Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
Weg. Ziemlich selbstzerstörerisch. Dann hab ich mich in einer Bar mit Luc geprügelt, und wir sind beide im UG gelandet.«
»Also hat Eidolon dir das Leben gerettet?«
»Nee. Jetzt tut’s noch mal weh.« Er betupfte die Wunde mit etwas, das, na ja, wehtat. »Kennst du Vladlena? Sie ist Krankenschwester. Hyänenwandlerin. Vor ein paar Jahren war ihr Vater, ein Arzt namens Yuri, sauer wegen irgendeinem Scheiß, der mal vor Jahren zwischen mir und seinem Sohn gelaufen war, und er hat mir die Kerkerer auf den Hals gehetzt. Eidolon war der Meinung, dass ich wohl kaum meine Krankenhausrechnung zahlen könnte, wenn ich im Gefängnis saß, also hat er mich da rausgeholt. Der Preis dafür war, dass ich zwei Jahre lang für ihn arbeite.«
»Ich schätze, du bist einfach hängen geblieben.«
»Ich schätze, ja. Wie sich herausstellte, war das ein cooler Job. Immer etwas anderes. So bleibe ich auf Zack.«
Das konnte Sin nachvollziehen. Sie stand auch nicht auf Routine. »Und, bist du jetzt fertig?«
»Warum hast du’s so eilig?«
»Weil ich außerhalb der Höhle, dem Assassinenhauptquartier und dem Krankenhaus angreifbar bin. Das ist auch der Grund, warum ich in die Höhle zurückmuss und nicht zu dir nach Hause, selbst wenn die Kerkerer mit Gewissheit dort suchen werden.« Außerdem musste sie einen ihrer Sexpartner auftreiben, und zwar schnell. Ehe sie noch zusammenbrach und sich auf Conall stürzte.
»Inwieweit angreifbar?«
»Meine Assassinen.«
Er blinzelte. »Deine eigenen Assassinen stellen eine Gefahr für dich dar?«
»Ein paar von ihnen haben’s auf meinen Posten abgesehen. Wer auch immer mich umbringt, übernimmt die Höhle.«
»Und wieso bist du sicher, wenn du mit ihnen zusammen bist?«
»Assassinen und ihre Meister sind durch ein magisches Band verbunden, sodass sie ihrem Meister innerhalb einer Assassinenhöhle oder eines Hauptquartiers oder sonst einem Ort, der durch einen Zufluchtszauber geschützt wird, nichts antun können. Aber außerhalb davon bin ich sozusagen Freiwild. Einige der älteren Assassinen sind sogar in der Lage, den Aufenthaltsort ihres Meisters zu spüren.«
Con stieß einen leisen Fluch aus. »Du bist echt die letzte Nervensäge, weißt du das?«
»Und dein Umgang mit Patienten ist echt scheiße.«
»Oh, ganz im Gegenteil«, widersprach er mit belegter Stimme, was sie wieder daran erinnerte, welch schmerzliche Sehnsucht ihren Körper durchzog. Er legte einen großflächigen Verband über die Wunde; seine Finger strichen langsam über das Material und ihre Haut und verwandelten einen medizinischen Vorgang in eine der sinnlichsten Erfahrungen ihres Lebens.
Wenn das nicht erbärmlich war …
Er ließ seine Hände auf ihren Schenkeln liegen und sah auf. Sein silberner Blick traf ihren. Die Luft im Krankenwagen schien dichter und heißer zu werden. Würde es Shade denn gleich umbringen, eine Klimaanlage in diese Dinger einbauen zu lassen?
»Zieh deine Jacke aus«, murmelte er.
Sins Herz geriet ins Stocken. »Ich werde keinen Sex mit dir haben.«
»Aber du willst es.« Ein leichtes, verführerisches Lächeln verzog seinen sündigen Mund. »Das ist allerdings nicht der Grund, warum ich dich bitte, dich auszuziehen.«
»Lügner. Du würdest mir doch nur zu gern an die Wäsche gehen.«
Er sah sie an, als wäre sie ein Volltrottel. »Du blutest immer noch.«
Oh. Wie peinlich. Sie schniefte. »Tu ich gar nicht.«
»Ich kann es riechen.«
Verdammte Vampire. »Gib mir meine Hose.«
»Zieh die Jacke aus. Ich sag das nicht noch mal.«
»Und ich lasse nicht zu, dass du diese Wunde versorgst.« Mit einem Ruck entzog sie ihre Beine seinem Griff, aber schon im nächsten Augenblick war er auf den Füßen und riss ihr die Jacke herunter, sodass der klaffende Riss in ihrem Bizeps sichtbar wurde.
Sie versuchte, sich ihm zu entziehen, aber er hielt sie mit Leichtigkeit fest. Seine Belustigung war allerdings inzwischen verschwunden. »Wie ist das passiert? Wer hat das getan? Die Kerkerer?«
»Ich war’s«, fuhr sie ihn an.
Sein Kopf zuckte zurück.
»Du verletzt dich selbst?« Er griff nach einer Kompresse, aber sie hielt seine Hand fest.
Nein, das tat sie nicht, aber sie hatte nicht vor, Con eine Erklärung zu liefern. »Lass die Finger davon«, sagte sie mit ausdrucksloser Stimme. »Sonst werde ich gegen dich kämpfen, und in diesem Fall werde ich nicht nachgeben.«
Cons gut aussehendes, kantiges Gesicht verhärtete sich vor Zorn. Sie hörte das Mahlen seiner Zähne und das
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