Demonica - Ione, L: Demonica
verlieren, Shade. Nicht an diesen Fluch. Wir müssen schon mit dieser Werwolfsache fertigwerden, und dazu kommt dann auch noch deine bevorstehende S’genesis .«
Die S’genesis, die schon jetzt ihre Klauen in ihn zu schlagen drohte. Er konnte das Pulsieren in der Kehle fühlen, gleich über der Stelle, an dem sein Verbindungsring auf der Haut erschienen war. Dasselbe Pulsieren spürte er auch in der Leistengegend, und er wusste, dass er mit Runa zusammen sein musste, und das bald.
»Niemand rührt sie an, bis ich das hinter mir habe « , knurrte er. »Eine Gefährtin zu haben, wird mir alles erleichtern, vor allem, wo jetzt noch die Lykanthropie dazukommt … « Was für ein Albtraum. Wenn die S’genesis während des Vollmonds zuschlug, konnte er sich bloß vorstellen, welche Gräueltaten er den Frauen antun würde, die er zum Sex zwingen würde.
Eidolon stieß langsam den Atem aus. »Ich stimme zu, dass es sinnvoll ist zu warten, aber damit gehst du ein Risiko ein .«
»Ich werde mich bestimmt nicht in naher Zukunft in sie verlieben, Bruder. Sie ist verdammt nervig. Mir bleibt genug Zeit .«
»Das gefällt mir nicht « , sagte Wraith.
Shade schnaubte. »Du suchst doch nur nach einer Ausrede, um sie umbringen zu können .«
Wraith leugnete es nicht. »Wie hat sie dich überhaupt infiziert ?«
Sein Körper verkrampfte sich, als könnte er sich an den grauenhaften Schmerz erinnern – den Schmerz, den er durchgemacht hatte, als er Runa angefleht hatte, ihm wehzutun.
»Sie hat sich verwandelt, um mich zu beißen .« Er runzelte die Stirn. »Sie kann sich jederzeit verwandeln. Dazu braucht sie den Vollmond nicht .«
Eidolon zuckte zusammen. »Wie ist das möglich ?«
»Das weiß sie nicht .«
»Das ist nicht gut, Shade. Wertier-Infektionen sind menschliche Krankheiten. Wir sollten uns damit nicht anstecken. Wer weiß, was die Lykanthropie mit deinem Körper anstellt. Und was geschieht während des Vollmonds, wenn du Sex brauchst? Du könntest deine Partnerin glatt zerfetzen .«
»Ich werde Runa haben .«
»Vorläufig .«
Shade ballte die Fäuste und wechselte das Thema. »Vielleicht solltest du mal ein paar Tests mit ihr machen .« Die Tests würden möglicherweise auch Aufschluss darüber geben, wieso sich bei ihr noch keine Verbindungsmarkierungen gebildet hatten. Obwohl dies etwas war, das er vorläufig lieber für sich behielt.
»Gute Idee .«
Wraith nahm ein Skalpell von einem herumstehenden Tablett und überprüfte die Klinge mit dem Daumen. »Ihr beide tut ja gerade so, als ob sie lange genug am Leben sein würde, um herauszufinden, was mit ihr los ist. Habt ihr denn komplett vergessen, dass sie sterben muss, je früher, desto besser ?«
Shade stellten sich die Nackenhaare auf. »Du bist mir ein bisschen zu sehr darauf versessen, sie unter die Erde zu bringen, Bruder .«
Eidolon stellte sich zwischen sie. »Ich muss Runa sehen. Wenn sie sich wirklich willkürlich verwandeln kann, besitzt sie möglicherweise einzigartige Antikörper gegen die lykanthropische Infektion. Wenn ich isolieren könnte, was sie anders macht – «
»Könntest du vielleicht ein Heilmittel für mich entwickeln « , murmelte Shade.
»Genau .«
Shade versuchte, die Erleichterung zu ignorieren, während ihm ein Stein vom Herzen fiel – versuchte sich einzureden, er sei erleichtert, weil sich die Möglichkeit aufgetan hatte, ihn von seiner Lykanthropie zu heilen. Nicht, weil Runa dadurch eine Gnadenfrist gewährt wurde.
Doch die Erleichterung war nicht von langer Dauer. Mit einem Mal verspürte er einen entsetzlichen Schmerz in seiner Körpermitte, und seine Haut brannte, als würde sie von tausend Nadeln gestochen.
»Shade ?« Wraiths Stimme bebte vor Sorge. »Was ist ?«
Er hörte das Skalpell zu Boden fallen und fühlte zwei Paar Hände auf seinen Armen, fühlte, dass sein Körper zwischen den großen, kräftigen Körpern seiner Brüder gehalten wurde.
»Mir geht’s gut « , flüsterte er. »Es ist Runa. Ich habe gefühlt, wie sie sich zurückverwandelt hat. Das Brennen des Wiedereintritts in die Atmosphäre sozusagen .« Er erschauerte, als das Gefühl langsam abklang, auf einmal sehr froh, dass er während seiner Transformation betäubt gewesen war und nichts gespürt hatte. »Sie ist hungrig .« Ein Ziehen in der Leistengegend verriet ihm, dass Nahrung nicht das Einzige war, wonach sie sich sehnte.
Zum Teufel.
»Geh zu ihr « , sagte E in einem Ton, der besagte, er wisse genau, was los war. »Bring sie
Weitere Kostenlose Bücher