Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
aufleuchtete.
    »Was ist das denn?« Als sie sich aufsetzte, sah sie, dass sie sich in einem von blauen Lichtern eingerahmten Pentagramm befanden.
    Eidolons Miene versteinerte, wurde vollkommen ausdrucks- und gefühllos. »Mach es dir inzwischen bequem. Ich wurde zwecks einer Bestrafung vorgeladen.«
    »Wofür?«
    »Für das Töten eines Menschen.«

17
    Eidolon hatte Vampire nie ausstehen können. Nicht nach dem, was sie Wraith angetan hatten. Nicht nach dem, was sie Berichten zufolge ihrem Vater angetan hatten, als Eidolon gerade erst zwei Jahre alt war.
    Der Faden des Vorurteils hatte sich tief in das Gewebe seiner Seele eingewoben, aber seine Erziehung hatte ihm genügend logisches Denkvermögen vermittelt, um zu erkennen, dass nicht alle Vampire gleich waren. Nancy hatte er gemocht. Einige seiner fleißigsten Angestellten waren Vampire, und er hatte den Sex mit allen Vampirinnen genossen, mit denen er je ins Bett gegangen war.
    Aber niemals würde er etwas anderes als Verachtung für jedes Mitglied des Vampirrats empfinden. Gewürm und Feiglinge, alle siebzehn. Nur zu gern würde er wenigstens einen von ihnen unter sein Skalpell bekommen.
    Selbstverständlich außerhalb des Krankenhauses.
    Sie hatten ihn durch sein persönliches Portal herbeizitiert, wie sie es immer taten, wenn sie vermutlich auch nicht erwartet hatten, dass er so rasch reagieren würde. Das war das erste Mal, dass er die Vorladung gesehen hatte, und er hatte nur wenige Minuten gebraucht, um sich zu duschen und einen Bademantel überzuziehen.
    Tayla hatte Fragen gestellt, aber er war ihnen ausgewichen, hatte ihr nur gesagt, sie solle sich in der Küche nehmen, was sie wolle, und es sich bequem machen.
    Jetzt stand er in den Gemächern des Vampirrats, wo sie ihn anstarrten, ihre arroganten Ärsche auf vergoldeten, thronartigen Stühlen gepflanzt, die in einem Halbkreis vor dem Portal aufgestellt waren, das ihn hergebracht hatte. Rote und schwarze Kerzen brannten in Kronleuchtern aus Kupfer und verstärkten noch die mystische und theatralische Atmosphäre. Wenn es eins gab, das Vampire liebten, dann war es Drama. Hollywood hatte das schaurige Vampirmelodram erfunden, das dann unter den Vampiren Mode geworden war.
    Eidolon konnte Vampire wirklich nicht ausstehen.
    Tritt vor.
    Diese mentale Anordnung ging vom sogenannten Schlüssel aus, einem silberhaarigen Vampir namens Komir. Eidolon widersetzte sich dem Befehl und brachte seine Füße durch Willenskraft dazu, zu bleiben, wo sie waren. Er war hier, um sich für ein Verbrechen zu verantworten, aber dies war nicht der Rat seiner Spezies, und verdammt sollte er sein, wenn er ihm gehorchte, als wäre er es.
    »Meinem Respekt für deine Arbeit sind Grenzen gesetzt, Inkubus«, sagte Komir.
    Eidolon lächelte. »Meiner Arbeit als Arzt oder meiner Arbeit an den Frauen deiner Spezies?« Das war etwas, das von Wraith hätte kommen können, was nur angemessen war, da Eidolon hier war, um für Wraiths Verfehlungen zu bezahlen.
    »Beides«, sagte eine Frau zu seiner Rechten. Ihre Stimme war ein heiseres Murmeln, das, so vermutete er, kurz vor dem Höhepunkt noch heiserer werden würde.
    »Schweig, Victoria«, fuhr Komir sie an. Dann gab er zweien der kräftig gebauten Hilfssheriffs, die neben Eidolon standen, ein Zeichen. »Eskortiert ihn zum Podium.«
    Dem Podium, das mit dem Blut zahlloser anderer befleckt war, das bald mit Eidolons Blut befleckt sein würde. Wieder einmal.
    »Wartet«, sagte er. »Einer der euren wurde kürzlich von Ghulen geschnappt. Was wisst ihr über sie?«
    Komirs Augen verengten sich zu Schlitzen. »Warum interessiert dich das?«
    »Weil die Opfer in meinem Krankenhaus landen, tot oder dem Tode nahe.«
    Victoria seufzte. »Es werden jeden Tag mehr Vampire von der Aegis umgebracht als von diesen Schwarzmarktprofiteuren in einem ganzen Jahr. Es ist uns egal. Das sollte es dir auch sein.«
    Idioten. Er ließ den Bademantel von sich abfallen und ging nackt zum Podium, ohne die Hilfe der Muskelprotze. Während er die Steinstufen hinaufstieg, machte er seinen Geist frei, bis er schließlich unter der verstärkten Holzkonstruktion stand, von der Ketten herabbaumelten. Jegliches Gefühl in sich abtöten war der einzige Weg, hiermit fertig zu werden, und vermutlich auch der einzige Weg zu überleben.
    Ein riesiger Vampirkrieger, dessen Namen Eidolon nicht kannte, erhob sich. »Dein Bruder Wraith hat diesen Monat mehr als die ihm zugestandene Menge an Menschen verbraucht. Stehst du hier, um

Weitere Kostenlose Bücher