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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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ich gezwungen bin, hier rumzuhängen und euch kennenzulernen?«
    Er seufzte, als wäre sie ein Kind, das bei Laune gehalten werden wollte. »Komm mit. Ich bring dich zu seinem Büro.«
    »Wird ja auch langsam Zeit«, murmelte sie. Sie folgte ihm in einen Verwaltungstrakt, wo sie durch ein wahres Labyrinth von Büros kamen. Einige waren nur durch niedrige Trennwände abgetrennt, und überall saßen verschiedene männliche und weibliche Dämonen, andere boten etwas mehr Privatsphäre – abgeschlossene Zimmer mit Türen und Fenstern, vor denen Jalousien hingen.
    Eidolon saß an seinem Schreibtisch, stand aber auf, als Shade und sie sein Büro betraten. Er streckte ihr eine Aktenmappe hin, als hätte er sie erwartet. »Hier ist dein Todesbeweis. Sollte dein Chef noch irgendwelche Fragen haben, soll er sich mit mir in Verbindung setzen.«
    »Das hat ja echt gedauert.«
    »Hab ich doch gern gemacht«, erwiderte er trocken.
    Shade wandte sich ihr zu. »Was jetzt?«
    »Ich werd das Ding hier abgeben.«
    »Kommst du wieder?«
    »Das wage ich zu bezweifeln.« Sie lächelte. »Es war schön, euch kennenzulernen. Tschüssi.«
    »Du willst schon gehen?« Die tiefe Stimme hinter ihr erschreckte sie. Als sie herumfuhr, befand sich ihr Gesicht direkt vor dem Brustkorb eines großen blonden Mannes, der wohl der eine Bruder sein musste, den sie noch nicht getroffen hatte. Wraith.
    »Schon?« Sie trat zurück, da sie keine Lust hatte, den Kopf in den Nacken legen zu müssen, um ihn anzusehen. »Ich hab hier schon viel zu lange rumgehangen.«
    »Ich dachte, du wärst nach Hause gegangen«, sagte Shade.
    »Ich hab meinen iPod im Büro vergessen.« Seine blauen Augen blitzten Sin an. »Wo ist Lore?«
    »Wenn ich das wüsste, würde er nicht vermisst.«
    »Vermutlich ist er tot.« Wraiths Tonfall war sachlich und vollkommen kühl, und Sin hätte ihn am liebsten geschlagen.
    »Wraith … « Eidolons Stimme war ruhig.
    »Ist schon okay, Eidolon«, sagte sie mit einem wütenden Blick auf Wraith. »Ich werde mit allem fertig, was der Kerl zu bieten hat.« Sie machte Anstalten zu gehen. »Geh mir aus dem Weg.«
    Wraiths breite Schultern füllten die gesamte Tür aus. Und er rührte sich nicht vom Fleck. »Ganz ruhig, Schlumpfinchen.«
    Schlumpfinchen? »Weg da.«
    »Nö.«
    Sie schlug ihn. Rammte ihm die Knöchel direkt auf die perfekte Nase. Er zuckte nicht mal zusammen. Außerdem hatte sie den Eindruck, dass er sie locker hätte aufhalten können, wenn er gewollt hätte. Stattdessen grinste er nur, sodass seine gefährlich aussehenden Fänge aufblitzten. »Du schlägst zu wie ein Mädchen.«
    Empört rang sie nach Luft. »Ich. Sagte. Weg. Da. Ich werde meinen Bruder schon finden.«
    Er stieß ein Schnauben aus. »Wenn ich ihn nicht finden kann, sind deine Aussichten wie die einer Margarita bei einem Treffen der Anonymen Alkoholiker.«
    »D-du arrogantes Arschloch!«, brachte sie stotternd heraus.
    »Wenn man Beweise hat, ist es keine Arroganz.«
    Sie würde ihn umbringen. »Dir ist es völlig egal, was? Dir ist scheißegal, ob die Engelstussi ihm wehtut, ihm irgendwelche schrecklichen Dinge antut.« Sie wirbelte zu Shade herum und sah von ihm zu Eidolon. »Seht ihr? Das ist der Grund, warum ich euch nicht kennenlernen wollte, auch wenn Lore immer wieder gesagt hat, ich sollte euch eine Chance geben.«
    »Warum sollte er so was sagen?«, fragte Shade.
    »Ich hab keine Ahnung«, blaffte sie.
    Eidolon legte seine langen Finger vor sich zusammen. »Ich glaube doch.«
    »Und ich glaube, dass ihr euch das selbst denken könnt«, feuerte sie zurück. »Wie würde es euch denn gefallen, euer Leben ganz allein in einer Hütte irgendwo in den Wäldern von North Carolina zu verbringen, in dem Glauben, ihr gehört nirgendwohin und zu niemandem?« Sie starrte sie nacheinander wütend an. »Als er das mit euch rausgefunden hat, dachte er, da wäre endlich mal jemand, der uns versteht. Dass wir ein paar Erkenntnisse dazu bekommen würden, was wir sind. Aber dann – « Dann habe ich ihm gesagt, er soll sich von euch fernhalten.
    O Gott. Sie war vollkommen außer sich gewesen, hatte sich solche Sorgen um sich selbst gemacht, dass sie ihm die einzige Chance vorenthalten hatte, die er möglicherweise je haben würde, um sich ein wenig aus seiner Einsamkeit zu befreien. Es war einzig und allein ihre Schuld, dass seine Brüder ihn nicht kannten und nicht bereit sein würden, ihm wegen dieser Kynan-Sache noch mal eine Chance zu geben. Wenn einer dieser Kerle

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