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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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zum Leben erweckt wurde, blieb das so .«
    »Wie wurde er wieder zum Leben erweckt? Von wem ?« Wraith vergrub die Hand tief in der Tasche seiner Jeans. Shade wusste, dass er Trost suchte, indem er eine seiner Waffen befühlte. Sein Bruder war niemals unbewaffnet, nicht einmal, wenn er schlief oder fickte, nicht einmal in der Sicherheit des Krankenhauses. Zweifellos hatte er an seinem Körper noch wenigstens ein halbes Dutzend mehr Klingen versteckt.
    »Solice. Sie war dort, bei Roag. Zweifellos hat sie für ihn spioniert .« Shade ballte die Fäuste, als er sich daran erinnerte, wie sie im Kerker auf die Knie gegangen war und ihn gefoltert hatte.
    »Solice ?« Wraiths Lippen verzogen sich zu einem bösartigen Grinsen. »O Mann, die ist so was von gefeuert! Und zwar mit echtem Feuer .«
    Eidolon war mit den Nerven am Ende. Er knirschte mit den Zähnen und zerrte wild an seinem Stethoskop. »Das ergibt doch alles keinen Sinn. Sicher, er war nicht ganz richtig im Kopf, aber warum sollte er dich verletzen wollen? Oder Skulk ?«
    »Er hat Skulk umgebracht, um mich zu quälen. Und sonst … er glaubt, wir wären für das Feuer im Brimstone verantwortlich. Er will Rache .«
    Wraith riss die Augen auf, und E schüttelte den Kopf. »Das war die Aegis .«
    »Weiß ich, aber er ist davon überzeugt, dass wir seinen Tod wollten .«
    »Ich will seinen Tod ganz sicher « , presste Wraith hervor.
    »Von mir wirst du bestimmt nichts anderes hören .« Shade warf E einen herausfordernden Blick zu, der fragte, ob dieser es wohl wagen würde, zu widersprechen. Aber sein Bruder nickte nur.
    Wraith lief im Kreis. Seine Stiefel trafen mit so viel Wucht auf den Obsidianfußboden, dass Shade erwartete, jeden Moment Funken fliegen zu sehen. »Du hast gesagt, dass Roag dich und Runa zu der Verbindung gezwungen hat ?«
    »Er ließ uns glauben, wir würden träumen .«
    E fluchte. »Er ist wirklich krank. Er weiß doch genau – wenn eine Frau an dich gebunden ist, dann verliebst du dich auch in sie .«
    »Und löst damit den Fluch aus .« Wraith wirbelte herum. »Da gibt es eine ganz einfache Lösung – wir bringen Runa um und – «
    Ein tiefes Knurren ließ den Raum erbeben. Die Schrift an den Wänden begann zu pulsieren, und Shade wurde bewusst, dass der Lärm und die Aggression von ihm ausgingen.
    »Ganz ruhig, Shade « , sagte E. »Du weißt, das Wraith recht hat .«
    Ja, das wusste er. Aber dieser wilde, besitzergreifende Instinkt, seine Gefährtin zu beschützen, brannte in ihm.
    »Ich werde es tun .« Wraiths Stimme war hart und entschlossen. »Wo ist sie ?«
    Shade stürzte sich so schnell auf seinen Bruder, dass er sich gar nicht erinnern konnte, wie er dorthin gekommen war. »Rühr sie an, und du verreckst, ehe du überhaupt weißt, was los ist .«
    Wraith hielt die Hände in die Höhe und lächelte, sodass seine Fänge zum Vorschein kamen. »Seht ihr? Das ist der Grund, aus dem ich niemals die Verbindung mit einer Frau eingehen werde. Das macht dumm .« Er warf Eidolon einen bedeutungsvollen Blick zu. »Oder du stehst am Ende unter dem Pantoffel .«
    Obwohl Shade wütend war, musste er doch zugeben, dass Wraith in diesem Fall recht hatte. Nicht, dass es Eidolon nicht gut ginge. Seine Gefährtin, Tayla, hatte ihn davon abgehalten, verrückt zu werden – allerdings wickelte sie ihn auch jederzeit mühelos um den kleinen Jägerinnen-Finger. Eine kleine Handbewegung, und er kam.
    Kleines Wortspiel.
    »Shade « , sagte Eidolon sanft. »Wäre es leichter für dich, wenn Tayla es macht? Heute Nacht, nachdem sich Runa verwandelt ?«
    »Nein !« Shade wich vor Wraith zurück, fuhr sich durchs Haar und hielt schließlich mit beiden Händen den Schädel fest, als könnte ihm das dabei helfen, nicht den Kopf zu verlieren. »Nichts wird es einfacher machen. Meint ihr vielleicht, ich will wissen, dass Wraith einer abgeht, wenn er meine Gefährtin umlegt, oder dass deine Jägerin sie totprügelt ?«
    E nickte, als ob er verstanden hätte. »Ich kann es tun. Ich werde sie zuerst sedieren. Sie wird nichts spüren .«
    Entsetzliche Angst drehte Shade den Magen um, und er ließ die Hände sinken. Er hatte das Gefühl, weder sein Körper noch seine Emotionen wären diesem Albtraum noch lange gewachsen. »Das sieht dir nicht ähnlich – anzubieten, jemanden umzubringen .« Andererseits war es logisch, es zu tun, und wenn E etwas war, dann logisch.
    »Besser sie als du .« Eidolons dunkler Blick wurde schärfer. »Ich werde nicht riskieren, dich zu

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