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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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beiden Beinen auf seinem Stuhl und schwang drohend ein Kurzschwert. »Hey, Mann ohne Gesicht! Was hast du mit unserem Kameraden gemacht? Ich werde dir noch die anderen Glieder abschneiden!« Spitze Zähne stießen hervor und seine Stimme klang wie das Kreischen eines Pavians aus fernen Landen.
    Bult wischte mit seinem Arm Teller und Krug vom Tisch und beides schepperte samt den Hühnchenresten zu Boden. Vergeblich versuchte der Hausherr, die Situation zu beruhigen. Gerade wollte er sich mit seinem Brett bewaffnet zwischen die Streitenden stellen, als sich das Gesicht des Waaks von einem normalen Schweinegesicht in jenes eines Kampfkeilers verwandelte.
    Fast zwei Köpfe wuchs er in die Höhe und überragte nun selbst Demor um eine ganze Schrittlänge. Die Rippenbögen schienen nach außen zu bersten. Wie aufgeblasen stachen sie unter der Haut hervor. Die vier Hauer wuchsen zu stechenden Lanzen und die vier Arme besaßen nun die Masse von Bults Beinen. Die Hautfarbe des Waaks hatte sich von einem hellen Beige in ein dunkles Grau gewandelt.
    Vergeblich versuchte Demor, einen Zauberspruch anzubringen, um den Streit zu beenden. Erst nach dem dritten Versuch bemerkte er die Bannrunen an den Wänden, die jedes Magiefeuer im Keim erstickten.
    Mitten im tosenden Geschrei des Waaks stürmte Bult heran. »Bei Groll!«, schmetterte er, doch sein imposanter Gegenüber riss ihm mit einer Pranke die Dornensternkette aus dem Griff und mit zwei weiteren Armen hämmerte er den Ork zurück gegen die Theke. Das Schwert des Kopflosen strich haarscharf am Kinn des Goblins vorbei. Mit einem beherzten Sprung brachte sich das Kerlchen aus der Gefahrenzone und attackierte seinen Gegner.
    Demor schlug mit dem Stab nach dem Zwerg, doch dieser bewegte sich schneller, als es der korpulente Körper vermuten ließ. Ein stachelbesetzter Kolben riss Demors Rüstung entlang der Taille auf und trat in die Kleidung ein. Etwas brach. Vom Schwung des Schlages knickte Demor ein. Erneut murmelte er Worte, doch noch immer wollte kein Zauber gelingen.
    Konzentriere dich! , dachte er, während der Zwerg über ihm war und den Kolben mit aller Wucht auf ihn niederfahren ließ.
    Wie von Geisterhand geführt, stach eine Klinge zwischen Demor und der anpreschenden Waffe hindurch. Die Stacheln klirrten auf die Schneide. Der Kopflose war zu Hilfe geeilt und sah sich gleichzeitig dem anstürmenden Goblin ausgesetzt.
    Bult röhrte, als ihn der Waak quer durch den Raum schleuderte. Der felsenschwere Körper krachte auf einen Tisch, worauf dessen Beine brachen und unter dem Koloss begraben wurden.
    »Aufhören!«, ertönte eine Stimme.

Gebannte Stimmung, gebannter Zauber
     
    Der Zwerg trat zurück.
    Demor saß am Boden an die Theke gelehnt. Prüfend hob er seinen Arm. In der Lederrüstung klaffte ein Spalt.
    Schimpfend kroch der Goblin zu seinem Kurzschwert, hob es auf und stellte sich auf seine Beine. Der kopflose Reiter verblieb in der Haltung, in der er nur einen Augenblick später den Kopf des grünen Gegners abgetrennt hätte.
    »So ist es recht! Beruhigen wir uns«, redete der Mensch weiter, ein kräftiger Typ mit einem nach vorn gebogenen Kinn. Eine Augenklappe verunstaltete sein Gesicht. Durch die Glatze war sie umso auffälliger. »Wir alle sind anständige Leute«, sprach er mit ruhiger und gleichmäßiger Stimmlage, »und der gute Herr Gastwirt hat schließlich ein Geschäft zu führen.«
    Bult und der Waak grunzten sich an.
    »Aufhören, sagte ich!«, flammte die Stimme des Sprechers auf, welcher die beiden mit einem eindringlichen Blick bedachte.
    Es war ein Zauberer ohne Rüstung. Nur ein grauer Mantel mit gelben Mustern bedeckte die breiten Schultern. Ein wenig erinnerte das Gewand an die Roben des einstmaligen Ordens der Nachtläufer. Seine Hände versteckte er unter der Kleidung. Wahrscheinlich war er es, der die Bannrunen an die Wände angebracht hatte. Der Rest der Meute besaß nicht die Intelligenz dazu.
    Demor stemmte sich auf seinen Stab und zog sich hoch. »Also seid Ihr hier der Kneipenkönig?«, versuchte er die Stimmung wenig erfolgreich aufzulockern. Gleichzeitig beobachtete er den Magier. Sollte er tatsächlich einer der Illuner, ein Illusionsbanner sein? Wer sonst vermochte gleichwertige Runen zu beschwören? Die Illuner beherrschten eine Magieform, von der man glaubte, sie wäre älter als Drachen und Zwerge. Trotzdem hatte höchstens eine Handvoll Zauberer dieser Art es in die Geschichtsbücher der Welt geschafft.
    Der Wirt hatte seinen

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