Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
dreinblickte wie Shade. »Das ist unmöglich.«
    »Ich weiß. Aber ich habe sie getroffen. Wenn sie nicht einen verdammt guten Illusionszauber nutzt, um ihr Aussehen zu verändern, dann ist sie echt. Ich habe aber eine DNA -Probe entnommen, um sicherzugehen. Morgen werden wir mehr wissen.«
    Shade lief auf und ab; seine weit ausholenden Schritte zwangen ihn, alle fünf Meter kehrtzumachen. »So ein Mist. Du irrst dich. Entweder hat sie dich verzaubert oder aber irgendwas mit deinem Kopf angestellt.« Er blieb stehen und fuhr herum. »O Mann, du bist so verzweifelt darauf aus, Lore zu retten, dass ich dir glatt zutraue, diese neue Schwester erfunden zu haben.«
    »Du glaubst, ich habe mir das alles ausgedacht?« Auf Es Worten bildete sich Frost. Scheiße, jetzt fing das schon wieder an.
    Wraith erhob sich. »Äh, hört mal. E mag ja echt übermäßig auf Lore stehen, aber ein Lügner ist er nicht.« Bei den Göttern, seit wann war er denn die Stimme der Vernunft in dieser Familie?
    Shade stieß ein bellendes Lachen aus. »Dann meinst du also, wir sollten uns einfach bequem zurücklehnen und Lore Kynan töten lassen, damit die zarten Gefühle dieser Schwester nicht verletzt werden?«
    »Das kannst du vergessen«, sagte Wraith. »Lore wird Kynan kein Haar krümmen. Aber das ist im Moment auch gar nicht das Problem, nachdem der Engel ihn mitgenommen hat. Er könnte längst tot sein.«
    »Und das wäre ja nun wirklich entsetzlich traurig«, kommentierte Shade gehässig, während sein Kopf zu Eidolon herumschwang. Ein offensichtlicher Versuch, ihn anzustacheln – und es funktionierte. E stürzte sich auf ihn.
    Wraith fing ihn gerade noch ab und drückte ihn mit einer lässigen, fließenden Bewegung gegen die Wand. Das war doch verrückt. So hatten sich die beiden noch nie aufgeführt. Es sah E gar nicht ähnlich, so hitzig zu reagieren, und es sah Shade nicht ähnlich, so kaltschnäuzig zu sein. Hier lief irgendetwas mächtig falsch.
    »So führen wir uns nicht auf«, stieß Wraith zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Nicht in einem Haus voller Kinder. Also, entweder ihr schaltet einen Gang zurück, oder ich hau euch alle beide um.« Seine Drohung stand in ziemlichem Gegensatz zu dem, was er gerade übers Kämpfen gesagt hatte, aber E und Shade waren viel zu sehr damit beschäftigt, einander anzuknurren, um das zu bemerken.
    Shade boxte mit der Faust ein Loch in die Wand. »Kein Problem. Gleich wird es hier nicht mehr so viele Kinder geben, weil wir nämlich gehen.« Er bewegte sich auf die Tür zu.
    »Shade!« Eidolons dröhnende Stimme ließ ihren Bruder stehen bleiben, aber er drehte sich nicht um. »Wenn du mich noch ein Mal beschuldigst, euch dermaßen zu hintergehen, wirst du mehr als Wraith brauchen, um dich zu retten.«
    Shades Fäuste ballten sich zu den Seiten, und eine kleine Ewigkeit lang vibrierte die Luft deutlich spürbar vor Anspannung. Schließlich verließ Shade das Zimmer, in dem sich gleich wieder leichter atmen ließ. Zumindest, bis E versuchte, ihm zu folgen.
    »Das halte ich für keine gute Idee.« Wraith hielt ihn gegen die Wand gedrückt fest, bis der Lärm draußen und die zuschlagende Tür deutlich machten, dass Shade, Runa und die Kleinen gegangen waren. Sobald er E losließ, begann sein Bruder durchs Zimmer zu rennen, während er bei jedem Schritt grauenhafte Flüche ausstieß.
    »Was ist bloß los mit ihm?«, fragte E schließlich.
    »Mit ihm? Ihr führt euch alle beide auf wie die letzten Arschlöcher.« Wraith verschränkte die Arme vor der Brust. »E?«
    »Ja?«
    »Glaubst du wirklich, dass diese Sin-Tussi das ist, was sie zu sein vorgibt?«
    Eidolon erstarrte. »Du wagst es, ebenfalls an mir zu zweifeln?«
    Wraith wählte seine Worte mit Bedacht, um E nicht sofort wieder auf die Palme zu bringen. »Es kommt mir nur so verdammt praktisch vor. Ich weiß ja, dass du uns nie belügen würdest, aber was, wenn sie es tut? Was, wenn das alles nur ein Schwindel ist, um Lore dabei zu helfen, Kynan zu töten?«
    »Ich weiß es nicht, Wraith. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Mann, was für ein Kuddelmuddel. »Und was, wenn es wahr wäre? Was hätte es zu bedeuten, dass es in dieser Welt einen weiblichen Seminus gibt?«
    »Soll ich raten?«
    Wraith nickte.
    »Chaos«, sagte Eidolon grimmig. »Dem zufolge, was ich bisher gesehen habe, ist diese Frau das Chaos in Person.«
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis es endlich drei Uhr nachts New Yorker Zeit war.
    Sin hatte sich ein Weilchen im

Weitere Kostenlose Bücher