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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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irgendetwas an ihr, das sie nicht näher benennen konnte. Aber sie hatte gelernt, ihrem Bauch zu trauen, selbst wenn dieser sich gerade mit Blut füllte.
    Jagger beugte sich über sie. Als er begann, ihr Haar zu streicheln, schob sie ihn weg. Wieder beugte er sich ganz nahe zu ihr, so nahe, dass sie in seinem Atem die Salamipizza riechen konnte, die er mittags verspeist hatte. »Du hast gesagt, du bist bereit zu tun, was getan werden muss, Tay. Oder hast du deine Meinung vielleicht geändert? Seid ihr jetzt dicke Kumpels, du und die Dämonen?«
    »Ich finde einfach nur, dass das nicht der richtige Weg ist.« Sie stand auf und zwang ihn damit, sich ebenfalls aufzurichten. »Und wage es ja nicht, meine Loyalität noch einmal infrage zu stellen.«
    »Ich schätze, wir könnten auch jemand anderen schicken.« Lori seufzte.
    Na klar, ein kleiner Trick aus dem Grundkurs «Manipulation«. Und obwohl sie das wusste, schluckte Tayla den Köder. »Mit jemand anderem funktioniert es nicht. Sie kennen mich, auch wenn sie mich töten wollen.«
    Humpelnd folgte sie Jagger aus dem Raum, während ihr in den Ohren klang, was Eidolon erst vor wenigen Tagen gesagt hatte.
    Lemminge, die einer Gehirnwäsche unterzogen wurden und Befehle ausführen, ohne sie zu hinterfragen.

13
    »Hast du schon eine Gefährtin gefunden?«
    Eidolon presste die Haut über seinen Nasenrücken mit zwei Fingern zusammen, während er mit der anderen Hand sein Handy einige Zentimeter vom Ohr entfernt hielt. »Nein, Mutter.«
    »Dir bleibt nicht mehr viel Zeit, weißt du.«
    »Ich weiß, Mutter.«
    »Dein Onkel Chuke kennt eine feurige kleine Oni, die noch keinen Gefährten hat. Und du weißt doch, wie gierig die sind. Immerzu Essen und Trinken und viel zu viel Sex. Sie wäre ­perfekt für dich. Sie würde dich sicherlich vorwarnen, wenn ­Seuchen oder Katastrophen die Menschheit bedrohen würden.«
    Eidolons Kopf begann zu schmerzen. Nur gut, dass er sich im Krankenhaus befand und damit Zugang zu jeder Menge Schmerzmittel hatte. »Vielen Dank, aber ich such mir meine eigene Gefährtin.«
    »Das will ich hoffen. Ich möchte dich nicht an diese grauenhafte Wandlung verlieren. Ich werde jedenfalls nicht untätig zusehen, wie du von jedem männlichen Wesen der gesamten Unterwelt gejagt wirst, da bringe ich dich lieber vorher selbst um. Hast du verstanden?«
    »Ja, Mutter.«
    »Komm doch am Wochenende zum Abendessen zu uns, wenn du es einrichten kannst. Ravan will uns ihren ersten Verehrer vorstellen. Wir dachten, wir könnten ihn vor dem ersten Gang ja mal ein bisschen durch die Mangel drehen.«
    »Das wird bestimmt lustig. Mal sehen, ob ich es schaffe.«
    Eidolon ließ das Handy zuschnappen und stopfte es eilig in die Hose.
    »Liegt dir deine Mom mal wieder wegen einer Gefährtin in den Ohren?«
    Wraith stand in der Tür zur Notaufnahme, die Arme verschränkt, die Schultern gegen die gläserne Schiebetür gestützt. Er hatte das blonde Haar zurückgekämmt und mit einem zu seiner Lederjacke passenden Lederband zusammengebunden, einer exakten Kopie der Jacke von Indiana Jones, die gut zu ihm passte, nachdem sein Job im UG darin bestand, uralte Relikte und magische Artefakte aufzuspüren, häufig in ziemlich gefährlichen Gegenden.
    Eidolon nickte. »Sie hat mal wieder damit gedroht, mich umzubringen.«
    »Ja, das hat meine Mom auch oft getan. Nur dass sie es ernst meinte. Und einmal hat sie es auch tatsächlich versucht … «
    Eidolon warf seinem Bruder einen besorgten Blick zu. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Wraith erzählte so einen Mist oftmals nur, um eine Reaktion zu provozieren, und es war gar nicht so leicht zu erraten, welche Art Reaktion sich der Kerl erhoffte. Zum Glück wechselte Wraith das Thema und hielt eine Phiole hoch, die eine grüne Flüssigkeit enthielt.
    »Fang auf!« Grinsend warf er Eidolon die Phiole zu, in der sich ein Trank von unschätzbarem Wert befand. Er hatte ihn einem Milch absondernden Elementargeist abgeluchst. »Hab mir echt den Arsch aufgerissen, um an das Zeug zu kommen. Dafür musste ich eine Charnel-Apostelin verführen und drei ihrer Ritter umbringen, aber hey – das mach ich doch gern.«
    Die Türen zur Notaufnahme glitten auseinander, und Shade kam in einen schwarzen Kampfanzug hereinmarschiert, bereit, seine Schicht anzutreten. Er klopfte Wraith auf die Schulter.
    »Wie war’s in der Mongolei?«
    »Kalt. Das Essen war miserabel. Mongolen schmecken nach Yak.«
    »Hat ja nicht lange gedauert, an das

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