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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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schwarzen Krallen verrieten ihr alles, was sie über seine Ernährungsgewohnheiten wissen musste. Er zischte und flatterte mit einem seiner Flügel, der andere war eingegipst und unbeweglich.
    »Was um alles in der Welt ist das denn ?« , fragte sie, während sie um den Käfig herumging.
    »Das ist so eine Art dämonisches Gegenstück zu einem Geier .«
    »Sollte es dann nicht lieber beim Dämonentierarzt sein oder so ?«
    Sie sah gebannt zu, als er neben dem Käfig stehen blieb und eine Hand hineinsteckte, um dem Dämon über die stacheligen Federn zu streichen. Das Ding gab ein hohes Tschirpen von sich.
    »Ja, aber wie du dir vermutlich denken kannst, sind Dämonentierärzte selten, und die meisten arbeiten auf der Erdoberfläche, in menschlichen Tierarztpraxen. Irgendjemand hat das Vieh hergebracht, und E schickt niemanden weg, bis auf ein paar wenige ausgesuchte Spezies. Er hat sogar mal einen Hund behandelt, den Skulk mitgebracht hat .«
    Ein trauriges Lächeln zuckte um seinen Mund. Sie streckte die Hand nach ihm aus und ergriff die seine. Sie hoffte, ihn trösten zu können, doch stattdessen verkrampfte er sich, und so zog sie die Hand mit einem Seufzen wieder zurück. »Und « , sagte sie, um das Thema zu wechseln, »sind alle Sanis so wie du ?«
    Er richtete einige Klicklaute an das geflügelte Ding, das daraufhin den schuppigen Kopf an seiner Hand rieb. »Wie? Unsozial ?«
    »Ja. Ich meine, mir ist aufgefallen, dass Luc ebenfalls Sanitäter ist, und er kam mir auch nicht gerade wie ein Partylöwe vor .«
    Plötzlich strahlte er eine Wut aus, die sie wie eine Hitzewelle traf, gleichzeitig mit seinem Fluch. »Ich würde dem Kerl am liebsten den Hals umdrehen, dafür, dass er dir wehgetan hat .«
    »Ist das ein Ja ?«
    »Nein .« Er ging weiter, und sie musste laufen, um ihn einzuholen. »Viele Rettungssanitäter suchen sich diese Arbeit aus, weil sie den Adrenalinkick genießen. Man weiß nie, was einen erwartet, wenn ein Notruf reinkommt. Vielleicht gerät man mitten in einen Kampf oder so. Skulk mochte – « Er verstummte und ballte die Fäuste.
    »Ich wünschte, ich hätte sie kennengelernt « , sagte sie sanft.
    Abrupt blieb er stehen und wirbelte zu ihr herum. »Warum ?« In seiner Frage lag kein Groll. Nur Neugier.
    »Weil du sie geliebt hast, und soweit ich das beurteilen kann, ist das etwas, das du nicht allzu oft tust .«
    Er presste die Lippen aufeinander, während sein Blick sanfter wurde. Langsam, zögernd, schob er ihr das Haar aus dem Gesicht, seine behutsame Berührung kaum mehr als ein Flüstern auf ihrer Haut. Trotzdem ließ sie ihre Nervenenden Funken sprühen.
    »Bei den Toren der Hölle « , murmelte er. »Ich wünschte … «
    »Was, Shade ?« Sie lehnte sich gegen seine Hand, schmiegte das Gesicht gegen die warme Haut. Spielerisch biss sie in seinen Handballen und beobachtete, wie sich seine Augen verdunkelten und seine Lider sich senkten, als er sie mit eindeutigen Absichten betrachtete. »Was wünschst du dir ?«
    Übergangslos ließ er die Hand sinken und drehte sich um, um mit schnelleren und schwereren Schritten als zuvor über den Gang zu eilen. »Nichts .«
    Der Kerl ist echt unmöglich. Inzwischen wusste sie genug über ihn, um zu entscheiden, wann es sich lohnte zu kämpfen und wann nicht – und dies war nicht der Zeitpunkt, den ersten Schuss abzufeuern, also bedrängte sie ihn nicht weiter. Stattdessen folgte sie ihm bis zu den Büros.
    Als sie an den Bürotüren vorbeigingen, wurde ihr klar, dass die einzigen Fenster, die es gab, die zwischen den Büros und dem Gang waren – es gab keine Aussicht nach draußen. Wo sie jetzt so darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass es im ganzen Krankenhaus keine Fenster gab, die nach draußen gingen.
    »Wir befinden uns unter der Erde, oder ?« Sie kam sich ziemlich dämlich vor, weil ihr das bisher noch nicht aufgefallen war.
    »Technisch gesehen befinden wir uns in New York City, unter einer ehemaligen Tiefgarage .«
    Sie blickte sich beeindruckt um. »Eure dämonischen Bauunternehmer verstehen echt was von ihrem Handwerk .«
    Er grunzte zustimmend, und dann gleich noch einmal, als Kynan aus einem der Büros stürmte und gegen Shade prallte.
    »Kynan « , knurrte Shade. »Wir müssen reden .«
    »Deine Brüder haben mir schon den Arsch aufgerissen, also könnten wir darauf vielleicht verzichten ?«
    »Kynan ?« Runa trat hinter Shade hervor, um mit dem Mann zu sprechen, den zu finden sie ausgesandt worden war. Er war der Grund, wieso sie

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