Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:

    Sie runzelte die Stirn. »Ohne mich, würdest du da nicht ganz schön leiden müssen ?«
    Er schüttelte den Kopf. »Diese Zellen wurden speziell zu dem Zweck gebaut, besondere Bedürfnisse verschiedener Spezies außer Kraft zu setzen. Während der Gefangenschaft müssen sich Vampire nicht nähren, Inkubi brauchen keinen Sex … All so was eben .« Jepp, diese logischen, vernünftigen Gerechtigkeitsdämonen dachten eben an alles. »Glaubst du auch, ich hätte es getan ?«
    »Was denn? Luc umgebracht ?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass du es nicht warst. Ich war doch beinahe die ganze Zeit im Krankenhaus in Hörweite .«
    »Es muss Roag gewesen sein .« Er massierte die Haut über der Nasenwurzel, auch wenn vermutlich nichts die Kopfschmerzen abwenden konnte, die in seinen Schläfen zu pochen begannen. »Er muss ihn getötet haben, hat dann seine Gestalt angenommen und mich bei Wraith verpetzt. Er wird immer frecher .«
    Shade schnappte sich das Satellitentelefon, ging vor die Höhle, um den Empfang zu verbessern, und rief E auf dessen Handy an. Sein Bruder meldete sich beim zweiten Klingeln.
    »Shade ?«
    »Jepp .«
    »Bist du okay? In Sicherheit ?«
    »Im Augenblick schon. Die Kerkerer sind hinter mir her .«
    »Ich weiß. Mit deiner Flucht hast du dir selbst keinen Gefallen getan .«
    »Ich konnte doch Runa nicht ungeschützt zurücklassen. Es sei denn, Wraith und du, ihr habt Roag endlich geschnappt ?«
    »Der Mistkerl ist uns entkommen. Und es sieht so aus, als wäre er ins Lager des Krankenhauses eingebrochen .«
    Shade fluchte. Roag könnte durchaus potenziell gefährliche Materialien gestohlen haben. »Also, Bruder, müssen wir unsere Anstrengungen verdoppeln und ihn endlich unschädlich machen. Und ich denke, du solltest Tay an einen sicheren Ort bringen .«
    »Schon passiert. Sie bleibt im Aegis-Hauptquartier. Wenn wir zusammen sein müssen, kommt sie ins Krankenhaus, mit Kynan als Eskorte. Wie läuft’s mit Runa ?«
    Sie war ihm nach draußen gefolgt, und obwohl sie mit verschränkten Armen ruhig am Höhleneingang stand, waren die Flammen, die in ihren Augen loderten, alles andere als ruhig. Vermutlich war sie immer noch stinksauer wegen der Sache, dass er sie umbringen wollte und so …
    »Ihr geht’s ganz gut im Moment .«
    »Ach ja ?« E’s Stimme wurde leiser, bis er beinahe flüsterte und Shade sich anstrengen musste, ihn überhaupt zu hören. »Also, irgendwas stimmt jedenfalls nicht mit dir. Wraith macht sich ziemliche Sorgen, und ich hab echt Mühe, ihn zu bändigen .«
    »Meinst du etwa, er würde sich irgendwas antun ?«
    »So unwahrscheinlich das auch klingen mag, ich glaube, er bemüht sich schwer, sich zusammenzureißen. Vor allem, weil er kurz davorsteht, Jagd auf dich zu machen. Er glaubt, du brauchst Hilfe .«
    Wieder begannen die Kopfschmerzen gegen seinen Schädel zu hämmern. »Scheiße, ich will nicht, dass er von diesem Ort erfährt .«
    »Vielleicht solltest du dich jetzt endlich mal irgendwo häuslich niederlassen. Es sei denn … «
    »Sag’s nicht .«
    »Der Maluncoeur, stimmt’s? Du bist dabei, dich in Runa zu verlieben .«
    Shade sog harsch die Luft ein. »Ich kann darüber nicht reden .« Darüber zu reden, es auszusprechen, würde es Wirklichkeit werden lassen. Und wenn es Wirklichkeit wurde, würde er vermutlich vollständig verschwinden – als wäre es jetzt nicht schon schlimm genug.
    E’s Flüche verpesteten den Äther. »Ich werde es nicht zulassen .«
    »Es gibt nichts, was du tun könntest. Das ist ganz allein mein Scheiß .«
    Er hatte es verbockt, wieder und wieder, angefangen mit dem Tag, an dem er verflucht worden war. All die Jahre hatte er immer Wraith als den Versager der Familie betrachtet, aber im Grunde genommen übertraf Shade seinen Bruder bei Weitem.

17
    Runa kehrte ins Schlafzimmer zurück und ließ sich auf Shades Bett sinken, während dieser das Gespräch mit seinem Bruder beendete, und fragte sich, was sie jetzt bloß tun sollte. Shade behauptete, er wolle sie nicht mehr töten, aber sie war sich zu diesem Zeitpunkt ganz und gar nicht sicher, ob sie ihm glauben konnte. Jedenfalls hatte er vorgehabt, sie umzubringen, und bei dem bloßen Gedanken lief es ihr schon kalt den Rücken hinunter.
    Gott, wie dumm sie doch gewesen war, ihm noch einmal ihr Vertrauen zu schenken.
    Shade betrat den Raum und blieb mit dem Telefon in der Hand stehen. Eine Hand, die immer weiter zu verblassen schien. Dann war sie auf einmal vollkommen unsichtbar,

Weitere Kostenlose Bücher