Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
Lichter, die auch den Rest des Krankenhauses erleuchteten, überzogen den Raum mit einem granatroten Schimmer und legten schroffe Schatten auf Shades sowieso schon düstere, scharfe Züge, aber sein Blick war warm.
    »Danke .« Sie war dankbar für seine Hilfe; ihr Kopf dröhnte so schrecklich, dass sie bezweifelte, ob sie es geschafft hätte, das Zimmer auf ihren eigenen Füßen zu erreichen. Außerdem hatte es sich gut angefühlt, in Shades kräftige Arme eingekuschelt getragen zu werden. »Aber du hättest ruhig mal erwähnen können, dass das Krankenhaus unter einem Zauber steht, der Gewalt verhindert .«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass das nötig wäre « , knurrte er, aber das sanfte Streicheln seiner Finger über ihre strafte seine barschen Worte Lügen.
    »Es tut mir wirklich leid, dass ich dich in deinem eigenen Krankenhaus beschämt habe .« Sie wandte den Blick von ihm ab, aber die Aussicht auf die Schädel, die an der Wand aufgereiht hingen, war nicht gerade tröstlich.
    »Vertrau mir .« Er drehte ihr Gesicht mit einem Finger wieder zurück. »Es braucht schon einiges mehr, um mich an diesem Ort zu beschämen .«
    Sie seufzte, dankbar für sein Verständnis. »Es war nur so … jetzt bin ich schon so lange auf der Suche nach dem Kerl, der mir das angetan hat, und da konnte ich mich einfach nicht beherrschen .«
    Shade biss die Zähne so fest aufeinander, dass sie den Knochen knacken hörte. »Kannst du ihn immer noch fühlen ?«
    »Ja .« Der ölige Makel des Bösen schimmerte immer noch auf ihrer Haut. In diesem Moment würde sie alles dafür geben, eine Stunde unter Shades Wasserfall verbringen zu können.
    Shade ließ sich auf den Stuhl neben ihrem Bett sinken und murmelte: »Ihn kannst du fühlen, aber mich nicht .«
    »Ich kann ihn nur dann fühlen, wenn er ganz in der Nähe ist, so wie jetzt .« Sie setzte sich auf und zuckte zusammen, als der Schmerz in ihrem Kopf wieder aufflammte. »Er würde doch wohl nicht wirklich auf seinem komischen Recht best –«
    »Nein !« Shade sprang auf die Füße. »Ich schwöre dir, er wird die Ersten Rechte nicht in Anspruch nehmen .«
    Als sie sich über Werwölfe informiert hatte, war sie auf die Ersten Rechte gestoßen, hatte den Brauch allerdings nicht wirklich als Bedrohung angesehen, da sie sich fest vorgenommen hatte, ihren Erzeuger umzubringen, sobald sie ihn gefunden hätte. »Ich bin nicht sicher, was schlimmer wäre. Dass er mich umbringt oder … «
    »Denk nicht mehr dran .« Mit zwei Schritten war Shade bei ihr und zog sie auf die Füße und in seine Arme. »Das Jahr ist bald vorbei, und dann hat Luc keinerlei Anspruch mehr auf dich .«
    »Aber wer dann ?« , flüsterte sie.
    »Oh, Runa … « Sein Herz donnerte an ihrem Ohr, lullte sie ein. Sie holte tief Luft und schloss die Augen, genoss die Ruhe des Augenblicks.
    Sie standen eine ganze Weile so da, bis die bösartige Brühe, die durch ihre Adern geflossen war, irgendwann verschwand. Erleichtert ließ sie sich gegen Shade sinken. »Er ist weg. Er muss durch eins dieser Tore verschwunden sein .«
    »Wir sollten ebenfalls gehen .«
    »Zurück zur Höhle ?« Als er nickte und zurücktrat, schüttelte sie den Kopf. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht vorhabe, mein ganzes Leben als deine Gefangene zu verbringen .«
    »Was du willst, ist irrelevant .«
    Verdammter Mistkerl! »Wie kannst du in der einen Minute so liebevoll und beschützerisch sein und in der nächsten ein komplettes Arschloch ?«
    »Roag war hier im Krankenhaus, Runa. Er hat eine unserer Krankenschwestern umgebracht, nur um uns zu beweisen, dass er dazu in der Lage ist. Ich muss dich an einen sicheren Ort bringen .«
    Die Nachricht, dass Roag dort gewesen war, ließ ihre Knie weich werden. Shades Arm schoss vor, um sie zu stützen. »Schon okay. Ich hab dich .«
    Sein Daumen streichelte geistesabwesend über ihren Arm; den Arm, der seine Markierungen tragen sollte. Sie entzog sich seinem Griff, und er versuchte nicht, sie wieder an sich zu ziehen. »Das hat irgendetwas damit zu tun, dass ich die Markierungen nicht trage, stimmt’s ?« Das schlechte Gewissen, das ihm ins Gesicht geschrieben war, bestätigte ihren Verdacht. »O mein Gott « , hauchte sie. »Die Verbindung ist nicht beidseitig. Darum willst du, dass ich immer in deiner Nähe bin. Darum hältst du mich in deiner Höhle fest. Du hast Angst, ich könnte dich verlassen .«
    Seine behandschuhten Hände begannen zu zittern. Er ballte sie zu Fäusten. »Dazu hättest du

Weitere Kostenlose Bücher