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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Lore etwas antat, war es allein ihre Schuld.
    Mit einem Mal wurde ihr speiübel, und ihr brach der kalte Schweiß aus. Shade runzelte die Stirn und streckte die Hand nach ihr aus. Ihr Brustkorb war wie abgeschnürt, und sie bekam Platzangst. »Hey, vielleicht setzt du dich lieber mal hin.«
    Rasch wich sie vor ihm zurück, auch wenn sie leicht ins Schwanken geriet. »Ich muss gehen.«
    Wraith lehnte sich wie zufällig gegen den Türrahmen. »Das glaub ich eher nicht.«
    »Aber ich muss Lore finden!« Sin hämmerte mit beiden Händen auf Wraiths Brustkorb ein. »Geh weg!« Noch einmal. »Ich muss ihn retten.« Noch einmal, fester. Der Kerl war wie eine Mauer aus Muskeln. »Ich habt ja keine Ahnung, wie es ist, wenn man gefangen gehalten und gefoltert wird – «
    Seine Hände umfingen ihre Handgelenke. Er tat ihr nicht weh, aber seine Finger hätten genauso gut eiserne Handschellen sein können, so wenig, wie sie sich trotz ihrer heftigen Gegenwehr rührten. »Ich weiß mehr darüber, als du dir vorstellen kannst.« Seine Stimme war ruhig und leise.
    »Lass sie gehen, Wraith.« Das kam von Eidolon.
    Wraiths Blick zuckte zu Shade, der wohl genickt haben musste, denn gleich darauf ließ er sie los und trat beiseite. Während sie schon durch die Tür schoss, rief Eidolon ihr noch etwas hinterher. »Lass es uns wissen, wenn du Lore findest.«
    »Mach ich«, rief sie zurück. Wenn die Hölle zufriert.
    Sobald Sin fort war, verzog sich Shade, ohne sich auch nur zu verabschieden. Wraith folgte seinem Beispiel. Eidolon fragte sich, wann und ob das wohl jemals enden würde.
    Mit Daumen und Zeigefinger drückte er sich den Nasenrücken zusammen, um das Prachtexemplar von Kopfschmerzen, das sich gerade ankündigte, zu vertreiben. Dann machte er sich auf den Weg in die Notaufnahme. Ein männliches Wesen, dessen Spezies nicht auf Anhieb zu erkennen war, das aber bis auf zwei knubbelige schwarze Hörner an den Schläfen menschlich aussah, stand mit gesenktem Kopf am Empfangstresen. Seine Finger kneteten eine lange Perlenkette … vermutlich eine Art dämonisches religiöses Artefakt.
    Das musste der Exorzist sein.
    Eidolon ging auf ihn zu. »Wie schnell können Sie das Krankenhaus reinigen?«
    Als der Dämon aufsah, flackerte in seinen Augen etwas, von dem Eidolon geschworen hätte, dass es Furcht war. »Es kann nicht gereinigt werden.«
    »Was meinen Sie damit, es kann nicht gereinigt werden? Warum nicht?«
    Der Dämon sah sich gehetzt um und senkte die Stimme, als ob er fürchtete, belauscht zu werden. »Etwas sehr Mächtiges, sehr Böses hat die Gewalt über die Geister, die hier in der Falle sitzen. Etwas Derartiges habe ich noch nie gespürt.«
    Perfekt. Ein feiger Exorzist. »Was genau ist dieses mächtige Böse? Ist es auch ein Geist?«
    »Nein. Darum kann ich auch keinen Exorzismus durchführen. Was auch immer die Geister beherrscht, ist ein Dämon, aber ich kann Ihnen nicht sagen, wer.«
    »Dann könnte man diesen Dämon also aufspüren?«
    »Ich weiß es nicht. Ich werde es jedenfalls nicht tun.« Er erschauerte. »Großes Übel. Hass, wie ich ihn nie zuvor gespürt habe.« Mit diesen Worten wieselte er in Richtung Höllentor. »Meine Rechnung schicke ich Ihnen zu.«
    »Vielen Dank für gar nichts«, murmelte Eidolon.
    Jemand tippte ihm auf die Schulter, und als er sich umdrehte, stand Runa vor ihm. Shade und die Kinder waren nirgends zu sehen. Runa musste seine Frage wohl vorausgeahnt haben, denn sie neigte den Kopf in Richtung Türen.
    »Shade bringt die Kinder in den Wagen.« Sie verlagerte ihr Gewicht auf das andere Bein und biss sich nervös auf die Unterlippe, ehe aus ihr herausplatzte: »Ich hasse das, wie es im Moment zwischen euch läuft.«
    »Ich auch, Runa. Shade führt sich unmöglich auf – «
    Ihr erbostes Knurren unterbrach ihn. »Schieb ihm nicht die alleinige Schuld zu.«
    Sein Kopfschmerz hatte sich mittlerweile zu einem Vorschlaghammer entwickelt, der unablässig gegen seinen Schädel dröhnte. »Ich versuche nur, dafür zu sorgen, dass alle in Sicherheit sind. Ich ziehe Lore Kynan nicht vor, ganz gleich, was Shade denkt oder was er dir erzählt hat.«
    »Aber was ist, wenn du wählen müsstest?«, erklang Gems Stimme hinter ihm.
    Er fluchte lautlos. Es ging doch nichts über einen Hinterhalt, wenn es hieß, einen beschissenen Tag noch beschissener zu machen.
    »So weit kommt es nicht. Wir werden einen Weg finden, um Lore davon abzuhalten, Ky zu töten.«
    »Ich verstehe ja, wie schwierig das für dich

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