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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Sins Stimme klang mit einem Mal leise und tödlich, ihr ganzer Körper zog sich zusammen – wie bei einem Raubtier, das gleich zuschlagen wird. Mit einem Mal sah er in ihr die Assassine, die sie war. »Sie hat mich ebenfalls angegriffen. Und sie hatte Lores Gargantua-Dolch. Aber ich hab ihn mir zurückgeholt.«
    Eidolon blinzelte. Diese Dolche waren seltener als das Mana eines Säuregeists, und genauso unbezahlbar. »Hat er ihr Blut gekostet?«
    Sins Grinsen konnte man nur als gemein bezeichnen. »O ja. Punkt drei Uhr morgens werde ich auf die Jagd gehen.«
    Eidolon hegte nicht den geringsten Zweifel, dass Sin Idess finden würde. Er kannte seine … Schwester … ja noch nicht allzu lange, aber er wusste bereits, dass sie die unbeirrbare Entschlossenheit – und Dickköpfigkeit – seiner Familie geerbt hatte. »Sin, du kannst die Frau nicht töten, wenn du sie findest.«
    »Oh, aber genau das hab ich vor. Und davon kann mich auch keiner abbringen. Nachdem sie mir erzählt hat, was sie mit Lore gemacht hat.«
    »Sie ist ein Engel. Du wirst dabei nur selbst den Tod finden.«
    »Lass dich überraschen. Aber was passiert, wenn ich Lore tatsächlich finde?«, fragte sie still. »Er ist hinter deinem Freund her. Wirst du einfach zusehen, wie er ihn sich schnappt? Oder werde ich Lore nur retten, damit seine eigenen Brüder ihn umbringen?«
    »Ihm wird nichts geschehen«, sagte Eidolon, aber er bezweifelte, dass sie ihm glaubte, weil er es nämlich selbst nicht glaubte.
    Wärme schloss Idess ein wie eine Decke. Ein vollmundiger maskuliner Duft kitzelte ihre Nase. Sie versuchte, sich noch näher an diesen Duft und die köstliche Wärme anzukuscheln. Nach all den Jahren der Einsamkeit, in denen sie ständig das Gefühl gehabt hatte, nirgends dazuzugehören – oder es auch nur zu verdienen, irgendwo dazuzugehören – , hatte sie endlich Frieden gefunden. Sie musste wohl träumen … nur dass sie niemals träumte. Sie hatte Albträume. Nicht, dass sie sich beklagen wollte. Sie würde dieses wunderbare Gefühl einfach genießen, so lange es dauerte.
    »Idess?« Die raue Stimme schwebte zu ihr herunter. »Engel?«
    »Mmm.«
    »Ich muss mal pinkeln.«
    Mit einem Ruck saß sie aufrecht da; heftig blinzelnd versuchte sie, deutlich zu sehen und ihr Gehirn wieder ans Laufen zu bringen. Es dauerte einige Sekunden, bis sie endlich ihr Schlafzimmer und ihr Bett wiedererkannte … und ihren Dämon, der an besagtes Bett angekettet war.
    Fassungslos darüber, dass sie einfach so auf ihm eingeschlafen war, murmelte sie in ihre Handfläche: »Oh … tut mit leid. Geht’s dir gut?« Ihr Gewicht musste noch zusätzlich Druck auf seine Schultern und Arme ausgeübt haben.
    »Ja.« Seine Stimme war schroff. Vielleicht war er ja ebenfalls eingeschlafen. Eine gewisse Anspannung in ihrem Unterleib ließ die Schlaftheorie gleich wieder ausscheiden, während ihre Blutverbindung Erregung durch ihren Körper pulsieren ließ. Grr. Sie hatte gleich gewusst, dass es ein Fehler gewesen war, sich von ihm zu nähren. »Ich muss nur pinkeln.«
    Verwirrt durch das mächtige sexuelle Verlangen, das durch ihre Adern strömte, krabbelte sie unbeholfen von ihm herunter, während sie sich fragte, wie sie das bloß bewerkstelligen sollten. Wie lange sie ihn noch gefangen halten konnte.
    Sie warf einen Blick auf ihre Uhr und stieß einen harmlosen Fluch aus.
    »Was ist?«, fragte Lore.
    »In New York ist es fast schon drei Uhr morgens, und das heißt, dass in ungefähr fünfzehn Minuten deine Freundin damit beginnen wird, mich mithilfe deines Gargantua-Dolchs zu jagen.«
    »Du hast ihn mir gestohlen?«
    Er klang aufrichtig empört. »Ich hab ihn mir nur geliehen. Aber sie hat ihn mir weggenommen.«
    »Und hat sie dich damit verwundet?«
    »O bitte. Das war nur ein Kratzer.«
    Die Morgensonne fiel durchs Fenster und schien auf seinen Körper, doch sein Gesicht lag im Schatten. Seine espressofarbenen Augen erschienen dadurch noch dunkler.
    »Was hast du jetzt vor?«
    Ein Anflug von Eifersucht überkam sie, als sie hörte, wie leise und gefährlich seine Stimme geworden war, als sie seine Freundin erwähnte. Sie spürte auch seine Angst, eine regelrechte psychische Druckwelle, die ihr Kopfschmerzen bereitete.
    »Nichts«, fuhr sie ihn an. »Ich werde mich von einem Ort zum nächsten blitzen, während sie mich jagt, aber ich werde sie nicht töten.«
    »Warum nicht? Sie hat dich verletzt und deinen Primori umgebracht. Warum willst du dich nicht rächen?«
    »Ich bin

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