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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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passen. Ich kannte Lebewesen deiner Art, die im kleinen Finger mehr Tobsucht besaßen als du im ganzen Körper. Wird Zeit, dass wir dich aufbauen. Vorerst werde ich dich als meinen Schüler behalten.«
    Eine Pause entstand, in welcher das verbliebene Hirnschmalz im Kopf des Orks vermutlich arbeitete. » Leshnak? Worgosh nehmen Bult zu leshnak? «
    »Nenn es, wie du willst, aber hör auf, mich als worgosh zu bezeichnen. Sag Meister oder wenigstens Gebieter zu mir.«
    » Whurrk! Bult werden worgosh nicht enttäuschen. Ich nicht dumm wie andere s’ogg. Ich seien dankbar bis zu Tod!«
    »Und darüber hinaus, hoffe ich!«
     
    Demor teilte seinem neuen Schüler das erste Ziel ihrer Reise mit: Sighelmsquell. Anschließend stapften sie in den Wald hinein.
    Am Anfang ging es ständig bergauf, als sie ein kleineres Massiv überwinden mussten. Befestigte Wege gab es in Ilfirnsmoor nicht – oder nicht mehr. Nach der Vertreibung der Trolle war diese Landfläche in Vergessenheit geraten und sehr viel später war sie zu einem Tummelplatz für abenteuerlustige Heißsporne und lebensmüde Entdecker verkommen. Selbst nach seinem letzten Ausflug an die Oberfläche hatte sich die Umgebung verändert. Die Langnarkiefern standen mittlerweile so dicht, dass Demor ständig das Gefühl hatte, auf eine grüne Wand zuzulaufen. Das Vorankommen wurde zusätzlich von den allgegenwärtigen Malschdornbüschen erschwert. Ihre Früchte konnten für kurze Zeit den Durst eines Pferdes stillen, um danach umso heftigeres Verlangen nach Wasser hervorzurufen.
    Demor interessierten die gelben Beeren nicht. Ihn plagten die Dornen der Pflanze. Sie bildeten ein Geflecht aus stechenden Barrieren. Zwar empfand er keine Schmerzen, aber das zähe Vorwärtskommen ärgerte ihn.
    Dafür stellte sich Bult wieder einmal als nützlich heraus. Fortwährend drosch er mit seiner Kette auf das Gestrüpp ein. Zudem erwies sich seine ledrige Haut als äußerst resistent gegen die Stacheln und scharfkantigen Blätter.
    Je höher sie kamen, umso lichter wurde das Grün. Ganz oben, von einem Plateau aus, konnten sie die Gegend weithin überblicken. Das sonnige Wetter ermöglichte es sogar, dass sie tief im Südosten Kreyenfels die ehemals stolze Hauptstadt der Trolle zu sehen bekamen. Inzwischen war aus ihr eine Geisterstadt geworden.
    »Siehst du die Große Feste, dort, wo Soel nie scheint? Dorthin werden wir gehen. Einst ist sie die beständige Grenze zu den Menschen gewesen, errichtet zum Schutze vor den Angreifern. Mann an Mann haben die Soldaten auf dem Bollwerk gestanden. Nicht einmal ein Kobold hätte ungesehen durch sie hindurchschlüpfen können. Mittlerweile ist sie eine genauso löchrige Ruine wie die Regentschaft des jetzigen Thronerben - allzu leichtsinnig und nicht gewahr, was von Ilfirnsmoor aufziehen könnte.«
    »Bult kennen große Mauer. Ich seien hindurchgekommen auf Weg zu Tempel. Und ich haben selbst Kobold. Seien garstiges Ding.«
    Demor ignorierte das Gesagte. »Kennst du das Menschenreich?«
    Bult schüttelte den schweren Kopf und so fuhr Demor fort: »Sighelmsquell liegt weit im Westen – soweit ich mich erinnere. Einst habe ich eine Karte von ganz Fantastika besessen, jede noch so unwichtige Ortschaft war auf ihr verzeichnet. Aber einer dieser vermaledeiten Diebe hat sie mir aus meiner Schatzkammer geraubt.« Wütend trat Demor einen Stein über die Kante, der beim Runterfallen höhnisch polterte. »Wir werden uns eine neue besorgen müssen, da unsere Reise früher oder später einem unbekannten Ziel entgegengeht.«
     
    Der weitere Weg führte sie entlang eines Teppichs aus gelbgrauem Geröll, gewebt aus Kieselsteinen, wobei es auch Brocken gab, die man kaum mit den Armen umschlingen konnte. Der Pfad sank hinab in den Schoß eines grünen Tals, das die beiden mit silbern glitzernden Blättern erwartete.
    Am Fuße des Berges stießen sie auf das übergroße Gerippe eines Tieres. Beinahe glich es dem Skelett eines Elefantos, aber der Schädel fiel nicht flach ab, sondern war länglich – und zwei Hörner stachen nach vorn heraus.
    »Hast du so etwas schon mal gesehen?«, fragte Demor erstaunt.
    Bult hing sich an eines der Hörner und schaukelte daran. »Noch nicht. S’ogg erzählen Geschichten von riesigen Vierbeinern. Wir sie nennen k’roisch-krurr . Aber Bult nicht sicher, was seien.«
    »Zeit, es herauszufinden! Wenn es vier Beine besitzt, können wir darauf reiten. Surrectio ocinius! «
    Noch während der Ork an dem Horn hing, ächzten die

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