Demonica - Ione, L: Demonica
setzte sich rittlings auf ihn und rieb sich an ihm, wie Gem es getan hatte.
Gem war so heiß gewesen, so …
»Ky, bitte liebe mich .«
»Ich habe dich so sehr geliebt, Lori .« Er packte sie um die Taille und warf sie auf den Rücken, dann zerrte er ihre Hände grob nach oben und hielt sie über ihrem Kopf fest. Er würde nicht noch einmal auf ihren Mist reinfallen. »Bis du mich betrogen und weggeworfen hast « , knurrte er.
Sie bäumte die Hüften auf, versuchte, seine Erregung zu steigern. Aber es klappte nicht. »Erzähl mir vom Dämonenkrankenhaus. Erzähl mir, welche Informationen du an das R-XR weitergegeben hast .«
Er runzelte die Stirn. »Ich hatte keinen Kontakt mehr mit denen, seit der Nacht, in der ich dich mit Wraith erwischt habe .«
Wraith! Du Scheißkerl!
Auf einmal stand er mit heftig klopfendem Herz in Eidolons Büro. »Verdammter Mistkerl « , flüsterte er. »Du verdammter Mistkerl !«
Er versuchte, sich von dem Dämon loszureißen, aber seine Beine fühlten sich an wie Gummi und trugen ihn nicht, sodass er sich an Eidolons Schreibtisch festhalten musste. Dort blieb er mit geschlossenen Augen stehen und bemühte sich, wieder voll und ganz in diese Welt zurückzukehren. Die Bilder von Lori waren ihm so real erschienen, auch wenn sie falsch waren. Aber eins war nicht falsch gewesen, auch wenn es eine Überraschung gewesen war.
Ich habe dich so sehr geliebt, Lori. Bis du mich betrogen hast …
Bis. Heilige Scheiße, er liebte sie gar nicht mehr …
Er kämpfte mit seiner Überraschung und der Übelkeit, während Wraith Eidolon über alles informierte, was in Kynans Kopf vorgegangen war.
»Ich bedaure, dass wir auf diese Methode zurückgreifen mussten, Kynan « , versicherte Eidolon ihm. »Aber wir mussten wissen, was du uns verschwiegen hast. Das R-XR wird unser Geheimnis bleiben, solange sie sich nicht mit uns anlegen, das verspreche ich dir .«
Kynan nickte, ohne die Augen zu öffnen. Er verstand das. Er wusste, wieso sie gezwungen gewesen waren, ihm die Information zu entreißen, als er nicht reden wollte. In einer ähnlichen Lage hätte er genau dasselbe gemacht. Und er hatte schon Schlimmeres getan, um die Aegis zu schützen.
»Ky, wenn du Zeit für dich brauchst, nimm dir frei, solange du willst .« Eidolon ging und ließ ihn mit Wraith allein.
»Alles klar bei dir, Alter ?«
Das Zimmer schien sich um ihn zu drehen, als Kynan herumwirbelte und Wraith böse anstarrte. »Fahr zur Hölle .«
»Warum bist du denn auf mich sauer, aber auf E nicht ?«
»Weil er für das UG und alle, die hier arbeiten, verantwortlich ist. Er beschützt sein Krankenhaus. Aber du … « Du bist mein Freund.
Gott, hatte er das tatsächlich gerade gedacht? Nur weil Wraith seine Fänge in ihn geschlagen hatte? Okay, es war mehr als das gewesen, sie trainierten schon seit Monaten zusammen, machten gemeinsam Kampftraining, sie rissen sich gegenseitig bei Videospielen den Arsch auf, aber das war doch noch keine Freundschaft. Er musste wirklich sehr übel dran sein, wenn er etwas anderes annahm.
»Ich was ?«
»Du hast es genossen .«
»Du glaubst, mir hat es gefallen, deine tote Frau gegen dich einzusetzen ?« , fragte Wraith still.
»Du bist doch derjenige, der immer sagt, dass ihm alle scheißegal sind .«
Wraith wurde starr, als ob ihn diese Worte verletzt hätten. »Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich Spaß daran habe, die Leute um mich herum leiden zu sehen .«
Kynan schnaubte. »Ja, weil du so sensibel bist .«
»Ich würde dir deinen Schmerz nehmen, wenn ich könnte, Mensch .« Die Worte waren so leise, dass Kynan sie kaum hörte, und dann marschierte Wraith in einem Tempo davon, als würde der Boden unter seinen Füßen brennen.
Unbeholfen, weil seine Knie immer noch weich waren und sich seine Muskeln wie Wackelpudding anfühlten, ließ sich Kynan auf Eidolons Schreibtischstuhl sinken. Was für ein Durcheinander. Ihm ging im Moment so vieles durch den Kopf – Lori und Gem, seine Beziehung zum Krankenhaus, die Aegis, das R-XR. Er hatte versucht, sich in seine Arbeit und in den Alkohol zu flüchten, um einer Konfrontation mit diesen Themen aus dem Weg zu gehen, doch jetzt brach alles auf einmal über ihn herein.
Eines war klar: Er musste das Krankenhaus beschützen, und das nicht nur, weil er Eidolon und dessen Brüder mochte. Die Dinge, die er hier gelernt hatte, waren von unschätzbarem Wert für die Humanmedizin – wenn er Eidolon nur davon überzeugen könnte, sein Wissen zu
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