Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
Sanitäteruniform steckte. Als er sich wieder zu ihr umdrehte, versetzte es ihr einen gehörigen Kick, dass sein Blick sofort auf ihre bloßen Schenkel und den schwarzen Seidenstringtanga wanderte, der inzwischen von ihrer Erregung schon ganz durchnässt war.
Je länger er starrte, desto schneller schlug ihr Herz und umso heftiger flatterten die Schmetterlinge in ihrem Bauch.
Umso heißer wurde es in dem verflixten Krankenwagen.
Als sich seine silbernen Augen endlich von diesem Anblick lösten, hatten sie die Farbe dunklen, schweren Zinns angenommen. Der Hunger in ihnen war offensichtlich und unleugbar, was angesichts ihrer Unterhaltung keine Überraschung darstellte. Einen Augenblick lang fragte sie sich, ob er seinem Verlangen wohl nachgeben und handeln würde, und fühlte sich gleichermaßen enttäuscht und erleichtert, als er sich auf die gepolsterte Bank ihr gegenüber sinken ließ.
»Das ist völlig sinnlos«, sagte sie, obwohl sich das Tuch unter ihren Fingern bereits vollgesogen hatte. »Ich heile sehr schnell.«
»Der Pfeil, mit dem der Kerkerer auf dich schoss, war mit einem Gerinnungshemmer bedeckt. Dadurch blutet man immer weiter, sodass sie dich problemlos verfolgen können, auch wenn der Pfeil nicht stecken bleibt.«
Clever. »Woher weißt du eigentlich so viel über sie?«
»Ich hab halt so meine Erfahrungen mit ihnen gemacht.« Er packte ihre Waden mit beiden Händen, spreizte ihre Beine und zog sie nach vorn, sodass er zwischen ihren Schenkeln stand und ihre Knie zu beiden Seiten seine Rippen berührten.
Sin bemühte sich, diese intime Position zu ignorieren, aber ihr Körper war dazu nicht in der Lage. Sie erstarrte und fühlte sich eingesperrt, obwohl es doch eigentlich er war, der zwischen ihren Beinen feststeckte. »Du wurdest verhaftet? Was hast du angestellt?«
»Wie gesagt, ich habe eine gewisse Erfahrung mit ihnen.«
»Ooh«, sagte sie spöttisch, während sie ihm mit dem Fuß den Rücken hinauffuhr. »Ein böser Junge. Komm schon, spuck’s aus.«
»Vielleicht hab ich ja ein paar nervtötende Sukkuben nur so aus Spaß umgelegt.« Seine Worte klangen barsch, aber seine Finger waren sanft, als er das Tuch anhob, um ihre Beinwunde zu inspizieren.
»Ich hoffe nur, du hast ihnen zuvor ein paar von diesen Vorspielorgasmen beschert.«
Er schnaubte, ging aber nicht weiter auf seine Erlebnisse mit den Kerkerern ein. Offensichtlich hatte er nicht vor, darüber zu reden, darum begann sie, sich genauer im Inneren des Krankenwagens umzusehen, musterte die Schränke, Bänke und ein Tischchen, das wie ein Miniaturlabor aussah, in dem Zaubertränke zusammengerührt werden konnten. »Wie kann ein Vampir so einen Job überhaupt ausüben? Machen der Anblick und der Geruch von Blut dich nicht hungrig?«
»Wenn du an Thanksgiving gerade eben erst ein Festmahl in dich hineingestopft hast, verspürst du dann noch Appetit auf ein Butterbrot?«
Das war wohl ein Witz. Sie hatte kein Thanksgiving-Essen mehr erlebt, seit ihre Großeltern tot waren. Aber auf einmal sehnte sie sich nach Truthahn, Mince Pie und selbst gebackenen Brötchen. Nostalgie – etwas, das sie schon vor langer Zeit aus ihrem Leben verbannt hatte – erfüllte sie mit derselben Wärme, die sie gespürt hatte, als sich ihre Familie um den alten, klapprigen, festlich gedeckten Esstisch versammelt hatte. Als Kind hatte sie sich immer eine Zukunft ausgemalt, die einen Mann und Kinder beinhaltete, dazu Onkel Loren und seine Familie, alle mitsamt ihren Großeltern an den Feiertagen versammelt. Jetzt wusste sie es besser, als sich auf diese kindischen Träume einzulassen. Erbarmungslos bewegte sie ihren Arm und ließ sich durch den Schmerz in die Gegenwart zurückbringen, in der sie nie wieder schmalzige, sentimentale Feiertage erleben würde.
»Nach einer ausgiebigen Mahlzeit möchte ich natürlich nichts mehr essen, aber … Oh, dann nährst du dich also vor deiner Schicht?«
»Und währenddessen. Wir haben Snacks in der Kühlbox. Das machen alle Sanitäter so, jeweils entsprechend ihrer Spezies. Ich hab mal mit einem zusammengearbeitet, der die ganze Zeit über an Knochen knabberte.«
Eklig. »Was, wenn nicht nur das Essen ein Problem für euch ist, sondern noch etwas anderes?«
»Was denn? Der Drang zu töten oder Schmerzen zu absorbieren?«
Sie zuckte die Achseln. »Oder zu ficken?«
Eine blonde Braue schoss nach oben. »Angehörige von Spezies, die ohne jede Selbstbeherrschung töten, können keine Sanitäter werden, aber
Weitere Kostenlose Bücher