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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Schritte. Eine schöne Dusche wünsch ich dir.«
    Als sie davonstolzierte, schlug ihr blauschwarzes Haar gegen ihren Rücken. Nach einem letzten Laut des Widerwillens knallte die Haustür. Eindeutig eine Überreaktion. Und was für eine. Aber sie neigte nun mal dazu, erst auszurasten und später nachzudenken, und sie nutzte ihre ausgedehnten Spaziergänge dazu, sich abzureagieren und wieder runterzukommen.
    Lore schüttelte nur den Kopf und trat unter die Dusche. Seine Schwester war die verschlossenste Person, die er kannte, aber bei ihrer Vergangenheit war das nur allzu verständlich. Er wünschte nur, er hätte ihr viel früher helfen können, ehe sie wieder zu einem Teil seines Lebens geworden war. Also vielleicht schon, ehe er sie im Stich gelassen und damit jahrzehntelangen Misshandlungen ausgesetzt hatte. Ja, das wäre wirklich gut gewesen.
    Er wusch sich, aber ganz gleich, wie fest er schrubbte, es gelang ihm nicht, sich von seiner Vergangenheit reinzuwaschen. Zu viel war geschehen, zu viele hatten den Tod gefunden, und zu viele Fehler waren gemacht worden. Eine Dusche allein konnte das nicht alles den Abfluss hinunterspülen.
    Trotzdem genoss Lore das Gefühl des heißen Wassers und des Seifenschaums, die über seinen Körper rannen und Blut und Dreckreste fortspülten, die die Slogthu-Krankenschwester übersehen hatte. Wenigstens waren die Wunden verheilt. Die tieferen Verletzungen hatte Eidolon innerlich mit einigen Stichen und einem resorbierbaren Faden genäht, und obwohl Eidolon seine Heilergabe kaum eingesetzt hatte, war es doch ausreichend gewesen, um die äußeren Hautschichten zu versiegeln und nur die Andeutung glänzender weißer Narben zu hinterlassen. Er hatte auch die Rippen wieder zusammengeflickt, und seine Schulter war so gut wie neu.
    Alles in allem war Lore wieder in Topform und bereit, sich um Kynan zu kümmern. Mit ein bisschen Glück würde er diesmal nicht auf eine Frau stoßen, die nach Zucker und Zimt duftete und ihm in die Parade fuhr.
    Idess’ Einmischung war unerfreulich, ärgerlich und … erregend gewesen. Wie abgedreht war das? Sie hatte versucht, ihn umzulegen, doch irgendein abartiger Teil von ihm empfand das tatsächlich als antörnend. So sehr, dass es ihr Bild war, das er vor Augen hatte, als er jetzt die Hand um seinen Schwanz legte und zu reiben begann. Normalerweise ging es bei seinen »Sitzungen« darum, seine Wut in Schach zu halten, aber zum ersten Mal seit langer Zeit sehnte er sich danach, sich um seinetwillen Erleichterung zu verschaffen, und nicht wegen der Wut, die ständig in ihm überzukochen drohte. Selbst bei AprilMayJune war es wie bei allen Frauen vor ihr um die Wut gegangen, und letztendlich war sie nichts als ein Mittel zum Zweck gewesen.
    Aber Idess … sie war anders, und in dieser heißen Fantasie war sie die sexy Frau, die vor ihm kniete. Er stellte sich vor, wie sie mit halb geschlossenen Augen und geschwollenen Lippen zu ihm aufblickte, wie der kleine Ohrring oben in ihrem rechten Ohr im Licht glitzerte. Er unterdrückte ein Stöhnen, während seine Hand seinen Schaft auf und ab fuhr, stellte sich vor, es wäre Idess’ feuchter Mund. O ja, sie war gut … so verdammt gut, dass er es nicht länger aushielt, und als er kam, war es einer der besten Orgasmen, die er seit Jahrzehnten gehabt hatte.
    Als seine Beine schließlich zu zittern aufhörten, drehte er das Wasser ab, schlang sich ein Handtuch um die Hüften und ging in sein Schlafzimmer. Er zog sich Shorts und ein T-Shirt an und nahm sich vor, bald wieder mal einkaufen zu gehen – er besaß nur noch eine einzige Lederjacke.
    Barfuß stapfte er ins Wohnzimmer hinüber, wo soeben die Morgensonne durch das Fenster spähte. Sin war auch wieder da; sie saß auf der Couch und sah sich die Today Show an, die Schnapsflasche und ihr Glas auf dem Polster neben ihr. Über ihr drehte sich gemächlich der Deckenventilator, was in der feuchtwarmen Frühlingsluft aber keine große Linderung brachte.
    Sin schien die drückende Atmosphäre nichts auszumachen. Immer wieder warf sie eines ihrer Messer in die Luft und fing es mit ihren geschickten Fingern auf. Mit einem ihrer Wurfmesser konnte sie eine Zielperson aus zehn Metern Entfernung mitten ins Auge treffen. Nicht, dass sie darauf angewiesen wäre, auf diese Art zu töten – ihre Gabe war der seinen ähnlich, wenn sie auch mehr Kontrolle über sie hatte, und sie setzte sie häufig ein.
    Sie hörte auch dann nicht mit ihren Wurfspielchen auf, als er sich in

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