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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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»Was?«
    »Mein Arm … er tut weh. Lass ihn in Ruhe.«
    »Ach, um Himmels willen. So ein großer, böser Dämonen-Assassine führt sich auf wie ein Baby.« Wütend starrte sie ihn an, ließ aber den Lappen fallen. Er seufzte erleichtert auf, dann legte sie ihm zu seinem Entsetzen sanft die Hand auf den Unterarm.
    »Idess!«
    Sie schnappte nach Luft und riss die Augen auf. Ihre Finger gruben sich in seine Haut, und sie stöhnte. Doch seltsamerweise schien sie keinerlei Schmerz zu fühlen. Wenn überhaupt, konnte man ihrem Gesichtsausdruck entnehmen, dass der Tod das Letzte war, woran sie gerade dachte.
    War sie etwa … ? Nein, wenn sie dabei war zu kommen, wäre sie wild. Und laut. Irgendwie wusste er, dass sie im Bett laut sein würde.
    »Lore«, stöhnte sie. Ihre Berührung lockerte sich, ihre Finger berührten kaum noch seinen Arm – aber sie berührten ihn.
    Fassungslos starrte er auf ihre Hand. Ihre Wärme sickerte in sein Dermoire ein und verbreitete sich im ganzen Arm. Das war das genaue Gegenteil von dem, was hätte passieren sollen. Warum war sie nicht umgefallen? Ihm war nicht entgangen, dass er sie in seiner Panik beim Namen gerufen hatte, und aus irgendeinem Grund kam ihm das seltsam … vertraut vor. Endlich löste sie sich von ihm. Ihr Blick hing immer noch an seinem Dermoire , das sich auf seiner Haut drehte und wand. »Was … was ist da gerade passiert?«
    »Äh … ich weiß nicht. Was ist denn passiert?«
    Zögernd berührte sie ihn noch einmal. Diesmal schien die flüchtige Berührung ihrer Finger keinerlei Auswirkung zu haben. »Ich begreife das nicht. Als ich dich eben angefasst habe, hat es sich einfach … «
    »Orgasmisch angefühlt?«
    Sie warf ihm einen genervten Blick zu. »Wohl kaum. Es fühlte sich an, als bekäme ich neue Energie von dir. Fühlst du dich erschöpft?«
    Er zwinkerte ihr zu, während er die Hüften kreisen ließ. »Und ob.«
    Diesmal schnaubte sie nur kurz. »Ich mein’s ernst.«
    »Ja, ich auch.«
    Sie murmelte irgendetwas über Inkubi, das wenig schmeichelhaft klang. »Vielleicht hatte es ja irgendetwas mit den Bracken-Handschellen zu tun.«
    Bracken-Handschellen … genau dieselben Dämonenkerkerdinger hatten doch seine Brüder letztens bei ihm benutzt, um seine Gabe zu unterdrücken. Er hätte es wissen müssen. Kein Wunder, dass die Berührung sie nicht umgehauen hatte.
    »Ist es okay, wenn ich ihn jetzt wasche?«, erkundigte sie sich.
    Sein Schwanz zuckte. »Ihn?«
    »Deinen Arm «, brachte sie mühsam heraus.
    »Wieso machst du dir überhaupt die Mühe?«
    Sie zuckte die Achseln und griff wieder nach dem nassen Lappen. »Ich muss dich davon abhalten, Kynan zu töten, aber das heißt noch lange nicht, dass ich dich leiden lassen will.« Sie tupfte das Blut von seinen zerfetzten Handgelenken. »Tut das weh?«
    Weit gefehlt. Die wirbelnden Glyphen waren schon immer besonders empfindsam gewesen; das hatte er sich nicht nur ausgedacht. Aber sie waren auf eine hocherotische Art empfindsam, und jetzt, wo klar war, dass sie nicht sterben würde, wenn sie sie berührte, sprühten die Nervenenden direkt unter ihnen quasi Funken; jede Berührung durch ihre Fingerspitzen sandte lustvolle kleine Schocks direkt in seinen Schritt. Gott, noch nie hatte eine Frau seinen Arm auf diese Weise berührt. Er war zutiefst erschüttert. Und erregt. Schon so könnte sie ihn zu ungeahnten Höhenflügen treiben.
    »Nein«, stieß er heiser hervor. »Es geht schon.«
    »Diese Glyphen sind wirklich bemerkenswert«, sagte sie. »Sie scheinen sich zu bewegen.« Sie zog eine von ihnen mit dem Fingernagel nach, sodass er ein Stöhnen unterdrücken musste. »Das sind keine Tattoos, oder?«
    »Sie stellen die Geschichte unserer Abkunft väterlicherseits dar.«
    »Wurdest du mit ihnen geboren?«
    »Das ist bei den meisten Sems so.«
    Sie wusch den Lappen aus und begann erneut, seinen Arm zu säubern, obwohl das inzwischen gar nicht mehr nötig zu sein schien. Ein Schaudern überlief ihn. »Aber bei dir nicht? Hat das irgendetwas mit deiner menschlichen Herkunft zu tun?«
    »Woher weißt du, dass ich von Menschen abstamme?«
    »Ich kann den Menschen in deinem Blut riechen.« Sie veränderte ihre Position auf dem Bett.
    Er sah keinen Grund, aus seiner Herkunft ein Geheimnis zu machen. Außerdem würde sie möglicherweise neue Informationen liefern, die er benutzen könnte, wenn er sie zum Reden brachte. Zum Beispiel, warum sie Kynan bewachte. Ob es stimmte, dass nur Engel ihm etwas antun konnten.

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