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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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stattlichen Wanst zurück hinter den Tresen geschoben und betete ohne Unterlass zu seinem Gott Mogor. Die Umstehenden glotzten wie bei einem Schauspiel.
    »Es verwundert mich nicht, dass Ihr mich nicht kennt«, sagte der Mensch. »Nicht wenn Ihr der seid, von dem die Gerüchte sprechen.«
    »Ich glaube, die Gerüchte sagen die Wahrheit«, antwortete Demor keck. Zugleich suchte er nach einer Haltung, die seiner würdiger war.
    »Und den kopflosen Reiter habt Ihr bei Euch. Ich bin beeindruckt. Der einzige Bösewicht, der jemals einen Helden getötet hat.«
    Der Goblin stellte sich neben den Zauberer, spuckte Blut und prüfte seinen fingerlang aufgerissenen Mundwinkel. »Ach was! Man sagt, der Recke sei vor seinen Stiefeln an Altersschwäche umgekippt«, krächzte er wie eine Krähe.
    Der Kopflose verneinte mit wedelndem Zeigefinger, was die bescheidene Meinung des Goblins jedoch auch nicht änderte.
    »Pah!«, rief dieser. » Katschek! Schaut Eure Schulter!«
    Ein winziger Streifen vom schwarzen Mantel des Kopflosen war von einer Klinge zerfetzt worden. Mit glühenden Augen und einem hämischen Grinsen leckte der Goblin die Schneide seines Kurzschwerts.
    Die Gäste tuschelten. Trotz der knisternden Atmosphäre verließ niemand das Lokal. Bult schlich zurück zu seinem Meister. »Bult hassen Goblin! Denken, seien schlauer.«
    »Hey, Tanzbär! Vielleicht liegt es daran, dass dein Gehirn in keinem Verhältnis zu deinem Körper steht?« Der Goblin, der Zwerg und der Waak lachten lauthals.
    »Wie ich sehe, bezieht Ihr Eure Kräfte gänzlich aus Euch selbst«, sprach Demor dazwischen. »Kein Zauberstab, keine magischen Rüstungsteile oder Artefakte.«
    Der andere Zauberer schüttelte den Kopf. »Weder noch. Metall behindert die Pharavität.«
    »Mag sein, jedenfalls für weniger Begabte«, spottete Demor.
    Der Mensch zeigte keine Regung. »Ich bin sicher, Ihr habt meine kleinen Künste bereits entdeckt«, sagte er stattdessen.
    Mit einem mulmigen Gefühl betrachtete der Lich die Runen an der Wand. Laut aber äußerte er: »Taschenspielertricks! – Wie ist Euer Name?«
    Eine Pause entstand. Der Goblin schaute zu seinem Anführer auf.
    »Ich bin Gallgrimm der Graue! Und Ihr tut gut daran, mich nicht zu unterschätzen. Letztlich war nicht ich es, der auf dem Boden kroch.«
    Gallgrimm! Demor zischte. »Pharavität, Illusionen! Ich habe einst einen Zauberer wie Euch gekannt. Einen mächtigen Zauberer.« In Erinnerung an damalige Geschehnisse griff er sich unwillkürlich an die Stelle, an der die eine Rippe fehlte. »Leider stand er auf der falschen Seite. Ein wenig erinnert mich Eure Gestalt an ihn, er hieß Kamenoth der Weiße.« Bei diesem Namen erkannte Demor ein Zucken im Gesicht des Gegenübers.
    »Kamenoth ist tot. Er starb vor sehr langer Zeit. Und Ihr sprecht wahr, er stand auf der falschen Seite. – Doch nun zu Euch!«
    Die Gruppe um Gallgrimm rückte zusammen. Ob es Mut war oder Verzweiflung, der Wirt schlug mit der Faust auf den Tisch und ermahnte die Gäste, mit dem Zank aufzuhören.
    »Euer schwarzer Hund hat eben unseren Freund umgebracht«, sagte Gallgrimm. »Der Krug ist zerbrochen.«
    »Yeah, dummer Fehler! Schneiden wir ihnen auch die Köpfe ab – oder die Arme und Beine!«, kreischte der Goblin vor Wut rasend in Richtung des Kopflosen.
    Innerlich zürnte Demor, versuchte aber, es sich nicht anmerken zu lassen. In seiner Erregung würde er die Runen, die seine Magie blockierten, niemals ignorieren können. Er musste sich zur Ruhe zwingen. Angst, Panik, Zorn, Nervosität, Überheblichkeit oder Rachegelüste nährten die magischen Symbole an der Wand. Diese musste er überwinden. Denk nach, du Narr! Du hast es in sechshundert Jahren nicht geschafft, also schaff es wenigstens jetzt! Warum achtest du nie auf deine innere Balance?
    Zu guter Letzt bestand die Möglichkeit, Gallgrimm mit dem Stab zu Tode zu prügeln. Keine Sache, für die es Magie bedurfte. Allerdings störten in diesem Fall der Goblin, der Zwerg und der Waak.
    »Wenn Ihr wirklich der seid, für den wir Euch halten, seid Ihr wohl zu einem Wettbewerb fähig. Ist es an dem, Lord Demor?« Gallgrimm verengte die Augenlider.
    Geraune ging durch die Reihen.
    »Mit Vergnügen erteile ich Euch eine Lektion. Keine Einladung, für die ich lange brauche, nur lasst uns vor die Tür treten«, verlangte Demor.
    Der Goblin stimmte mit zittrigem Kratzen ein. Auch Bult schnaufte zustimmend, der Menschenzauberer hingegen lachte. »Kein Duell auf offener Straße! Ich

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