Den ersten Stein
hätte vielleicht gern,
dass ein Kopf aus dem
Kreuzzug
rollt, aber er ist ein Angsthase und wird erst etwas unternehmen, wenn er sicher ist, dass die Sache in seinem Sinn verläuft.
Thorpe wird helfen wollen, wenn er kann. Die Ältesten denken, er hätte Isaiah umgebracht, um einen Krieg mit ihnen vom Zaun
zu brechen. Seine Unschuld zu beweisen ist für Thorpe die beste Möglichkeit, sein Unternehmen zu retten. Angesichts ihrer
gemeinsamen Geschichte gefällt den beiden die Idee vielleicht sogar.«
»Und was ist mit Junior?«
»Falls die Regierung ihn festhält, wird White wissen, wo er ist. Es wird für beide Parteien ein ehrliches Tauschgeschäft.«
»Pykes Prozess wäre für alle Beteiligten peinlich.«
»Es wird keinen Prozess geben. Pyke wird in einem Loch verschwinden, und White wird den Sündenbock anprangern, den er in der
Hinterhand hält, seit die Leiche gefunden wurde. Er würde seine Zukunft niemals einem Privatschnüffler wie mir anvertrauen,
brillant oder nicht. Er hat irgendwo eine Versicherungspolice.« Ich spielte meinen letzten Trumpf aus. »Hören Sie, vielleicht
war Thorpe wirklich involviert und hat Pyke im Verborgenen manipuliert. Dann entschlüpft ihm das Geheimnis vielleicht, wenn
wir mit diesen Beweisen zu ihm gehen.«
»Wenn Pyke Isaiah ermordet hat, um ihn daran zu hindern, die Predigt im Radio zu senden, warum hat er sie dann bei der Leiche
liegen lassen?«
Das war eine gute Frage. Die Rückkehr der Kellnerin verschaffte mir Zeit, über eine Antwort nachzudenken. Marta verkörperte
eine Ausnahme der Regel, dass die hübschesten Kellnerinnen immer das meiste Trinkgeld bekommen. Sie war eine kleine, dicke
Puertorikanerin fortgeschrittenen mittleren Alters. Sie hatte einen guten Stand, weil sie jeden unabhängig von ethnischer
Zugehörigkeit an seine Mutter erinnerte.
»Wo ist Mrs Rose?«, fragte ich. War man auch nur fünf Minuten im Starlight, sah man sie Kaffee einschenken, die Kasse bedienen
oder hörte sie in der Küche laut schimpfen.
»Sie besucht ihre Schwester, die Ärmste«, antwortete Marta. »Krebs.«
»Rose ist immer hier«, erklärte ich Iris. »Wann war sie das letzte Mal nicht bei der Arbeit?«, fragte ich Marta.
»Bei der Beerdigung ihres Mannes. Fragen Sie nach Mrs Rose, weil Sie sich Sorgen um sie machen, oder weil Sie befürchten,sie könnte sehen, dass sie schon wieder nicht essen«, kommentierte sie meine Kaffeetasse. »Sie sehen schlecht aus, Felix.
Füttern Sie ihn nicht richtig?«, fragte sie Iris.
»Ich bin nicht für ihn verantwortlich, Gott sei Dank.«
»Nehmen Sie wenigstens Nachtisch?«
»Warum nicht?«, fragte ich und hielt meine leere Tasse hoch.
Marta blickte finster und wandte sich wieder Iris zu. »Wie steht es mit Ihnen, meine Liebe?« Die kurz aufflackernde Versuchung
in Iris’ Augen war alles, was Marta brauchte. Sie pfiff und ein Hilfskellner schob den Dessertwagen zu uns. Der war nicht
zu verachten: ein Dutzend Kuchen und Pies hinter kühlem Glas.
Marta begann, Iris die Süßigkeiten mit dem Selbstbewusstsein eines Jahrmarktschreiers anzupreisen. Ich beobachtete die beiden
widersprüchlichen Männer neben der Theke, während Iris Ausflüchte machte. Als ich White aufgefordert hatte, mich nicht zu
beschatten, hatte ich angenommen, dass er nicht auf mich hören würde, aber nicht einmal Daveys waren so dumm, dass sie sich
direkt vor meine Nase setzten. Die beiden Männer beschränkten ihr Abendessen ebenfalls auf Kaffee und achteten darauf, nicht
zu lange in meine Richtung zu schauen. Ich starrte sie ein paar Sekunden lang an. Sie taten so, als bemerkten sie es nicht,
was nicht gerade typisch für Zivilpersonen war. Ich sah, wie ihre Hände langsam auf die beiden schwarzen Sporttaschen zu ihren
Füßen zukrochen.
»Der Apfelkuchen sieht toll aus«, sagte Iris, »aber das wäre verfressen. Was meinen Sie, Felix?«, fragte sie in der Hoffnung,
überzeugt zu werden.
Die Männer griffen in ihre Taschen. Zwischen den Zähnen der Reißverschlüsse blitzte Waffenmetall auf.
»Kein Kuchen«, sagte ich und warf den Tisch um.
Ein Feuerstoß aus der Schrotflinte des Weißen riss eine Ecke von unserem Tisch. Sein Partner schoss eine Uzi ab, dieer nicht unter Kontrolle hatte. Sie jagte Kugeln in ein Steak hinter uns und in den Bauch, in dem es hätte landen sollen.
Ich wandte mich Iris zu und wollte ihr sagen, dass sie weglaufen sollte, aber meine Worte wurden von den Schüssen aus ihrer
Pistole
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