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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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warf ihm einen verwegenen Blick zu und kurzeitig glitt eine schlangenschmale, feuerrote Zunge zwischen ihren Lippen hindurch.
    Demor war entzückt.
    Ganz anders Bult, der sich wutschnaubend vor der Halbdämonin aufbaute. Der Kerl überragte sie um gut zwei Köpfe. Sie schaute kurz zu ihm auf, grinste und wandte sich ab. Jetzt sah Bult nur noch den geschlossenen Vorhang aus schwarzem Haar mit den blauen und braunen Strähnen dazwischen. Der Ork brüllte. » Whurrk! Wie Ihr sprechen mit worgosh? Ogg zermalmen eelesh-teufzzet! «
    Doch bevor Bult seine Waffe aus dem Gürtel ziehen konnte, riss die Halbdämonin eine stählerne Kette vom Überdach des Standes und schwang sie um seine Handgelenke.
    Der Ork kreischte auf.
    Die Dame schnürte die Eisen fest, doch noch ehe man die Bewegung wahrnahm, hielt ihr der Kopflose die Schneide an den Hals.
    Sie fauchte.
    Demor klatschte. »Wirklich fesselnd, Eure Natur! Aber Ihr seht, nicht nur Ihr steckt voller Überraschungen.«
    Mit einem widerwilligen Gesichtsausdruck löste sie ihren Griff. Bult befreite sich mit einem Wutschrei und warf die Kette zu Boden. Der Omer, dem die Ware gehörte, schaute verstohlen nach dem Stück, trat jedoch nicht heran, um es aufzuheben.
    »Und welche Überraschungen stecken in Euch?«, schnaufte die Halbdämonin. Während sie das Schwert mit zwei Fingern beiseiteschob, blickte sie Demor an. »Fremde mit Eurem Gelaber zu Tode zu quälen? Ist das Euer Talent?«
    Demor begann laut zu lachen und konnte dabei den Widerhall in seiner Brust hören. » Zu Tode quälen ist das Stichwort. Doch Ihr habt recht, ich war unhöflich. Vor Euch steht Lord Demor. Zu Euren Diensten!«
    »Ganz sicher … Und gleich erzählt Ihr mir, dass der da der kopflose Reiter ist. Aber ärgert Euch nicht, die Verkleidung ist echt gelungen.«
    Irritiert blickte Demor zum Kopflosen, der keine Miene verzog.
    Die Halbdämonin stemmte die rechte Hand auf den Brustpanzer von Demor und die linke auf die Brust des Kopflosen. Dabei bohrten sich die schwarzen, spitzen Fingernägel leicht in dessen Lederkleidung. Nach einigen Sekunden prickelnder Fantasien zwängte sich die Frau zwischen ihnen hindurch. »Und jetzt lasst mich meiner Wege ziehen. Ihr sucht gewiss Gesellschaft, die weniger wehrhaft ist.«
    Demor schaute ihr hinterher. »Ihr sagt mir nicht Euren Namen?«
    Sie warf einen scharfen Blick zurück. »Man nennt mich die Eiserne Jungfrau«, sagte sie und huschte unter die Menge.
    Verwirrt und interessiert stand Demor da und blickte auf den Fleck, wo ihre Wimpern eben noch aufreizend gezwinkert hatten.
    »Der Herr hat seinen Einmal-Dschinn vergessen!«
    Erst nach und nach erreichten Demor die Worte des Omers und kurz darauf fühlte er dessen Hände an seinem Mantel zupfen. Bult drängte diesen mit seinem Knie zur Seite.
    Aber der Omer ließ nicht locker wie eine aufdringliche Fliege. »Herr?«, fragte er. Es klang fast wie ein Betteln.
    »Schon gut! Gebt ihn mir!« Demors Gedanken kreisten immer noch um die Halbdämonin. Beiläufig überblickte er die Münzen in seiner Hand und drückte sie in die Pfote des Winzlings.
    Mit einem Blick hatte dieser das Geld gezählt. »Achtundsiebzig Silbermünzen? Mein Herr, Ihr beliebt zu scherzen. Allein das Schmuckkästchen ist achtzig wert. Das blaue Metall ist echtes Pax und die Verzierungen bestehen aus vollwertigem Elfenbein. Bedenkt Arbeitszeit und Aufwand, die ein Meister seines Fachs benötigt.«
    »Ihr seid sehr geschwätzig für einen Omer. Zudem möchte ich auch nur den Inhalt kaufen und nicht die Verpackung.«
    »Ganz recht, doch das eine ist mit dem anderen verbunden. Zwei Goldstücke und Ihr macht das Geschäft Eures Lebens.«
    »Das bezweifle ich. Und sollte ich recht behalten, komme ich wieder.« Der Sache überdrüssig, holte er das fehlende Geld aus seiner Tasche. Jeder Omer besaß mehr Verhandlungsgeschick als er, dafür besaß er mehr Gold als jeder Omer. Bevor er es ihm gab, fragte er nach einer Landkarte. Der Händler verneinte und verwies auf das Antiquitätengeschäft entlang der Schafgasse.
    Unzufrieden steckte Demor die Schachtel in seinen Mantel.
    Da ertönte aus der Mitte des Marktes ein steinerweichender Aufschrei, als man dem gefangenen Ork seine Zunge herausschnitt. Offensichtlich hatte er jemanden belogen oder betrogen – oder, was wahrscheinlicher war, beides zusammen.
    Da Bults Magen fast noch lauter plärrte als der Ork eben, entschied Demor, ein Wirtshaus aufsuchen. Manchmal konnte man an einem solchen Ort die

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