Demon Lover
verhüllte. «Oder hast du unsere kleine Abmachung vergessen?»
Kendra schüttelte den Kopf. «Ich habe keine Abmachung mit dir geschlossen», sagte sie trotzig. «Das wäre auch gar nicht gegangen, denn dich gibt es nicht.»
Wie zum Beweis des Gegenteils packte Remi sie wieder beim Handgelenk. Er riss sie an sich und zog sie diesmal auf die Knie. Die Berührung prickelte. Kendra wurde neben dem Bett auf die Beine gestellt.
«Mich gibt es wirklich», knurrte er.
Kendra riss sich los und taumelte einen Schritt zurück. Ihre Augen waren geweitet, ihr Atem ging schwer. Sie starrte ihn benommen an. Sie hatte das Gefühl, Ameisen unter der Haut zu haben. Längst abgestorben geglaubte Empfindungen wurden wach, und sie hatte nicht die Kraft, sie zu leugnen.
Das Herz schlug ihr bis zum Halse, und sie blinzelte heftig, da ihr die Augen brannten. «Wie ist das möglich?»
Remi trat vor und näherte seine Lippen ihrem Ohr. Sie versteifte sich angesichts seiner einschüchternden Nähe. «Du hast es selbst gewollt, du hast davon geträumt.» Seine Stimme drang in ihren Brustkorb ein und umfing ihr Herz. Das durch seinen warmen Atem auf ihrer kalten Haut hervorgerufene Zittern vermochte sie nicht zu unterdrücken. «Das kann ich dir garantieren – und noch viel mehr. Du brauchst nur an mich zu glauben. Unterwirf dich mir. Vollständig.»
In ihr erwachten verbotene Regungen. Ein Schauer durchlief sie. Die körperliche Nähe zu Remi löste in ihrer Brust heftige Gefühle aus, weckte ihr Verlangen. Die Beine schienen unter ihr nachzugeben. Die innere Hitze versengte sie.
Benommen und verwirrt stieß sie einen tiefen Seufzer aus. «Ich kann nicht …»
Sein Blick wurde weicher. Ein zartes Lächeln umspielte seinen wohlgeformten Mund. «Warum nicht?»
Sie wurde von einem heftigen Zittern erfasst. Ein erstickter Laut kam ihr über die Lippen, dann flüsterte sie schmerzvoll: «Weil ich mich fürchte.»
Auf seinen Lippen erschien ein sardonisches Lächeln. «Dann hör auf, dich zu fürchten», entgegnete er. Seine Entgegnung kam so prompt, dass sie sich nicht damit zufriedengeben konnte.
«Wie zum Teufel soll ich das anstellen?» Kendra schloss die Augen, versuchte, ihn mit geistiger Konzentration verschwinden zu lassen. Als sie die Lider jedoch wieder hob, war er keinen Zentimeter zurückgewichen. Gegen ihren inneren Aufruhr anblinzelnd, fragte sie: «Warum quälst du mich so?» Ihre Stimme war ein heiseres Krächzen.
«Weil ich deinem Ruf nicht widerstehen kann», sagte er leise und sah ihr tief in die Augen.
Das brennende Verlangen zu weinen staute sich in ihrer Brust. Doch dem würde sie nicht nachgeben. Nicht in seiner Anwesenheit. Sie schluckte erneut und gestand dann: «Ich habe mir gewünscht, du wärst hier.» Sie holte Luft. «Bei mir.»
Wie unter dem Zwang einer unwiderstehlichen Macht nahm er ihr Gesicht in beide Hände. Er sah ihr lange in die Augen, dann strich er mit dem Daumen über ihre Lippen. «Dein Wunsch hat mich aus dem Höllenschlund befreit», sagte er leise. «Dafür werde ich dir ewig dankbar sein. Jetzt kann ich auf Erden ungehindert umherwandeln. Und mit einer Frau schlafen. Dieses Geschenk bedeutet mir mehr, als ich auszudrücken vermag.»
Sein Geständnis verblüffte sie. Das Blut stieg ihr in die Wangen, doch sie wollte das Gesicht nicht abwenden. «Findest du mich … schön?», stammelte sie.
Der Dämon nickte. «Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe», erwiderte er gefühlvoll. Zärtlich. Dabei klang er gar nicht wie ein gebieterischer Dämon. Eher wie ein ergebener Geliebter, demütig und dankbar.
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7
Als wäre ein Vorhang aufgegangen und hätte eine Bühne freigegeben, wurde Kendra auf einmal bewusst, wer von ihnen beiden der Stärkere war. Zunächst hatte sie geglaubt, Remi halte alle Trümpfe in der Hand, spiele mit ihr und manipuliere sie, wie es ihm gefiel.
Falsch. Ganz falsch. Jetzt hatte er sich verraten.
Wer einen Dämon heraufbeschwor, dem musste er zu Willen sein.
Kendra atmete tief durch, um ihren rasenden Herzschlag zu beruhigen, dann trat sie noch dichter an ihn heran. Sie legte ihm den Arm um den Hals und schmiegte sich an ihn. Seine Muskeln spannten sich unter ihrer Berührung an. Zwischen ihnen knisterte es. Sie spürte die Hitze seines Körpers. Spürte das Herz in seiner Brust schlagen. Vor allem aber spürte sie das harte Ding unter seinem Lendenschurz.
Sie musste sich eingestehen, dass Remi sie aus den völlig falschen
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