Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
heiße Frau vor sich stehen. »Liegt im Sterben. Wieso?«
»Ach, nur so.« Sie rieb sich die Arme, die von den Ärmeln ihrer Jeansjacke bedeckt waren. »Was ist denn los mit ihm? Hatte er einen Unfall? Oder ist er irgendwie krank?«
»Sie sind ziemlich neugierig.«
Sie zuckte mit den Achseln. »Nur eine besorgte Bürgerin.«
Der Vampir studierte sie einen Moment lang, während er seine hochsensiblen Vampir- und Wargsinne bemühte, um ihre Spezies zu ermitteln. Ihre hohe Körpertemperatur und der niedrige Puls sprachen für Dämonenblut, aber sie roch ein wenig nach Mensch. Also Dämon und Mensch, aber was für eine Art Dämon? Was auch immer sie war, sie blutete jedenfalls wie jeder andere auch. Der Duft erreichte ihn mit einer Luftströmung, sodass ihm das Wasser im Mund zusammenlief und seine Fänge ausfuhren. Als Sanitäter hatte er sich angewöhnt, den verlockenden Duft und Anblick zu ignorieren – Doc E konnte es gar nicht leiden, wenn seine Sanis über die Patienten herfielen und ihnen das Blut aussaugten –, aber aus irgendeinem Grund reagierte er auf dieses sexy Geschöpf. »Das Bein sollte sich mal jemand ansehen.«
Mit gerunzelter Stirn blickte sie auf den Blutfleck, der durch den Jeansstoff hindurchgesickert war. »Ist doch keine große –«
Er wartete nicht mal ab, bis sie den Satz beendet hatte. Hunger hatte seinen Körper überwältigt, und wenn er sich nicht auf der Stelle von dieser kleinen Verführerin entfernte, würde er gleich die Auswirkungen des Zufluchtszaubers am eigenen Leib spüren, wenn er über sie herfiel. Er übergab das Klemmbrett schleunigst an einen Pfleger und machte sich auf den Weg zum Parkplatz.
»Dann hast du also versucht, den Warg mit deiner Gabe zu töten«, sagte er, »und er hat lange genug überlebt, um andere zu infizieren.«
Sin zog die Knie an den Leib und legte ihren mit dem Dermoire verzierten Arm darum, sodass er einen verlockenden Blick auf ihren festen, runden Arsch erhaschte. Nicht, dass er hingesehen hätte. »Jepp.«
»Warum schneidest du ihnen nicht einfach die Kehle durch oder erschießt sie? Warum der Umweg über die Krankheit?«
»Warum nicht?«
Sie waren also wieder bei den Nichtantworten angekommen. Unmögliche Frau. »Willst du nun die Pizza oder nicht?«
»Was denn, wurden Pizzas inzwischen rationiert und nur du kannst noch eine kriegen? Ich bin hier eh weg.« Sie riss sich den Katheter aus der Hand und sprang mit geschmeidiger Anmut vom Bett, sodass ihre Stiefel mit einem kaum hörbaren Laut auf dem Boden aufkamen. »Ich hab noch jede Menge zu tun, muss noch ein paar Leute umlegen, und ich kann mir selbst Pizza holen.« Aus ihrer Hand sickerte Blut, und auch wenn Con eigentlich satt war, lief ihm dennoch gleich wieder das Wasser im Munde zusammen.
»Komm her.« Seine Stimme war tief und rau. Sin fuhr herum, ihr wütender Blick brannte ein Loch durch ihn.
»Fick dich.«
»Viel lieber würde ich dich noch mal ficken«, knurrte er. »Und jetzt komm her.«
Sie zeigte ihm den Stinkefinger und machte sich in Richtung Tür auf. »Befehle kann ich so was von gar nicht leiden.«
Blitzschnell war er auf den Füßen, während das Röhrchen mit dem Blut noch an seinem Arm hing, und hatte sie gegen die Wand gedrängt. »Und was kannst du leiden, kleiner Dämon? Denn im Augenblick würde ich dich am liebsten über die Knie legen und dir kräftig den verwöhnten Hintern versohlen. Mal sehen, wie dir das gefällt.« Ihr empörter Aufschrei war ein heller Punkt an diesem sonst so beschissenen Tag. »Oh ja«, schnurrte er, während er ihr den Oberschenkel zwischen die Beine schob. »Mich kannst du jedenfalls leiden. Und auch das, was ich in dir zurückließ.«
Als sie ihm gesagt hatte, dass sie nicht zum Höhepunkt kommen konnte, ehe ihr Partner gekommen war, hatte ihn das überrascht. Und dann hatte er sie dazu gebracht zu kommen. Heftig. Er konnte immer noch ihre keuchenden Atemzüge hören, konnte immer noch fühlen, wie sich ihre inneren Muskeln eng um ihn legten –
Sie schlug zu, aber noch ehe ihre Faust ein paar seiner Zähne lockern konnte, stieß sie ein Zischen aus und packte ihren Kopf mit beiden Händen – der Schmerz des Antigewaltzaubers, der das Krankenhaus beschützte, hatte eingesetzt. Ihre Geschwister und sie waren dagegen immun, aber nur, solange sie untereinander kämpften.
»Da hat wohl jemand den Zufluchtszauber vergessen, hm?«
»Ich hasse dich«, krächzte sie.
Er hatte keine Ahnung, warum ihm das ein Lächeln
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