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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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gut wie Wraith, aber irgendwie sprengte er Wraiths Griff und stürmte aus dem Büro. Er musste Runa finden, ehe es seine Brüder taten. Ehe E oder Wraith sie aus lauter Liebe zu Shade umbrachten, oder ehe Roag es tat … aus Hass.
    Mit brennenden Augen rannte Runa durch das Krankenhaus. Das sengende Gefühl des Verrats raste wie ein Lauffeuer durch ihre Adern und fraß alles, was sich ihm in den Weg stellte. Dieser verdammte Mistkerl! Sie hatte geglaubt, ihm läge etwas an ihr, auch wenn er es nicht zugab. Jetzt hatte er sie zum zweiten Mal betrogen, und sie hatte es zugelassen. Aber diesmal würde er mehr zerstören als nur ihr Herz.
    Er würde ihr das Leben nehmen.
    Wer einmal reingelegt wird, ist zu bedauern. Wer zweimal reingelegt wird, ist selbst schuld. Wer dreimal reingelegt wird … stirbt. Sie musste aus diesem Krankenhaus raus.
    Die Panik erschwerte ihr das Atmen, als sie sich hektisch nach einem Ausgang umsah. Sie befanden sich unter der Erde, aber sie wusste, dass die Krankenwagen irgendwie vom Krankenhaus aus bis auf die Straßen von New York City gelangten, also musste es einen Weg heraus geben. Sie kannte das Höllentor in der Notaufnahme, das sie bisher immer benutzt hatten, um zu kommen und zu gehen, aber ob sie es bedienen könnte? Sie hatte Shade dabei zugesehen … sicherlich könnte sie sich dadurch zumindest in Sicherheit bringen. Irgendwo in die Nähe der Militärbasis. Wenn Arik sie vor Shade erreichte, könnte die Armee sie beschützen.
    Du brauchst sie nicht mehr.
    Wraiths Worte trafen sie wie ein eisiges Messer. Sie hatte dagestanden und darauf gewartet, dass Shade seinem Bruder die Meinung sagte. Aber das hatte er nicht getan. Und Wraiths nächste Worte hatten ihr Herz stillstehen lassen.
    Du hast gesagt, du würdest sie umbringen.
    O Gott.
    Sie stürmte in die Notaufnahme, wo eine Schwester mit blauer Haut den Kopf um hundertachtzig Grad drehte und sie mit grellweißen Augen anstarrte. Schlitternd kam Runa zum Stehen. Beruhige dich, sagte sie sich. Ganz ruhig. Sie konnte es sich nicht leisten, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Vor ihr schimmerte das Höllentor – ein Vorhang wogenden Lichts. Entschlossen marschierte sie darauf zu, als hätte sie jedes Recht der Welt, dort zu sein, und wüsste genau, wo sie hinwollte.
    Als sie das Tor erreichte, gesellte sich der Laborant zu ihr, der ihr Blut abgenommen hatte. »Gehen Sie ?« , fragte Frank. »Meine Schicht ist gerade zu Ende. Wir könnten uns das Tor teilen .«
    »Runa !« Shades Stimme, leise und stark zugleich, hallte durch die Gänge.
    Ihr Herz setzte kurz aus. Sie musste sich beeilen, und vielleicht konnte dieser Typ ihr dabei helfen, das Tor zu benutzen. »Ja, das wäre nett. Danke .«
    Sie traten unter den Bogen und wurden augenblicklich von gespenstischer Dunkelheit umfangen. Das einzige Licht kam von den glühenden Landkarten auf den glatten, schwarzen Wänden. Frank schien darauf zu warten, dass sie den Anfang machte. Ihr Herz hämmerte wild, als sie nach der primitiven Karte der Vereinigten Staaten suchte, die Shade benutzt hatte.
    »Suchen Sie das hier ?« , fragte er und tippte auf einen Umriss, den sie nicht erkannte. Augenblicklich erschien eine Karte der Staaten, und er tippte auf New York.
    »Nein, ich wollte – « Sie klappte den Mund zu. Sie konnte doch einem Krankenhausangestellten nicht verraten, wohin sie wollte: nach Washington, D.C., und der geheimen Militäreinrichtung, in der sie arbeitete. »O ja, genau, das ist gut. Danke .«
    »New York City. Welches Tor ?«
    Sie hatte keine Ahnung. Sie studierte die Karte, suchte nach einem Ausgang in der Nähe ihres Hauses. Es gab zwei. Sie tippte auf eines davon, und sofort öffnete sich das Tor zu einem dunklen, bewaldeten Park. Ihr kam zu Bewusstsein, dass es vermutlich nicht das Schlaueste war, mitten in der Nacht durch einen Park zu laufen, aber vermutlich war es wesentlich sicherer als in einem Krankenhaus voller Dämonen, die ihren Tod wollten. Außerdem konnte sie sich in einen Werwolf verwandeln, wenn sie in Schwierigkeiten geriet. Für sie war es eindeutig sicherer, mitten unter den schlimmsten Menschen …
    Menschen. Frank war ein Mensch.
    Menschen konnten das Höllentor nicht benutzen.
    Was bedeutete, dass die Person neben ihr nicht Frank war.
    O Gott. Ein Schauer nach dem anderen lief ihr über den Rücken, aber sie zwang sich, ruhig zu bleiben und tief und regelmäßig zu atmen. Sie murmelte ein höfliches »Danke schön « , verließ das Tor und betrat mit

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