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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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liegt, sollte es mit dem Zauber praktisch augenblicklich für uns sichtbar werden.«
    Jagger reichte Tayla ihre Jacke. »Sobald der Countdown aktiviert wird, kann er nicht mehr unterbrochen werden, und das Handy wird sich selbst zerstören, wenn die Nummer nicht gewählt wird.«
    O Mann, das war doch verrückt. In ihrem Kopf blitzte immer wieder das Wort «Himmelfahrtskommando« auf. Mit einem Schaudern schlüpfte sie in die Jacke. Sie musste unbedingt hier raus, Lungen und Gehirn mit frischem Sauerstoff versorgen, damit sie wieder denken konnte.
    Als Lori Jagger zunickte, eine winzige Geste, die Tayla beinahe entgangen wäre, warf sich Jagger auf sie, als ob er aus einer Kanone abgeschossen worden wäre. Bevor Tayla ihre Arme aus den Jackenärmeln ziehen konnte, packte er sie, zog sie mit einem Ruck gegen die Brust und hielt sie so fest, dass sie sich nicht mehr rühren konnte.
    »Hey!«
    Da traf auch schon Loris Fuß Taylas Körper, und die Luft entwich mit solcher Wucht aus Taylas Lungen, dass es nicht einmal mehr für ein Stöhnen angesichts der Höllenqualen reichte. Jagger ließ sie wieder los, und sie sank auf die Knie. Sie verfluchte sich selbst, dass sie so schwach gewesen war, Schmerz zu zeigen, aber Lori und Jagger verfluchte sie noch weitaus mehr.
    Sie legte beide Hände über die Wundnaht, fühlte warmes, klebriges Blut in ihre Handflächen fließen. Die Wunde brannte, aber der Schmerz strahlte noch viel tiefer, so tief, dass es sich anfühlte, als würden sich ihre Organe verlagern und implodieren.
    Lori kniete sich neben sie, nur ein paar verschwommene Flecken in Rosa und Blau in Tays tränenden Augen. »Tut mir leid, Süße. Ich dachte, je schneller desto besser. Genau wie beim Zahnziehen.« Zärtlich streichelte sie Tays Arm. »Ich weiß, es wirkt ein bisschen übertrieben, aber wir befinden uns im Krieg. Und Krieg bedeutet Opfer. Wir sind alles, was zwischen den Menschen und der Hölle auf Erden steht. Bist du bereit zu tun, was nötig ist, um diese Bestien auszumerzen? Bist du bereit, dein Leben dafür hinzugeben, wenn es darauf ankommt?«
    Ihr Leben, ja. Ihre Milz, nein. Da sie nicht genug Luft hatte, um irgendetwas davon laut auszusprechen, nickte sie nur einmal heftig.
    »Gut. Ich denke, so geht es uns allen.«
    Also das wagte sie zu bezweifeln. Es war ja nicht Lori, die sich mit einer zerfetzten Leber rumärgern musste. Was sie daran erinnerte, dass irgendjemand Dämonenlebern – und andere Körperteile – stahl.
    Eidolon war davon überzeugt, dass die Aegis dahintersteckte, aber er behauptete ja auch, dass Tay halb Dämonin sei. Wenn er sich bei der einen Behauptung irrte, dann vielleicht auch bei der anderen. Oh, bitte, bitte, lasst ihn sich irren.
    »Lori«, krächzte sie. »Wo wir gerade von Krieg sprechen – weißt du irgendwas von den Dämonen, die gefangen und ausgeschlachtet werden?«
    Loris harter Blick traf auf den ihren. »Wovon redest du da?«
    Ein stechender Schmerz brachte sie dazu, lautstark einzuatmen, ehe sie wieder reden konnte. »Eidolon. Er hat mir erzählt, dass die Aegis Dämonen einfängt. Ihre Körperteile auf dem Schwarzmarkt der Unterwelt verkauft. Ist das wahr?«
    »Du verlässt dich auf das Wort eines Dämons?«, fragte Lori. Ihre Stimme brachte einen eisigen Hauch in die Luft.
    »Ich versuche nur, die Wahrheit rauszufinden.« Und zwar über alles. »Mir ist ganz egal, ob es wahr ist oder nicht, aber die Dämonen glauben es nun mal, und das Ganze hat sie aus der Defensive in die Offensive gedrängt. Wenn die Aegis nichts damit zu tun hat, wäre es sinnvoll, herauszufinden, wer tatsächlich dahintersteckt, ehe noch mehr Wächter sterben.«
    »Wenn die Aegis damit zu tun hat«, sagte Lori, »dann jedenfalls nicht durch unsere Zelle.«
    Jagger schnaubte. »Ist aber gar keine schlechte Idee. Da sollten wir einsteigen. Damit könnten wir uns dumm und dämlich verdienen.«
    Lori warf ihm einen bösen Blick zu. »Jagger, sag Scott, er soll Tayla nach Queens bringen und sie in der Nähe des Restaurants absetzen, das wir überwachen. Von dort aus kann sie dann mit dem Dämonenkrankenhaus Kontakt aufnehmen und sagen, sie wäre in einem Kampf verwundet worden.«
    »Okay, wisst ihr was? Scheiß drauf«, sagte Tayla angespannt. »Mir gefällt dieser Plan nicht.« Sie wusste nicht, ob ihr Zögern daran lag, dass sie Eidolon nicht wiedersehen wollte, oder daran, dass sie sich nicht mit dem auseinandersetzen wollte, was er über ihre Herkunft gesagt hatte. Jedenfalls nagte

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