Demonica - Ione, L: Demonica
wohl gehört haben mochte.
Seine Augen waren inzwischen kaum mehr als rote Schlitze von der durchdringenden Kraft eines Lasers. »Gefährtin « , stieß er mit einer heiseren Stimme hervor, die klang, als hätte er vergessen, wie man spricht.
»Shade? Was ist los ?« Als er die Augen schloss und schwankte, packte sie seinen Arm.
»S’genesis .« Ein Stöhnen drang aus den Tiefen seiner Brust, die so nackt war wie der Rest von ihm.
Ihr Blick fiel auf sein Geschlecht. Sein Schwanz stieg so steil nach oben, dass es ihm Schmerzen bereiten musste. Sie ließ ihn nicht aus den Augen, ließ den Blick nach oben wandern, über glühend heiße Haut, die versengende Hitze ausstrahlte. Das Dermoire auf seinem Arm wand sich heftig hin und her, und gleich unter seiner Haut pulsierte ein Schatten im Takt mit seinem Herzschlag.
»Ist das der Wandel ?« , fragte sie, und er nickte.
Er hatte nicht gesagt, wie sich die eigentliche Wandlung vollziehen oder wie lange es dauern würde, aber sie hatte nicht erwartet, dass es so dramatisch sein würde.
»Tut weh .« Als ob sein Körper dem zustimmte, verkrampfte er sich.
»Was kann ich tun ?«
Seine Lippen zogen sich von den zusammengebissenen Zähnen zurück. »Ich … brauche … dich .«
Seine Worte schwemmten all die verletzenden Dinge hinfort, die er letzte Nacht gesagt hatte. Er brauchte sie. »Ich bin ja da. Nimm dir, was du brauchst .«
Seine Augen öffneten sich langsam. Und dann wurde ihr Körper ohne jede Vorwarnung gegen einen Baum gedrückt. Sie schrie auf, als sich die Rinde in ihren Rücken bohrte und sein Mund sie beinahe zerdrückte. »Vergib mir « , murmelte er gegen ihre Lippen. »Bitte. Vergib mir, was ich dir jetzt antun werde .«
Shade wachte mit einem Stöhnen auf. Jeder Muskel schmerzte, sein Kopf dröhnte, und seine Haut fühlte sich an, als hätte er in Säure gebadet. Neben ihm auf dem nackten Fußboden der Höhle lag Runa auf der Seite und hatte sich zu einem Ball zusammengerollt. Sie öffnete ein Auge, dem anzusehen war, dass es ihr nicht viel besser erging.
»Brauchst du mich noch mal ?« , krächzte sie.
Er atmete tief ein, sog ihren Duft ein, das würzige Aroma des Nonstop-Sex, den sie gehabt hatten. Es war nicht so, dass er sie noch einmal brauchte, aber er wollte sie. Jetzt mehr denn je. Sie war seine Gefährtin, und er hatte den Wandel vollzogen. Sein ganzes Wesen, all seine Begierden konzentrierten sich jetzt ausschließlich auf sie, und eine seiner neuen Begierden bestand in dem Wunsch, sie mit seinem Samen, seinem Nachwuchs zu füllen.
Was für eine Katastrophe das wäre. Er verhielt sich auch so schon besitzergreifend genug, konnte den Gedanken an das, was getan werden musste, um sein Leben zu retten, kaum ertragen, aber wenn sie jetzt auch noch sein Kind trüge …
»Nein .« Seine Stimme war so heiser wie die ihre; eine Folge des stundenlangen Keuchens und Schreiens während des Sex-Marathons, der den ganzen gestrigen Tag lang in ihren normalen Gestalten vor sich gegangen war, und die darauffolgende Nacht in ihren Wargkörpern. »Ruh dich aus. Ich glaube, es ist vorbei .«
»Bist du sicher ?«
»Ziemlich .« Eidolons S’genesis war anders abgelaufen, hatte sich über den Verlauf einiger Tage erstreckt, mit geringfügigen sexuellen Nebenwirkungen – ein Resultat seiner experimentellen Behandlung mit seinem eigenen Blut, die den Wandel monatelang hinausgezögert hatte. Shades Wandel war wesentlich schneller und intensiver gewesen, aber den Göttern sei Dank hatte er eine Gefährtin gehabt, mit der er sich austoben konnte.
Allerdings lag ihm das schlechte Gewissen wie ein Stein auf dem Herzen. Die ganze Zeit über hatte er sich nur über seine Gefährtin beklagt, doch dann hatte er sich ihrer nur zu gern bedient, um seine Verwandlung in einen ausgewachsenen Mann zu erleichtern. Heilige Scheiße, er war schon ein Mistkerl.
Immer wieder sah er Fragmente von Bildern der Ereignisse der letzten achtzehn Stunden vor sich; erotische Bilder von allem, was sie getan hatte, als er gespürt hatte, dass die S’genesis durchbrach. Runa hatte sich ihm nicht ein Mal widersetzt, hatte sich seinen nicht enden wollenden Begierden aus freiem Willen geopfert. Andererseits hatte sie ja keine andere Wahl gehabt.
Er berührte seine Kehle und zuckte zusammen. Die Haut war immer noch schrecklich empfindlich. »Habe ich eine neue Markierung ?«
Sie streichelte die Stelle, die seine Finger berührt hatten. Statt zu schmerzen, beruhigte ihre Berührung.
Weitere Kostenlose Bücher