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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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nicht daran dachte, dass sie die Ehe ihrer Eltern ruiniert und ihre Mutter auf eine Abwärtsspirale der Depression geschickt hatte. Ganz gleich, wie oft Arik versuchte, ihr klarzumachen, dass sie sich vergeben sollte, ihrer Mutter erzählt zu haben, dass sie ihren Vater mit einer anderen Frau gesehen hatte – sie konnte sich einfach nicht dazu überwinden. Denn Arik wusste nichts von ihrem Geheimnis: dass Runa tief in ihrem Inneren fürchtete, sie habe es nicht aus Sorge um ihre Mutter getan.
    Sie hatte es getan, um ihren Vater zu verletzen.
    Der Tag, an dem Shade in ihr Leben getreten war, war der Tag gewesen, an dem sie sich zum ersten Mal gefragt hatte, ob es für sie irgendeinen Grund gäbe weiterzuleben, wenn Arik von ihr gegangen war.
    Und dann kam er in den Coffeeshop geschlendert, groß und so unglaublich hinreißend. Seine schwarzen Motorradstiefel trafen mit einem dumpfen Knallen auf dem Fußboden auf, seine Lederhose und - jacke gaben bei jeder Bewegung dieses typische Knarzen von sich, und der Piratenohrring in seinem linken Ohrläppchen funkelte im Licht. Seine rechte Hand war tätowiert, genau wie die rechte Seite seiner Kehle, und sie hatte sich gefragt, ob er wohl auf dem Arm Tattoos hatte, die diese beiden miteinander verbanden.
    Die Augen sämtlicher weiblicher Wesen hatten sich auf ihn geheftet. Die Augen sämtlicher Männer hatten sich abgewendet.
    »Oh, fick mich !« , flüsterte Aspic. »Die. Ganze. Nacht .«
    Es war unmöglich, den Blick von ihm abzuwenden, als er auf die Theke zuschritt, die Augen fest auf Runas gerichtet.
    Aspic begann zu japsen, wirklich und wahrhaftig zu japsen. »Da kommt dein Risiko, Runa. Mach was draus. Mach ihn an, oder ich schwöre, dass ich es tue .«
    Er blieb genau vor Runa stehen. »Kaffee .« Das Wort rollte über seine Zunge, als ob er »Ich würde dir gern auf der Stelle einen Orgasmus schenken « gesagt hätte.
    »Ja « , hauchte sie. Sollte er es doch … oh, stimmt ja. Kaffee. Sie räusperte sich. Zwei Mal. »Normal, groß oder extragroß ?«
    »Was auch immer Ihre größte Größe ist .«
    »Wie hätten Sie Ihren Kaffee denn gern ?«
    »Stark und heiß .«
    »Milch? Sojamilch oder normale? Sahne ?«
    »Heilige Scheiße .« Er legte die Handflächen auf den Tresen und beugte sich vor. »Einfach. Nur. Kaffee .« Sein brennender Blick wanderte so offensichtlich taxierend über ihren Körper, dass sie eigentlich hätte wütend werden sollen, stattdessen schlug ihr Herz nur noch schneller. »Wenn ich auch beinahe versucht bin, es mal mit etwas Süßerem zu versuchen .«
    Aspic stieß ihr den Ellbogen in die Seite und machte einen Schritt nach vorn. »Runa ist ein bisschen schüchtern. Haben Sie ein Motorrad? Sie liebt nämlich Motorräder. Ich wette, sie würde furchtbar gern mal einen Blick daraufwerfen .«
    »Aspic !« Runas Wangen waren vor Scham knallrot.
    »Runa « , sagte der Ledermann sanft, als ob er fühlen wollte, wie ihm der Name über die Zunge glitt. »Würdest du gern eine kleine Tour mit mir machen ?«
    »Schrecklich gern « , sagte Aspic und stellte seinen Kaffee mit einem lauten Knall auf den Tresen.
    Runa schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht – «
    »Gut .« Er warf einen Zehn-Dollar-Schein auf den Tresen. »Der Rest ist Trinkgeld. Lass uns gehen .«
    Ehe sie auch nur ein Wort des Protests von sich geben konnte, kam er hinter den Tresen, nahm ihre Hand und führte sie zur Hintertür. An der Schwelle angekommen, blieb sie abrupt stehen. »Sehen Sie, Mr … «
    »Shade .«
    Komischer Name. Aber schließlich arbeitete sie selbst mit einem Mädchen zusammen, das sich Aspic nannte. »Mr Shade .«
    »Nur Shade .«
    »Also gut, Shade. Ich fürchte, ich kann nirgendwohin mit Ihnen gehen .«
    Er hob eine schwarze Augenbraue und stieß die Tür auf. »Wer hat denn etwas von gehen gesagt ?«
    »Aber Sie haben doch was von einer Tour gesagt .«
    Ihr weiter Rock wirbelte um ihre Waden, als er sie in die Nebenstraße auf eine kleine Seitengasse zuzog. »Jepp .«
    Panik flackerte auf. Dieser Mann könnte ein Serienkiller sein oder ein Vergewaltiger, und sie, gerade mal halb so groß wie er, scharwenzelte mit ihm durch irgendwelche abgelegenen Gassen. »Ich kann nicht – «
    Ohne jede Vorwarnung drückte er sie gegen eine Hauswand. Sein Körper gegen den ihren gedrückt, sein Mund an ihrem Ohr. Beide Hände lagen auf ihren Schultern … was hatte er bloß mit dem Kaffee gemacht?
    »Ich kann dein Verlangen riechen, Runa « , murmelte er mit

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