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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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coolen Fassade des Arztes zu verschwinden. »Es fällt mir selbst schwer, es zu glauben .« Er zog sich OP-Handschuhe über, nüchtern und sachlich wie immer, was, wie Ky herausgefunden hatte, seine Art war, mit Stress umzugehen. »Shade sagt, er stecke hinter der neuesten Schwarzmarktoperation, die dafür sorgt, dass uns in der Notaufnahme und im Leichenschauhaus der Nachschub nicht ausgeht. Er hat Shade gefangen genommen, ihn gezwungen, die Verbindung mit einem Warg einzugehen und … und er hat Skulk umgebracht .«
    »Gott « , murmelte Kynan. Er sah Eidolon den Patienten begutachten, als ob gar nichts Ungewöhnliches passiert wäre, aber seine Augen blitzten und waren mit roten Flecken übersät, die zum Vorschein kamen, wenn er extrem wütend war.
    »Ich weiß nicht, wie Wraith reagiert, wenn er diesen ganzen Mist erst einmal verdaut hat, und ich würde es wirklich zu schätzen wissen, wenn du mir dabei hilfst, ein Auge auf ihn zu haben .«
    Na toll. War ja klar, dass er den Babysitterjob aufs Auge gedrückt bekam. »Kein Problem .« Er zog sich die blutigen Handschuhe aus und blickte auf die Uhr. Noch sechs Stunden. In sechs Stunden war seine Schicht vorbei, und in sieben Stunden würde er voll sein wie eine Strandhaubitze. Je früher, desto besser.
    Er hatte sich gestern schon nach dieser Begegnung mit Gem volllaufen lassen wollen, aber dann hatte es im Aegis-Hauptquartier eine kleine Krise gegeben: eine neue Jägerin, die nach ihrem ersten Kampf mit den Nerven am Ende war. Tayla wurde mit so ziemlich allem fertig, was unter normalen Bedingungen vorfiel, aber sie war ein bisschen zu hart, um mit einem Nervenzusammenbruch umgehen zu können. Die traumatisierte Jägerin hatte auch medizinisch versorgt werden müssen, was für ihn eine Doppelschicht als Arzt und Seelenklempner bedeutet hatte. Anschließend war er auf direktem Weg in die kleine Junggesellenbude gegangen, in die er nach dem Tod seiner Frau gezogen war, und war vor Erschöpfung statt nach einem ordentlichen Saufgelage auf der Stelle eingeschlafen. Tayla hatte ihm angeboten, auf der Couch im Hauptquartier zu übernachten, einem Haus mit sechs Schlafzimmern, in dem ständig ungefähr zwei Dutzend Jäger wohnten, aber er hätte es nicht ertragen, dort zu bleiben, wo er und Lori glücklich gewesen waren.
    Glücklich. Was für ein Witz. Er hatte keine Ahnung, wie lange Lori ihn hintergangen hatte, ehe er sie erwischt hatte, aber jetzt stand ihre ganze Beziehung in Zweifel, bis hin zu der Zeit seines ersten Einsatzes beim Militär. Sie hätte Gott und die Welt ficken können, während er in irgendwelchen Wüsten oder Dschungeln den Arsch riskierte.
    »Er ist noch in Shades Zimmer « , sagte E. »Danke, Mann. Du hast was bei mir gut .«
    »Da hast du allerdings verdammt recht .« Genervt verließ Kynan die Notaufnahme, um eine Minute später vor Shades Zimmer zu stehen.
    Als er gerade die Klinke herunterdrücken wollte, öffnete sich die Tür, und Ciska eilte mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen an ihm vorbei. Das Geheimnis war allerdings keines mehr, sobald er das Zimmer betrat und sah, dass Wraith dabei war, seine Hose zu schließen.
    Wraith verdrehte die Augen. »Lass mich raten: E hat dich geschickt .«
    »Jepp .« Kynan schloss die Tür.
    »Ich brauch keinen Babysitter, also verdufte .«
    Kynan ignorierte Wraith und ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Wo ist Shade ?«
    »Vermutlich gerade dabei, seine Gefährtin zu ficken .«
    Ja, diese Neuigkeit hatte sich wie ein Lauffeuer im Krankenhaus verbreitet. Ky war sich nicht sicher, wieso es so eine große Sache sein sollte, dass sich Shade eine Gefährtin genommen hatte, da E schließlich genau dasselbe getan hatte, aber offensichtlich war es eine ziemlich schlimme Angelegenheit.
    »Das wird schon wieder, Wraith. Alles wird gut .«
    »Von mir aus. Is mir egal .«
    »Erzähl nicht so ’ne Scheiße. Es ist dir überhaupt nicht egal .«
    Wraith schnaubte. »Mir ist alles und jeder egal, Mensch .« Er piekste Ky mit einem Finger in die Brust und beugte sich zu ihm, um ihm etwas ins Ohr zu knurren. »Für den richtigen Preis würde ich meine Brüder verkaufen. Hoffentlich kriegst du das jetzt endlich mal in deinen dicken Schädel .«
    Damit stolzierte Wraith aus dem Zimmer. Sobald sich die Tür geschlossen hatte, hörte Kynan ihn brüllen: »Hey, Frau! Komm her !«
    Kynan starrte auf die Tür. Vielleicht hatte es Wraith nicht auf einen Kampf abgesehen und war auch nicht auf dem besten Weg, ein

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