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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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einem weiteren Streit darüber geführt hätte, wie wahnsinnig es war, Gefühle für Shade zu hegen, und zum anderen, weil sie selbst nicht wusste, ob sie gekommen war, um ihm wehzutun oder ihn noch einmal zu sehen.
    »Was ist mit den Ghulen passiert ?« , fragte Arik, als sie sich auf keinen neuen Streit einließ.
    »Das ist eine lange Geschichte, aber der springende Punkt ist, dass ich offensichtlich mit Shade verbunden bin .«
    »Was meinst du mit verbunden ?« Runa kannte ihren Bruder gut genug, um zu wissen, dass er bei diesen Worten die Zähne fest zusammengebissen hatte.
    »Weiß ich auch nicht genau. Darüber müsstest du auch mehr rausfinden. Vor allem, ob es einen Weg gibt, es rückgängig zu machen .«
    »Scheiße .«
    »Jepp. Aber ich habe nicht nur schlechte Neuigkeiten. Ich habe Kynan gefunden .« Sie lehnte den Kopf gegen den Baum. »Er arbeitet im Dämonenkrankenhaus .«
    »Du willst mich wohl verarschen! Er hat uns doch überhaupt erst davon erzählt !« Er war es auch, der Arik das Dämonen-Caducäus gegeben hatte, durch das sie eins und eins zusammengezählt und herausbekommen hatte, dass Shade etwas mit dem Krankenhaus zu tun haben musste.
    »Ich weiß. Aber ich habe gesehen, dass er Shades Bruder Wraith behandelt hat .«
    »Du warst im Krankenhaus ?«
    Sie schloss die Augen und lauschte dem Kreischen irgendeines Tiers im Blätterdach über ihr. »Shade hat mich mitgenommen. Er und seine Brüder arbeiten dort. Ich konnte noch nicht mit Kynan reden, darum weiß ich auch noch nicht, was wirklich los ist .«
    »Wo liegt das Krankenhaus ?«
    Ein Vogel brach mit lautem Krach aus dem Gebüsch. Sie beobachtete ihn und wünschte sich, sie könnte zusammen mit ihm davonfliegen, statt über den schmalen Grat zu balancieren, auf dem sie sich gegenwärtig befand. Auf der einen Seite die Armee, auf der anderen Shade. Ganz gleich, was sie sagte oder nicht sagte, einen von beiden würde sie verraten.
    »Runa? Wo ist es ?«
    »Kann ich nicht sagen .«
    »Kannst oder willst du nicht ?«
    Die Frage war nur fair, aber sie kannte die Antwort nicht. Sicher, sie war nicht in der Lage, eine Karte zu zeichnen, die zum UGH führte, aber selbst wenn sie das könnte – würde sie es tun? »Ich kann nicht. Wir sind durch Höllentore dorthin gelangt, die ich allein nicht benutzen kann .«
    »Das gefällt mir alles gar nicht. Du musst sofort nach Hause kommen .«
    »Das geht nicht .«
    »Hält Shade dich fest? Wir schicken ein Team – «
    »Das ist es nicht .« Ähm, doch, irgendwie schon. »Es ist die Verbindung, Arik. Er braucht mich .«
    Ariks Stimme wurde leise und tödlich. »Warum ?«
    Ach, weil er ein paarmal am Tag Sex braucht, den nur ich ihm geben kann. Aber was würde passieren, wenn sie nicht zur Verfügung stand? Sex war für seine Spezies wie Luft, und wenn er keinen bekam … Ob er sterben könnte?
    »Es ist einfach so .«
    »Komm. Nach. Hause .«
    »Das hab ich ja vor, aber ich muss erst mehr über diese Verbindung wissen, zum Beispiel, was mit mir passiert, wenn ich ihn verlasse. Kümmerst du dich bitte darum? Und beeil dich .« Denn jeder Tag brachte sie Shade ein wenig näher, und sie überkam langsam das Gefühl, dass sie die Verbindung schon bald gar nicht mehr würde auflösen wollen.
    Der Wald um sie herum wurde plötzlich ganz still, ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie musterte ihre Umgebung, ohne dass ihr etwas auffiel, aber die Atmosphäre, die auf einmal herrschte, gefiel ihr gar nicht. »Ich muss Schluss machen. Ich rufe wieder an, sobald ich kann .«
    »Warte – «
    Als ein Ast zerbrach, blieb ihr beinahe das Herz stehen. Ihr Blick wurde auf einen schattigen Schlupfwinkel in den Bäumen hinter ihr gelenkt. O Gott! Sie sah Augen. Brennende, glühende, rote Augen.
    Taumelnd machte sie ein paar Schritte zurück, das Telefon in ihren Händen nervös befingernd. Sie blieb mit der Ferse an einer Schlingpflanze hängen und wäre um ein Haar gestürzt. Die Dunkelheit, die die roten Augen umgab, begann zu schimmern und Gestalt anzunehmen, während die Augen ihr immer näher kamen. Ein Schrei stieg in ihrer Kehle auf, wurde jedoch von dem Klumpen panischer Angst erstickt.
    Die Gestalt verfestigte sich.
    Shade.
    Die panische, blecherne Stimme ihres Bruders plärrte aus dem Telefon, das in ihrer Hand zitterte. »Alles okay mit mir « , sagte sie in die Sprechmuschel. »Ich ruf später wieder an .« Sie trennte die Verbindung, während sie sich mit einem Gefühl der Übelkeit fragte, wie viel Shade

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