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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Denn ich will ehrlich mit dir sein: Normalerweise haben Subs mehr Power als Doms. Aber nicht in meinem Fall. Ganz bestimmt nicht in meinem Fall .«
    Angeekelt von seinen eigenen Worten, aber zugleich völlig umnebelt von dem drängenden Instinkt, seiner Gefährtin zu geben, was sie wollte, löste er sich von ihr und schnappte sich eine Ledermaske von der Wand. Sie fühlte sich kalt und falsch in seiner Hand an, aber er zwang sich, als Nächstes einen Ballknebel auszuwählen. Sie hielt die Luft an, als er danach eine Handvoll Wäscheklammern aus einem Korb auf einem der Regale holte. Sie musterte die Gegenstände in seiner Hand, schluckte sichtlich und sah ihn dann herausfordernd an.
    »Ich vertraue dir .«
    Ihm brach kalter Schweiß aus. Andere Frauen vor ihr hatten ihm vertraut – darauf vertraut, dass er ihnen wehtun würde.
    Runa vertraute darauf, dass er es nicht tun würde.
    Sie hatte keinen Grund, ihm zu vertrauen. Sie sollte es nicht tun. Ihm zu vertrauen, hatte ihr bislang nichts eingebracht als ein gebrochenes Herz, eine Werwolfattacke, einen Aufenthalt in Roags Kerker und tödliche Gefahr – die von Roag, von Eidolon und Wraith ausging … und von Shade. Verdammt! Sie würde in dieser Welt niemals überleben, wenn sie nicht endlich ein paar Mauern um sich errichten und sich ein dickeres Fell zulegen würde.
    Sie ist sehr viel stärker, als du ihr zutraust. Stärker als du. Die Worte tauchten wie aus dem Nichts in seinem Kopf auf, verhöhnten ihn auf grausame Weise, als ob irgendein bösartiger Teil von ihm sie dafür bestrafen wollte, dass sie stärker war als er.
    »Shade? Hast du mich gehört ?«
    Wut kochte in ihm hoch, versengte sein Blut und seine Gedanken. Es spielte keine Rolle, dass er auf sich selbst wütend war, auf Roag, auf alle und jeden, nur nicht auf sie. An irgendeinem musste er seine Wut auslassen, und sie war in diesem Moment das einzige Ziel in Reichweite.
    »Halt die Klappe !« , brüllte er. »Sei einfach still !«
    Er stopfte ihr den Knebel in den Mund; sehr viel sanfter, als er beabsichtigt hatte, aber bei den Feuern der Hölle, er konnte ihr nicht einmal dann wehtun, wenn er es wollte. Was das Ganze völlig sinnlos machte, es sei denn, er könnte ihr Angst einjagen. Mit wütendem Knurren schleuderte er die Maske zu Boden und zog sich einen Lederhandschuh an, dessen Handfläche mit winzigen, nadelartigen Stacheln besetzt war; auf der Rückseite dasselbe, nur in etwas größerer, schwererer Form. Als Nächstes wählte er eine garstige kleine Peitsche, deren Spitze mit Widerhaken versehen war.
    »Was jetzt, kleiner Wolf ?« , fragte er. Seine Stimme klang weich und gefährlich. »Was geschieht, wenn ich mich tatsächlich ans Werk mache und dir meine Spezialbehandlung angedeihen lasse? Und du hast nicht mal eine sichere Geste von mir erhalten .«
    Als sie die Ausrüstung beäugte, die er ausgewählt hatte, drang ein Laut aus den Tiefen ihrer Kehle. Ihr Blick blieb an seiner behandschuhten Hand hängen, die er nach ihr ausstreckte, bis sie nur noch wenige Millimeter von ihrer Brust entfernt war. Sie erschauerte, und ihre Nippel wurden hart.
    »Vertraust du immer noch darauf, dass ich dir nicht wehtun werde ?«
    Mit einem Ruck fuhr ihr Kopf nach oben, und die Entschlossenheit in ihrer Miene ließ ihn zurücktaumeln. Sie würde nicht nachgeben. Sie roch nicht nach Furcht. Er hielt Folterwerkzeuge in Händen, die sie dazu bringen konnten, vor Schmerzen oder vor Lust oder beidem zu schreien, aber sie verspürte keine Angst.
    Dafür könnte er sie lieben.
    Jetzt durchfuhr ihn selbst grauenhafte Angst wie ein eisiger Windstoß. Er warf die Peitsche zu Boden, zerrte sich den Handschuh von der Hand und löste ihre Fesseln mit ungeschickten, zitternden Händen. Die ganze Zeit über redete er unaufhörlich, wie ein Verrückter. Er wusste nicht, was er sagte, aber er konnte sich sprechen hören.
    Als sie frei war, wich er zurück, als hätte sie eine ansteckende Krankheit. Er wusste, wie idiotisch er erscheinen musste, aber das war ihm gleichgültig. Und wenn sie wusste, was gut für sie war, würde sie den Mund halten und ihre Finger von ihm lassen.
    Einen Moment lang schien es, als hätte sie seine Gedanken gelesen; sie stand einfach nur da und rieb sich heftig die Arme, um den Blutkreislauf wieder in Gang zu bringen. Dann aber musste sie das Ganze natürlich verderben, einfach nur, weil sie Runa war.
    »Was machst du denn? Wir sind noch nicht fertig .«
    Er wandte sich ab, tat so, als habe er

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