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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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zusammen.
    Er hatte es bis zum UG geschafft, und Eidolon hatte ihm das Leben gerettet, aber was ihm von seiner Menschlichkeit geblieben war, war durch die tiefen Wunden versickert, die ihm die Jäger geschlagen hatten.
    So war er schließlich zu dem Ungeheuer geworden, das er immer gefürchtet hatte, wenn er sich auch mit größter Anstrengung nicht dazu bewegen konnte, das leiseste Interesse dafür aufzubringen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Wraith das Versprechen erfüllen würde, das er ihm gegeben hatte; das Versprechen, das sicherstellen würde, dass sich Luc nicht an unschuldigen Menschen vergriff.
    »Wieso interessiert dich das ?« , fragte Luc Shade. »Sie ist nicht deine Gefährtin .«
    »Doch, das ist sie .«
    »Aber sie trägt keine Markierungen .« Shades Kehle zeigte die Verbindungsmarkierung, aber die Arme der Frau nicht.
    »Das weiß ich selbst, Warg .«
    Luc zuckte die Achseln. »Is ja auch egal. Halt sie einfach nur fern von mir. Ich würde nur schrecklich ungern Erste Rechte anmelden .«
    Shades Augen färbten sich rot, und die Frau in seinen Armen fletschte die Zähne. »Das würdest du nicht wagen « , knurrte sie.
    »Das käme auf einen Versuch an .«
    »Du würdest nicht lange genug leben, um das zu tun « , fauchte Shade.
    »Und du würdest nicht mehr lange leben, nachdem du mich umgebracht hast « , schoss Luc zurück. »Hab ich recht, Doc ?«
    Eidolon war eine Zeit lang als Rechtsprecher tätig gewesen. Als einer von denen, die dafür sorgten, dass die Dämonengesetze eingehalten wurden. Das Warggesetz besagte, dass jeder Warg innerhalb des ersten Jahres, nachdem er einen neuen Warg gezeugt hatte, das Recht hatte, seinen Therionidrysi zu seinem Gefährten oder seiner Gefährtin zu machen, ob dieser damit einverstanden war oder nicht – oder aber sie oder ihn zu töten, ohne dass dies Konsequenzen nach sich zog. Wenn Shade Luc umbringen würde, um ihn davon abzuhalten, die Ersten Rechte zu beanspruchen, würde das Dämonengesetz zur Strafe Shades Tod verlangen.
    »Hier bringt niemand irgendwen um« , sagte Eidolon. »Shade, du bringst Runa in ein Behandlungszimmer. Luc, du verziehst dich nach Hause und beruhigst dich wieder .« Er wandte sich an eine der Schwestern. »Und Sie piepen Kynan an. Dieses Krankenhaus entwickelt sich langsam zum Irrenhaus, aber damit ist jetzt Schluss .«
    Roag folgte Shade in einigem Abstand, als sein Bruder diese mörderische Hure einer Gefährtin über den Gang trug.
    Ich werde dich rächen, meine geliebte Sheryen.
    Er bebte vor Verlangen, Runa auf der Stelle umzubringen, wo sie schon mal in Reichweite war, aber er musste mit Bedacht vorgehen und seine Rache sorgfältig planen. Wenn alles gutging, könnte er seine Brüder und die Hure zugleich erledigen. Obwohl … vielleicht würde er Shade am Leben lassen, bis der Fluch seine Wirkung entfaltete. Zuzusehen, wie Runa langsam und qualvoll starb, würde mit Gewissheit die schlimmsten Auswirkungen des Fluchs hervorrufen, und dann würden diese Erinnerungen bis in alle Ewigkeit durch seinen Kopf spuken.
    Dieser Gedanke brachte ihn zum Lachen. Shade blieb nicht stehen, warf aber einen Blick über die Schulter zurück, und einen Moment lang hielt Roag den Atem an. Er hatte die Gestalt eines männlichen Hocker-Dämons angenommen, eines hässlichen Dämons von der Größe eines Menschen. Er gab vor, ein Patient zu sein, was es ihm gestattete, die überaus interessante Konfrontation zwischen Luc und Runa in der Notaufnahme mitanzusehen. Auch wenn Roag wusste, dass Shade ihn nicht erkennen würde, überfiel ihn mit einem Schlag lähmende Angst. Er stand so kurz davor, endlich seine Rache zu vollstrecken, und durfte es jetzt nicht vermasseln.
    Shade bog um eine Ecke, und Roag wagte es, weiterzuatmen. Er musste unbedingt ins Labor und den speziellen Lagerraum, in dem Eidolon seine seltenen Tränke und Artefakte aufbewahrte. Die Sammlung magischer und mythischer Objekte war sehr umfangreich, und Roag wusste genau, was er suchte.
    Aber zunächst einmal musste er die Gestalt eines zuverlässigen Mitarbeiters annehmen, um sich Zugang zu diesem Bereich zu verschaffen. Einer, dessen Tod seinen Brüdern einen schweren Schlag versetzen würde.
    Er eilte zurück zur Notaufnahme, wo Luc eben durch die Schiebetüren auf den Krankenwagenparkplatz trat. Luc bewegte sich, als ob das Krankenhaus ihm gehörte. Seine Arroganz wurde höchstens noch von Wraiths übertroffen. Den mürrischen Warg auszulöschen, würde ein wahres

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