Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)
entgehen, und sein Blick senkte sich auf ihre geöffneten Lippen. Sie hätte schwören können, dass sie auch in seinen Augen Hunger hatte aufblitzen sehen. Dennoch war sie unsicher und wusste einfach nicht, was sie tun sollte. Noch nie zuvor hatte sie von einem Dämon getrunken. Ganz im Gegenteil, sie hatte stets den freundlichsten, anständigsten und menschlichen Primori aufgesucht, den sie finden konnte. Wenn sich ihre Emotionen übertrugen, wollte man nicht, dass das Blut eines Psychopathen durch die eigenen Adern floss.
»Ich kann nicht«, sagte sie. »Ich werde jemand anders fin…«
»Nimm es.« Diesmal klang seine Stimme rauer. Gebieterisch. »Nimm, was auch immer du brauchst.« Sein Blick senkte sich, und sie folgte ihm zu seiner Erektion. »Nimm, was auch immer du willst.«
»Arroganter Mistkerl«, murmelte sie, aber ihren Worten fehlte die rechte Überzeugungskraft. Sie wollte sein Blut. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, sehnte sich ihr verräterischer Körper nach allem, was er ihr so kühn darbot.
Sie musste sofort hier weg.
Sie blitzte sich davon. Versuchte, sich zu blitzen. Ihr Körper flackerte wie eine sterbende Glühbirne. O mein Gott, sie steckte fest. Wenn Kynan in diesem Augenblick angegriffen würde …
Sie musste es tun. Sie musste von Lore trinken, wenn auch nur, um Kynans Sicherheit zu gewährleisten. Aber der Gedanke, von ihm zu trinken, seinem mächtigen Körper das lebenspendende Blut zu entnehmen … es war gefährlich. Welche Gefühle würden bei ihr verbleiben, wenn sie von einem Inkubus trank? Schon jetzt ließ allein diese Vorstellung Hitze in ihr aufsteigen. Sie presste die Schenkel zusammen, zwischen denen Feuchtigkeit erblühte.
Er legte den Kopf auf die Seite, sodass sein muskulöser Hals frei zugänglich vor ihr lag. Seine Jugularvene lag gleich unter der gebräunten Haut und pulsierte stark und regelmäßig.
Nur einen kleinen Probeschluck. Ein Schlückchen. Genug, um ihr die Kraft zu verleihen, einen anderen Wirt aufzusuchen. Nachdem sie diese Entscheidung getroffen hatte, bestieg sie ihn und setzte sich rittlings auf seine Oberschenkel. Sie rutschte ein Stück zurück, um allzu intimen Kontakt zu vermeiden, aber sein hinterhältiges Grinsen verriet ihr, dass er sich darauf nicht einlassen würde. Er hob die Knie, sodass sie wieder nach vorne rutschte, und als sie sein hartes Geschlecht an ihrem fühlte, hätte sie beinahe gekeucht.
Verdammter Mistkerl. Sie weigerte sich, ihm die Befriedigung einer Reaktion zukommen zu lassen. Stattdessen legte sie die Hände auf seine Schultern und beugte sich vor. Sein erdiger, kräftiger Duft löste ein angenehmes Summen in ihr aus. Oh, wie sehr sie das brauchte.
»Es tut nicht weh«, flüsterte sie an seiner Haut.
»Deswegen mach ich mir auch keine Sorgen«, flüsterte er zurück.
Sie versicherte sich, dass es notwendig war, ihn zu berühren, dass es rein gar nichts zu bedeuten hatte. Sie erzählte sich alle möglichen Arten von Lügen, während ihre Zunge seinen Hals hinaufglitt, direkt über der Halsvene. Sein Körper unter ihr versteifte sich, doch ob vor freudiger Erwartung oder vor Angst, wusste sie nicht. Sie leckte noch einmal. Diesmal nahm sie sich Zeit, auch wenn das gar nicht nötig war, da sie die Bissstelle bereits beim ersten Mal betäubt hatte. Nein, das zweite Mal war ganz allein für sie selbst, nicht für ihn, da halfen auch keine Lügen mehr.
»Ich fange langsam an, mich wie ein Lolly zu fühlen«, sagte er heiser.
Sie verkniff sich ein Lächeln. »Ja … wie hieß es noch gleich in dieser alten Werbung?« Sie leckte an ihm. »Eins.« Sie leckte noch einmal, und er stöhnte. »Zwei.« Sie leckte ein weiteres Mal. Diesmal hoben sich seine Hüften vom Bett.
»Drei.«
Idess’ Fänge glitten so sanft in Lores Kehle, dass er nur ein zartes Kribbeln spürte, und dann dockte ihr Mund auch schon an.
Oh … ja.
Er war noch nie gebissen worden, aber wow!, das war unglaublich. Er war sich immer noch nicht sicher, warum er sich ihr überhaupt als Trinkpäckchen angeboten hatte, aber er bedauerte es keine Sekunde lang. Wärme strömte aus ihrem Mund durch seinen Körper, lockerte seine Muskeln und machten ihm den Kopf frei. Er schien an irgendeinem wunderbaren Ort zu treiben, während sie an seinem Hals saugte, ihre Zunge und Lippen seine Haut so zärtlich liebkosten, dass er sie beinahe gebeten hätte, fester zu saugen, damit er noch mehr fühlte.
So, wie sich der Betthimmel nach all seinen Kämpfen neigte, ließen
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