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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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nicht gelingen, für seine Sicherheit zu sorgen, Memitim, würde das ein Versagen auf ganzer Linie bedeuten. Damit hättest du die gesamte Menschheit im Stich gelassen und würdest niemals aszendieren.«
    »O Mann.« Wraith sah sie an. »Nur gut, dass du hier nicht unter Druck stehst, was?«
    Eidolon fluchte leise vor sich hin. »Ich werde mit Lore reden.«
    »Kynan muss unter allen Umständen beschützt werden«, sagte Reaver. » Reden wird da nicht ausreichen.« Reavers Gesicht versteinerte, aber seine Augen brannten mit himmlischem Feuer, als er den Arzt mit schmalen Augen ansah. » Ihr müsst ihn töten. «
    Lore gelangte mithilfe des Höllentors nach North Carolina, wo sich sein Zuhause befand. Allerdings bestand es lediglich aus einer kleinen Hütte mit einem einzigen Schlafzimmer mitten im Wald. Er hatte Geld, jede Menge sogar, aber er verstand nicht, warum er sich ein großes, protziges Haus kaufen sollte, wenn dieses ihm bestens diente, und das schon seit hundert Jahren.
    Er ging an seinem alten Pick-up und dem neuen Hummer vorbei, an deren Steuer er allerdings nur selten saß. Aber es gefiel ihm, dass sie ihn an seine menschliche Seite erinnerten. Er spürte die Gegenwart seiner Zwillingsschwester, noch ehe er durch die Hintertür eintrat und sie in ihrer üblichen Kluft – Lederhose und schwarzes, kurzärmliges Kapuzenshirt – auf seiner Couch lümmelnd vorfand. Dabei kippte sie unablässig seinen schwarzgebrannten Schnaps. Ehe Detharu ihn zu seinem Sklaven gemacht hatte, war der illegale Alkohol über fünfzig Jahre lang seine Haupteinnahmequelle gewesen. Die Prohibition war eine gute Zeit für Lore gewesen.
    Als er das Wohnzimmer betrat, knallte Sin ihr Glas auf den Wohnzimmertisch, sodass die Flüssigkeit über die ganze Tischplatte aus Eichenholz spritzte. »Was zur Hölle ist denn mit dir passiert?«
    »Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung.«
    Nachtschwarze Augen wurden zu gereizten Schlitzen, als sie auf die Füße sprang und seinen Kittel befingerte. »Du bist in dieses … dieses Krankenhaus gegangen, oder etwa nicht?« Das Wort »Krankenhaus« spuckte sie aus, als hätte sie auf etwas besonders Bitteres gebissen.
    Er zog Jacke und Kittel aus und ließ sie zu Boden fallen, froh, das sich fremd anfühlende Kleidungsstück endlich los zu sein. »Dir entgeht aber auch nichts.«
    »Hast du … sie gesehen?«
    »Ja.«
    Ihre Miene wurde noch grimmiger. »Du hast doch nichts über mich gesagt, oder?«
    »Das hab ich dir doch versprochen.« Er machte sich auf den Weg ins Bad, aber Sin missachtete den Wink mit dem Zaunpfahl und heftete sich an seine Fersen. An der Tür angekommen, wirbelte er herum, sodass sie um ein Haar mit ihm zusammengestoßen wäre. »Du erlaubst doch?«
    »Sie dürfen nichts von mir erfahren.«
    »Ich glaube nicht, dass das so eine große Sache wäre – «
    »Ach wirklich? Eine Schwester, die gar nicht existieren dürfte? Die eine Anomalie ist? Ein Freak?« Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. Die Muskeln in ihrem Oberarm zuckten, wodurch sich das Dermoire auf ihrem rechten Arm bewegte und sich die mit der Zeichnung verschlungenen Narben wanden. »Komm schon. Sogar Menschen töten Angehörige ihrer eigenen Spezies, wenn jemand ›nicht richtig‹ ist. Meinst du denn, Dämonen würden das nicht tun? Wir haben es doch schon erlebt.«
    Ja, sie hatten es schon erlebt. Genau genommen existierten sogar eigens Dämonenspezies, die sich ganz und gar der Zerstörung menschlich-dämonischer Hybriden und gemischtrassiger Dämonen widmeten. Seminus-Dämonen waren eine der seltenen Rassen, die sich mit anderen Spezies fortpflanzten, wobeisie die Frauen im Grunde nur als Brutkasten benutzten. Ihre Nachkommen waren immer männlich und immer reinrassige Semini, ganz gleich, welcher Spezies die Mutter angehörte.
    Es sei denn, die Mutter wäre ein Mensch.
    Aber so abartig Lores Herkunft mit einem Seminus-Vater und einer menschlichen Mutter auch war, war sie doch nichts im Vergleich zu dem, was mit Sin passiert war. Soweit er wusste, hatte ein weiblicher Seminus nie zuvor existiert, und doch hatten sie sich denselben Uterus und den Geburtstag geteilt, und die Male auf ihren Armen waren identisch.
    »Du bist kein Freak. Und ich bezweifle, dass du irgendetwas von ihnen zu befürchten hättest.« Als sie den Mund öffnete, um ihm zu widersprechen, hob er die Hände. »Jetzt flipp nicht gleich wieder aus. Ich hab’s dir versprochen.«
    »Ausflippen?« Sie schnaubte. »Ich geh dann mal ein paar

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