Demonica - Ione, L: Demonica
Vergnügen werden.
Roag schlüpfte hinter den Vorhang eines der Behandlungsräume und nahm eine Gestalt an, die er noch nie zuvor angenommen hatte: Shades. Rasch folgte er Luc auf den Parkplatz und traf den Warg dabei an, wie er seine Ausrüstung aus einem der beiden Krankenwagen holte.
»Gehst du nach Hause ?«
Luc, der auf der Fahrerseite des Wagens stand, sah auf; sein Blick wirkte argwöhnisch. »Du hast doch gehört, dass E gesagt hat, ich soll mir freinehmen. Warum ?«
Roag zuckte mit den Achseln. »Ich wollte nur sichergehen, dass du Runa in Ruhe lässt .«
»Ich wollte dich doch nur auf die Palme bringen, Sem. Ich lass mich erst wieder blicken, wenn die Zeit der Ersten Rechte vorbei ist .«
»Freut mich zu hören « , brummte Roag. »Ich hol mir nur schnell mal was aus dem Wagen .«
Mit einem Satz sprang Roag in den hinteren Teil des Fahrzeugs und schnappte sich den Medikamentenkoffer. Er hatte keine Ahnung, wie viel er von irgendeinem dieser Medikamente brauchte, um Luc umzubringen, vermutete aber, dass Luc, wenn er eine Mischung von allen in die größte Spritze aufzog, die er finden konnte, zumindest das Bewusstsein verlieren würde, sodass er ihm in Ruhe den Hals umdrehen konnte. Jedenfalls hatte er nicht vor, es ohne Absicherung mit dem Warg aufzunehmen.
Gerade als er den Koffer wieder an seinen Platz zurückstellte, stieg Luc ein. Roag verbarg die Spritze an seinem Körper. Er musste Luc dazu bringen, den Wagen zu verlassen. Der Zufluchtszauber sicherte auch das Innere der Krankenwagen, aber der Parkplatz war ungeschützt.
»Was machst du denn da ?« Lucs Blick wanderte zwischen dem Koffer und Roags Gesicht hin und her. »Ich hab den Bestand schon überprüft .«
Roag verdrehte die Augen. Diese Scheiße wurde überprüft? Seine Brüder waren echt so was von pedantisch.
»Das ist mein Krankenhaus, und ich mache, was ich will, Gestaltwandler « , sagte Roag mit seiner arrogantesten, höhnischsten Shade-Stimme. Luc versperrte den Hinterausgang, darum stieg Roag durch die Seitentür aus, in der Hoffnung, Luc würde ihm folgen. Er tat, als wäre er während des Aussteigens schwer gestürzt. »Oh, verdammte Scheiße! Luc! Ich glaub, ich hab mir das Bein gebrochen .«
Luc kam auf seine Seite des Wagens. »Ich sollte dich hier liegen lassen « , sagte er, kniete sich aber gleichzeitig neben Roag. »Halt still, Sem .«
Roag sah sich um. Keine Zeugen. Und als Luc die Hand auf sein Bein legte, schlug Roag zu. Er stach die Nadel tief in Lucs Bauch und drückte den Kolben herunter.
Luc brüllte auf und rammte Roag gegen den Wagen. Der Aufprall führte dazu, dass Roag Shades Gestalt aufgeben musste, aber das spielte schon keine Rolle mehr. Schwer atmend kniete Luc vor ihm. Überraschung flackerte in den Augen des Wargs auf, seltsamerweise gefolgt von einer merkwürdigen Ruhe. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte Roag angenommen, dass Luc sterben wollte.
Na, dabei bin ich doch gern behilflich.
Langsam sank Luc zu Boden. In seiner Brust rasselte es bei jedem mühsamen Atemzug. Das Rasseln des Todes. Ein wunderschöner Laut. Einer, den aus Runas Mund zu hören Roag gar nicht erwarten konnte.
Luc zuckte, atmete aus und bewegte sich nicht mehr. Roag fühlte nach dem Puls … er war noch vorhanden, wenn auch schwach. Luc würde keine fünf Minuten mehr leben.
So schnell er konnte, zerrte Roag Lucs schweren Körper wieder in den Krankenwagen. Als Nächstes würde er anonym die zuständigen Behörden davon in Kenntnis setzen, dass Shade Luc umgebracht hatte, um ihn an der Durchsetzung der Ersten Rechte zu hindern – und sobald sie sich Shade geschnappt hatten, wäre Runa schutzlos.
»Luc ?« Eine weibliche Stimme schallte über den Parkplatz.
Roag nahm Lucs Gestalt an und sprang aus dem Wagen. »Ja ?«
Zwei Sanitäter, ein Mann und eine Frau, kamen auf ihn zu. Er schloss die Türen, sodass Luc nicht mehr zu sehen war.
»Der Chef meinte, du sollst nach Hause gehen. Wir übernehmen heute den Bereitschaftsdienst .«
Roag warf einen Blick auf den Wagen und fluchte innerlich. Andererseits … wenn er es richtig anstellte, würde er Lucs Gestalt nicht mehr lange behalten müssen. Nur lange genug, um ins Labor zu gelangen und eine Suggestion in Wraiths Hirn einzupflanzen.
Lächelnd ging er an den Sanitätern vorbei. »Kein Problem. Bin schon weg .«
Shade sagte kein Wort zu Runa, während er sie in ein privates Krankenzimmer trug und sachte auf ein Bett legte. Dieselben unheimlichen roten
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