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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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interessantesten Informationen aufschnappen.
    Vor dem Gasthaus »Sterbender Keiler« trieb ein Knecht seine Hühner zusammen. Demor schritt mitten hindurch zu den Stufen des Eingangs. Ein barfüßiger Mensch in ärmlicher Hanfkleidung und mit einer Kapuze, die kein Gesicht erkennen ließ, predigte den Vorbeigehenden vom drohenden Untergang. »Der Weltenverschlinger kommt! Kehrt um! Tut Gutes!«, schrie er und seine Stimme drohte dabei, ihn gänzlich zu verlassen.
    Demor schob den Irren beiseite und trat ein.
    Der Qualm von Ifritkraut zog in weißen Schwaden durch den Raum. Das Lokal war gut besucht, sämtliche Tische waren besetzt.
    Doch sofort verstummten Gerede und Gelächter, alle Augen richteten sich auf Demors Gruppe. Selbst die Schankmaid, die mit acht vollen Krügen aus der Küche kam, blieb stehen und machte ein erschrockenes Gesicht. Bult wirkte angespannt ob der Aufmerksamkeit, der Kopflose eiskalt. Von einem der hinteren Tische flüsterte jemand: »Der-dessen-Name-genannt-werden-darf!«
    Mit hörbarem Klackern seines Stabs auf dem Holzboden schritt Demor zum Tresen.
    Der Wirt, ein zu groß geratener Zwerg mit gespaltenem Bart, vergaß seinen Humpen zu polieren und hielt Trinkgefäß und Lappen starr in den Händen.
    »Eine reichhaltige Mahlzeit und einen vollen Becher für meinen nimmersatten Begleiter!«, befahl Demor.
    Der Zwerg zögerte, wischte sich mit dem Lappen über die Nase und stapfte davon. Hinter Demors Rücken setzten die Gespräche und das Klappern der Krüge wieder ein.
    Mit dem Handschuh fuhr Demor über die Holztheke, die überraschend glatt war. Aber es war eine seltsame Glätte. Sie zeugte nicht von Neuheit, sondern erinnerte an Fels, den Jahrtausende von Wassermassen glatt geschliffen hatten.
    Demor blickte höher. Über dem Regal mit den Krügen, Kannen und Karaffen war ein Schild mit Aufschrift und einem rostigen Fleischerbeil angebracht. Obwohl er nicht lesen konnte, wusste Demor, dass es sich dabei um die Hausordnung handelte.
    Der Zwerg kehrte zurück und brachte einen Teller mit einem ganzen Huhn und sieben Klößen. Bult bedankte sich bei seinem Meister und begann noch im Stehen das Fleisch zu verschlingen.
    »Einen vorzüglichen Ausschank habt Ihr hier. Aus was für Holz ist die Platte gefertigt?«
    Mit der Bewegung eines geübten Schankwirts füllte der Zwerg Bräu in einen besonders schweren Krug. Er blickte den Lich mit einem zusammengekniffenen Auge an und fuhr sich durch das braune Bartgeflecht. »Dieses Holz ist mindestens sechsmal so alt wie ich selbst«, erklärte er. »Es stammt von einem zerstörten Katapult, welches man bei Ausgrabungen um diese Stadt fand. Der trockene Boden hat es ungewöhnlich haltbar gemacht.
    »Und wie genau heißt diese Holzart?«
    »Zoberbaum.«
    Demor nickte und wechselte dann das Thema: »Kennt Ihr jemanden, der geschickt genug ist, Landkarten herzustellen? Oder einen, der eine besitzt? – Und ich meine eine richtige Karte, nicht den Schund, den mir eure Omer und Goblins andrehen wollen.«
    Donnernd stellte der Wirt den Krug vor Bults Nase. »Hier, Dabonbräu! Das beste Gerstengetränk der Ostlande und wahrscheinlich von ganz Fantastika!«
    Wortlos schaute Demor zu, wie der Ork das Zeug hinunterkippte. Unterdessen erinnerte sich der Wirt wieder an seine Frage.
    »Eine Karte sucht ihr? Lasst mich überlegen. Mein Neffe könnte wissen, wo Ihr eine bekommt.«
    Bult setzte den Krug ab und klopfte sich auf die Brust. Ein Rülpser, so laut wie der Ruf eines anstürmenden Waaks, entfuhr seinem Verdauungstrakt. Abrupt richtete sich Demor auf, um ihn zu schelten. Dabei stieß er einen Menschen an, der im Begriff war, an ihm vorbeizugehen.
    Ohne ein Wort zu verlieren, schwang dieser herum und zog gleichzeitig zwei lange Messer aus den Riemen, die diagonal über seine Brust verliefen. Aber noch bevor er zum Streich ansetzen konnte, rollte sein Kopf über den Boden und sprenkelte das Holz rot.
    So schnell wie der Kopflose sein Schwert gezogen hatte, so rasch wuchs eine purpurne Rose in seiner Hand und er warf sie dem Toten auf die Brust.
    Fluchend hämmerte der Wirt auf die Theke und holte ein grobes Brett dahinter vor, das er wie einen Schild vor sich hielt. Hektik entstand. Gäste fegten von ihren Hockern auf und die Maid packte ihre langen Rock und rannte kreischend davon. Auch vier finster blickende Gesellen, die nah bei Demors Gruppe saßen, sprangen von ihrem Tisch auf: ein Mensch, ein Goblin, ein Waak und ein Zwerg.
    Der kleine Grüne tobte mit

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