Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
und dann brauch ich auch noch was zu trinken .«
    Ich brauchte was zu trinken. Das hatte Wraith auch im Zusammenhang mit Lori gesagt. Er hatte sie gebissen, hatte seine beschissenen riesigen Hauer in ihren zarten weißen Hals geschlagen. Ihr Kopf war nach hinten gerollt, als ob sie vor Lust völlig außer sich gewesen wäre.
    Verdammt. Kynan ließ sich auf die Couch sinken, und in einem Anfall kindischer, betrunkener Wut fuhr er mit der Hand über den Couchtisch und fegte die leeren Flaschen und Chipstüten herunter. Als die letzte Bierflasche über den Boden gerollt war, bis sie gegen den Fernsehtisch prallte, ließ er sich wieder in die Polster sinken und warf die Füße auf den inzwischen leeren Tisch.
    Was für ein Riesenscheiß. Er hätte es wissen müssen; es war immer dasselbe, wenn er sich betrank: Irgendwann landeten seine Gedanken bei Lori. Manchmal dachte er an die guten Zeiten, als sie ganze Tage im Bett verbracht hatten, sich geliebt und Pläne für die Zukunft gemacht hatten – wohin sie in Urlaub fahren wollten, wie viele Kinder sie haben würden. Und manchmal dachte er daran, wie er sie in Wraiths Armen gesehen hatte, seine Fänge tief in ihrer Kehle vergraben.
    Wie war es wohl für sie gewesen? Hatte sie um ihr Leben gefürchtet, oder hatte sie es genossen? Hatte sie darauf gewartet, von Kynan gerettet zu werden, oder hätte sie Wraith vor Kynans Augen mit ihr machen lassen, was er wollte?
    Am liebsten hätte er gebrüllt, so laut er nur konnte, in der Hoffnung, Lori könnte ihn hören, wo auch immer sie war. Sie hatte ihn mit so vielen Fragen und so viel Wut zurückgelassen, und er war nicht betrunken genug, dass er nicht erkannt hätte, dass er Hilfe brauchte, um aus diesem Morast der Verzweiflung zu entkommen, der ihn langsam, aber unaufhörlich in die Tiefe saugte.
    »Wraith « , stieß Kynan hervor. »Beiß mich .« Okay, vielleicht war er doch schon ziemlich voll.
    Wraith, der die Hand gerade nach der Türklinke ausgestreckt hatte, hielt inne. »Komm schon, Ky, das ist eine echt lahme Retourkutsche, selbst wenn sie von dir kommt .«
    »Es ist keine Retourkutsche. Ich will, dass du von mir trinkst .« Das gehörte in die Kategorie »Dinge, von denen du nicht gedacht hättest, dass du sie jemals sagen würdest «.
    Eine dunkelblonde Braue schoss nach oben. »Wie viel hast du getrunken ?«
    »Nicht genug, um mein Urteilsvermögen zu beeinträchtigen .« So was konnte auch nur von einem Besoffenen kommen.
    Wraith schnaubte. »Dein Urteilsvermögen ist mir scheißegal. Ich frage nur, weil ich von dem Alkohol in deinem Blut einen anständigen Rausch haben werde .«
    »Hast du jemals auch nur einen Gedanken, der sich nicht um dich dreht ?«
    Wraith schien einen Augenblick lang nachzudenken. Dann zuckte er mit den Schultern. »Nö .«
    Was nicht der Wahrheit entsprach. Seine Brüder waren dem Dämon wirklich wichtig, ganz gleich, wie heftig er es abstritt.
    »Tu’s einfach .«
    Wraith trat von der Tür zurück, die Augen zusammengekniffen, als ob er damit rechnete, von Kynan in eine Falle gelockt zu werden. »Warum willst du das ?«
    »Ich bin neugierig .«
    »Scheißdreck. Du hast meine Art jahrelang verfolgt und gejagt, und jetzt willst dich auf einmal von einem von uns aussaugen lassen? Und warum ich? Warum suchst du dir nicht eine heiße Vampirbraut für eine nette Fick- und Sauforgie ?«
    »Weil ich sonst keinem traue .«
    »Mir solltest du bestimmt nicht vertrauen « , knurrte Wraith.
    »Tu ich ja auch nicht. Aber ich weiß, dass du mich nicht umbringen wirst. Dafür ist dir das Krankenhaus zu wichtig, und ich bin ein verdammt guter Arzt, also könnt ihr es euch nicht leisten, auf mich zu verzichten .«
    »Du bist noch dämlicher, als ich dachte, wenn du meinst, mir bedeutet irgendwas oder irgendjemand etwas .«
    »Is mir auch egal .« Kynan legte einen Fußknöchel über den anderen. »Willst du mich jetzt beißen oder was ?«
    »Nicht, ehe du mir sagst, wieso .«
    »Ich biete dir eine Gratisprobe von meinem Blut an, und du zierst dich? Was für ein Vampir bist du überhaupt ?« Als Wraith ihn nur regungslos anstarrte, verdrehte Kynan die Augen. »Ach, komm schon. Mein Blut dürfte inzwischen achtzig Prozent haben. Du willst es. Du weißt, dass du es willst .«
    Wraiths Augen wurden glasig. O ja, er wollte es. Aber dieser verdammte Dämon ließ einfach nicht locker. »Sag’s mir .«
    »Fick mich .«
    »Nicht mein Typ .«
    Ky seufzte. »Ich habe gehört, dass du dich normalerweise nicht von

Weitere Kostenlose Bücher