniert hatte. Das Erlebnis war verstörend gewesen, geradezu hyperreal.
Seit Michael mich verlassen hat, habe ich keinen Sex mehr gehabt
.
Ihre Tanzkarte war leer; keine potenziellen Freier klopften an ihre Tür. Sie hatte mit dem Sex abgeschlossen, aber nicht aus freien Stücken. Seit ihr Verlobter sie fallen lassen hatte, leckte sie ihre Wunden und unterdrückte unbewusst ihre Sexualität. Sie hatte sich eingeredet, dass sie keinen Sex wollte und auch keinen brauchte.
Ganz falsch.
In letzter Zeit war sie geiler denn je, und es juckte sie, ihrem Verlangen nachzugeben. Was sie zurückhielt, waren allein ihre Hemmungen.
Aus einem plötzlichen Impuls heraus langte Kendra nach einem Kissen. Sie legte sich auf die Seite und drückte das Kissen eine Weile an sich, von ihrem Vorhaben mehr als nur ein bisschen in Verlegenheit gebracht.
Im Moment war sie auf ihre Hände angewiesen – und auf ihr Verlangen, das sie beinahe zum Wahnsinn trieb. Sie wollte, dass ihre Sinne wieder erwachten. Sie wollte wieder Liebe machen.
Kendra schob sich das Kissen unter den Kopf und schloss die Augen. Sie entblößte eine Brust. Ihr Nippel reckte sich keck, rosig und hart. Sie umkreiste ihn mit der Fingerspitze, streichelte den empfindsamen Warzenhof. Augenblicklich strömte Wärme durch ihre Adern und sammelte sich zwischen ihren Schenkeln. Sie zitterte vor schmerzhaftem Verlangen.
Sie zog die Beine an, spreizte sie und schob die Fingerspitzen zwischen ihre seidigen Schamlippen. Wonneschauer durchrieselten sie, als sie den Kitzler
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