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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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erledigen?«
    Oh, richtig. Er redete gar nicht von ihr. Es erledigen. Sie war ein Es . Denn Dämonen waren keine Menschen. Also sprach er letzten Endes doch von ihr.
    Sie wandte sich wieder dem Kerl zu, den sie festhielt. Jeder Tropfen Blut schien aus seinem käsigen Gesicht verschwunden zu sein; seine Atmung ging schnell und flach, dank des Drucks auf Schlüsselbein und Luftröhre. O Gott, was tat sie denn da? Er war ein Mensch, kein Dämon.
    Du bist eine Halbdämonin.
    »Nein!«, schrie sie, aber sie war sich nicht sicher, ob sie zu der Stimme in ihrem Kopf sprach oder zu Kynan. Den Junkie jedoch ließ sie los und sah empfindungslos zu, wie er zu Boden glitt. »Nein, er ist ein Mensch. Abschaum, aber ein Mensch.«
    Der Kerl kroch davon. »Du bist doch verrückt. Komplett durchgeknallt«, murmelte er.
    Kynan näherte sich ihr vorsichtig, als ob er fürchtete, sie könnte zubeißen. »Warum bist du nicht für ein paar Tage im Hauptquartier geblieben? Janets Tod hat uns alle sehr mitgenommen, und ich denke, wir sollten zusammenbleiben.«
    »Du meinst, ich sollte nicht allein sein.«
    »Wir sind alle für dich da, Tayla.« Die Wärme seines Lächelns sollte sie trösten, aber sie fühlte sich kein Stück besser. Ganz im Gegenteil, es verstärkte noch ihr Gefühl, ausgeschlossen zu sein.
    Ausgeschlossen von allem, was sie zum Menschen machte.
    »Ich … ich muss gehen.« Sie eilte an ihm vorbei und gab vor, ihn nicht zu hören, als er ihr hinterherrief.
    »Kein Jagen mehr, Tayla. Nicht allein, und nicht, ehe wir dich wieder für diensttauglich erklären.«
    Sie floh. Floh vor ihren Kollegen und Freunden, floh aus dem Lagerhaus, in dem sie geboren worden war. Aber es gab etwas, vor dem sie nicht weglaufen konnte, und das waren Eidolons Worte.
    Du bist eine Halbdämonin.

11
    Die Transfusion funktionierte. Während der letzte Rest der zweiten Bluteinheit in Eidolons Körper strömte, ließ die grauenhafte Lust langsam nach, das unerträgliche Verlangen gleich unter der Hautoberfläche ebbte ab.
    Bei den Göttern, er war vollkommen erledigt gewesen, als er im UG angekommen war, konnte an nichts anderes mehr denken als an die Momente, in denen er tief in der Jägerin gesteckt hatte, und dann spielte sein Geist ihm immer neue Szenarien vor, in denen Tayla eine Hauptrolle hatte. Er musste sich auf seinem Sitz im Wagen schrecklich gedreht und gewunden haben, da ihm Gem zweimal angeboten hatte, ihm Erleichterung zu verschaffen, ein Vorschlag entsprechend ihrer Verpflichtung als Ärztin, Leiden zu verringern, auch wenn der Duft, den sie absonderte, ihre Erregung verriet. Er wusste, dass sein Körper eine ganze Flut von Fick-mich-Hormonen ausstieß – eine Tatsache, die sich noch im selben Moment bestätigte, als er die Notaufnahme betrat. Jedes weibliche Wesen, an dem er vorbeiging, hatte sich von ihm angezogen gefühlt; einige berührten sich selbst, offenbar, ohne sich dessen bewusst zu sein. Er war versucht gewesen, so versucht, sie alle zu nehmen … eine nach der anderen, alle zusammen, es war ihm völlig egal.
    Aber er wusste, in seinen Gedanken würde er immer nur in Tayla hineinstoßen. Sex mit ihr war Adrenalin pur. Ungezähmt. Pur. Die Art Sex, die sich der Dämon in ihm immer gewünscht und die sein logisches, zivilisiertes Gehirn ihm niemals zugestanden hatte. In sie einzudringen, war eine außergewöhnliche Erfahrung gewesen, ein freier Fall sämtlicher Sinneseindrücke, der die Denkfähigkeit auslöschte und nichts als Gefühl in ihm zurückließ, wohingegen Sex in der Vergangenheit in erster Linie dazu gedient hatte, das Verlangen seines Körpers zu stillen, während sein Verstand davon weitgehend unberührt geblieben war. Er hatte nicht gewusst, dass sein Geist auf diese Weise an dem Akt teilhaben könnte, so ganz und gar.
    Es war unglaublich. Umwerfend. Erschreckend.
    Er hatte ein verdammtes Messer bei ihr benutzt.
    Und um ein Haar wäre er zurück in ihr Apartment gegangen.
    Stattdessen hatte er sich Yuri geschnappt und ihm das Versprechen abgenommen, Eidolon nicht zu erlauben, seinem Verlangen nachzugeben. Nicht solange die Glyphe auf seinem Gesicht versuchte hervorzubrechen. Auch wenn er keinen Beweis dafür hatte, vermutete er, dass Sex während eines S’genesis’ Anfalls den Wandel beschleunigte, wenn nicht sogar besiegelte.
    Und so saß ihm jetzt Yuri im Labor gegenüber, die Arme überkreuzt, einen Fuß auf den Stuhl eines der Laboranten gestützt. »Hast du dich jetzt wieder im Griff? Ich hab nämlich

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