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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Hauptquartier der Assassinen rumgetrieben und bei zwei Runden Poolbillard sechshundert sheoulische Goldmark gewonnen. Aber schlussendlich hatte die Warterei sie an die Oberfläche und zu Lores Hütte zurückgetrieben. In seinem Haus konnte sie ihn zumindest fühlen, konnte sich an die Hoffnung klammern, dass er immer noch am Leben war.
    Endlich, als die Uhr die Stunde des Teufels schlug, begann der Dolch in Sins Hand zu glühen. Die Hitze sickerte in ihre Handfläche und über den Arm bis in ihr Hirn, als hätte er sich in die Lebensenergie seiner Zielperson eingeklinkt.
    Idess befand sich sehr weit von ihr entfernt, doch dank der Höllentore waren Tausende von Meilen innerhalb weniger Sekunden zu überwinden. Was gut war, da Sin nur sechzig Minuten Zeit blieben, um mit dem Dolch zu arbeiten.
    Sie betrat das Tor in der Nähe von Lores Hütte. Mit geschlossenen Augen ließ sie den Dolch ihre Hand über die erleuchteten Karten der Welt und Sheouls führen. Als ihre Finger schließlich ihr Ziel fanden, öffnete sie die Augen.
    Die Linien auf den Wänden bewegten sich, bis Kanada in allen Einzelheiten zu sehen war. Der Dolch leitete ihre Hand in den Nordwesten, ins Yukon Territory. Wieder fügten sich die Linien neu zusammen, konzentrierten sich auf diese entlegene Provinz. Und dann landete ihr Finger fast genau in der Mitte der Karte, und das Höllentor öffnete sich. Sie blickte in einen Wald hinaus – und auf Schnee ungefähr einen Meter tief.
    So eine Scheiße! Wusste Kanada denn nicht, dass sie schon Mai hatten?
    Idess musste wissen, dass sie gejagt wurde, und sie hatte offenbar vor, Sin die Sache so schwierig wie möglich zu machen. Außer sich vor Wut, tippte Sin so lange auf die Karten, bis sie schließlich in Sheoul landete, in dem Tor, das in der Nähe des Assassinen-Hauptquartiers lag. Sie beeilte sich, in ihr Quartier zu kommen, zog sich für kaltes Wetter geeignete Kleidung an und rannte zum Höllentor zurück. Während sie auf die Karte tippte, um nach Kanada zurückzukehren, warf sie einen Blick auf die Uhr.
    Verdammt! Sie hatte bereits eine halbe Stunde verschwendet. Sie flog praktisch aus dem Höllentor hinaus, während sie in jeder Sprache, die sie kannte, die finstersten Flüche ausstieß. Nicht, dass sie abgesehen von Englisch irgendeine Sprache fließend beherrschte. Sie kannte einfach nur eine Menge Flüche.
    Beinahe augenblicklich verschluckte die Kälte einige davon, während Sin der Atem in Hals und Nase gefror. Bei jedem Schritt brach ihr Stiefel durch eine dicke Eiskruste auf dem Schnee, was ihr Fortkommen ungemein verlangsamte und ihre Laune ungemein verschlechterte.
    Sie würde Lores Aufenthaltsort so was von aus dieser Mistkuh herausfoltern.
    Mit zitternden Händen schob sie den Ärmel ihres Parkas ein Stück zurück und blickte noch einmal auf ihre Armbanduhr. Die Zeit war beinahe schon um. Und dann, vor ihr … eine einsame Gestalt stand auf einer Lichtung, nur mit Jeans, Stiefeln und einem verdammten Tanktop bekleidet. Wie schön, dass der Entführertussi die Kälte nichts ausmachte, während sich Sin den Arsch abfror.
    »Wo ist er?«, rief sie. »Wo ist mein Bruder?«
    Idess blinzelte. »Bruder?« Aus irgendeinem Grund lächelte sie. »Mach dir keine Sorgen. Dem geht’s gut.«
    »Ich glaub dir kein Wort.«
    »Ist mir egal.«
    Der Dolch vibrierte in Sins Händen; er gierte nach einer weiteren Kostprobe des Bluts dieser Frau. Doch sobald sich Sin auf sie zubewegte, trat Idess zurück.
    »Lass Lore gehen«, knurrte Sin.
    »Das ist nicht möglich.«
    »Dann werde ich dich töten.«
    »Das wird nicht so einfach sein.«
    »Nichts, was die Mühe wert ist, ist einfach.« Sin trat einen weiteren Schritt vor, Idess einen weiteren zurück. »Soll dich doch der Teufel holen! Lore darf nicht gefangen gehalten werden. Er braucht … Er hat Bedürfnisse.«
    »Ja«, erwiderte Idess ausdruckslos. »Das habe ich bemerkt.«
    »Wenn du ihn hast leiden lassen – «
    »Hab ich nicht.« Sie blickte auf ihre Uhr und lächelte. »Sieht so aus, als ob unsere Zeit um ist. Wenn du deinen Bruder wiederhaben willst, dann solltest du das nächste Mal, wenn wir uns treffen, einen Namen für mich haben.«
    »Einen Namen?«
    »Den Namen der Person, die dich und Lore angeheuert hat.«
    Sin sog scharf den Atem ein und wäre beinahe an der eisigen Luft erstickt. »Kann nicht«, keuchte sie. O Gott, selbst wenn sie wüsste, wer sie angeheuert hatte, würde sie den Assassinenkodex verletzen, wenn sie den Namen preisgab,

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