Den ersten Stein
schließen. Er hatte die eine Pranke an die
Tasche seiner Bomberjacke gelegt, damit auch wirklich jeder wusste, wo der Ballermann herkommen würde.
Jack saß mit dem Rücken zur Tür, doch er merkte sofort, was los war. Keiner der beiden Männer trat näher. Alle im Raum taten
so, als sähen sie das Duo nicht, doch das Billardspiel hatte aufgehört, und die Hände des Barkeepers warennicht mehr zu sehen. Der Dicke ließ die Augen über die Theke wandern, aber er hatte mich noch nicht entdeckt. Er verwendete
zu viel Zeit darauf, die Flaschen voll gepanschter Spirituosen hinter der Theke zu beäugen. Ich machte Jack mit den Augen
klar, wohin er sich ducken sollte. Er zwinkerte zum Zeichen, dass er mich verstanden hatte. Ich schob die Hand Finger um Finger
unter die Jacke und machte mich bereit.
»Hey, Barkeeper, haben Sie …« Der alte Trunkenbold am Ende der Theke beendete den Satz des Dicken mit einem Schraubenschlüssel Größe drei, der aus dem
Nirgendwo auftauchte. Der Hieb krachte ihm gegen die Schläfe und zertrümmerte das linke Glas der Sonnenbrille. Als der Dicke
umfiel, erhaschte ich einen kurzen Blick auf ein ausdrucksloses Schweineauge. Ich gebe zu, dass ich ziemlich perplex war.
Ein Glück, dass der Ex-Marine mit den fehlenden Fingern zur Stelle war und dem anderen Typ einen Pistolengriff gegen den Kopf
schmetterte.
Alle begannen wieder zu atmen. Die Hände des Barkeepers tauchten hinter der Theke auf. »Mitch, sieh nach, ob draußen irgendwelche
Freunde von denen stehen. Ihr zwei, schaut hinten nach«, sagte er zu den Billardspielern.
Der alte Mann und der Ex-Marine fesselten bereits die beiden Männer.
Der Barkeeper kam um die Bar herum auf uns zu. Jack stand auf und salutierte. Ich erhob mich ebenfalls; es war besser, auf
den Beinen zu sein, was auch immer hier vor sich ging.
»Tut mir leid, Cal«, sagte Jack zum Barkeeper. »Es ist meine Schuld, dass sie hergekommen sind.«
Cal zuckte die Schultern und spuckte auf den Boden. »Mach dir nichts draus, Junge. Ist ja nicht so, als ob hier das Ritz auf
dem Spiel steht.« Er sah mich an. »Wer ist das?«
»Das versuche ich schon die ganze Zeit herauszufinden. Sein Ausweis sagt, dass er Privatschnüffler ist.«
»Felix Strange«, erklärte ich. »Die beiden dort haben heute versucht, uns auszuknipsen, mit Hilfe eines Scharfschützen.« Ich
kniete mich neben den bewusstlosen Dicken. Er hatte immer noch seine halb zerbrochene Sonnenbrille im Gesicht.
»Ein Scharfschütze?«, fragte Cal.
»Der Durchschnittsverbrecher kommt normalerweise mit einem Präzisionsgewehr nicht zurecht, und diese Jungs sind echte Einfaltspinsel.«
Ein kleines Handy war aus der Brusttasche des Dicken gefallen. Es war ein billiges Wegwerfmodell, wie man es überall bekam,
ganz ähnlich dem, das White mir gegeben hatte.
»Subunternehmer«, sagte Cal angewidert. »Ihr beide habt Glück, dass da jemand sparsam war.« Ein plötzlicher Aufruhr im Raum
hinter der Theke zog die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. Ich wischte mit einer alten Serviette über das Rinnsal aus Blut
und Speichel, das aus dem Mund des Dicken rann. Ein Ruf von hinten gab Entwarnung.
Cal gab zweien seiner Soldaten einen Wink und sie schleppten die Bewusstlosen weg. »Wir werden herausfinden, wer sie sind,
wenn sie aufwachen. Haben Sie sich in letzter Zeit irgendwelche Feinde gemacht?«
»Davon habe ich auch so schon genug«, antwortete ich. »Ich war nur ein paar Minuten bei Jack, das reicht nicht, um einen solchen
Hinterhalt zu legen.« Mein Bier hatte das Drama heil überstanden. Ich trank es aus. »Wie sieht es mit Ihrem Fanclub aus?«
»Das wollen Sie nicht wirklich wissen«, sagte Jack.
»Stimmt«, erwiderte ich. »Ich behalte einfach nur gern den Überblick über die Leute, die versuchen, mich umzubringen.«
»Die waren wahrscheinlich hinter uns her«, sagte Cal. »Sie verstehen sicher, dass wir das nicht weiter erklären.«
Ich war ihm sogar dankbar dafür. Ich hatte schon genug Ärger am Hals.
»Tut mir leid, dass Sie in die Sache hineingeraten sind«, meinte Cal. »Noch einen Drink?«
»Gibt es hinter der Theke irgendetwas, das mich nicht umbringt?«
»Die meisten dieser Flaschen sind für Cocktails bestimmt«, erklärte Cal in einem Tonfall, der mir nahelegte, nicht weiter
nachzufragen. Der Genuss dieser Drinks war offensichtlich auf eigene Gefahr. »Ein oder zwei würden Ihnen nicht schaden, zumindest
nicht vom Hals an abwärts.«
»Vorn ist
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