Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Den ersten Stein

Den ersten Stein

Titel: Den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
Vom Netzwerk:
hier sein.«
    Pyke stellte sich White entgegen. »Diese Religionsabtrünnigen in Washington, über die Sie Akten angelegt haben, mögen sich
     vor Ihnen fürchten, Ezekiel, aber ich nicht.«
    White zeigte Pyke seinen kompletten teuren Zahnersatz. »Wenn der Justizminister herausfindet, dass Sie seinen Urlaub gestört
     haben, weil Sie unbedingt Ihre Kräfte mit mir messen wollten, dürften Sie Ihre Meinung ändern.«
    Der Lieutenant und ihr Captain mischten sich ein, und bald wurde ich von dem Lärm betäubt, den fünf riesige Egos machten,
     die aufeinanderkrachten. Der Verhörraum wirkteallmählich wie der Affenkäfig im Zoo. Ich musste etwas unternehmen, bevor sie
     anfingen, mit ihrem Dreck um sich zu schmeißen.
    »Ich möchte telefonieren.« Das brachte den Raum zum Schweigen.
    »Halten Sie den Mund«, sagte Pyke. Er beugte sich über den Tisch, bis er nur noch eine Handbreit von meinem Gesicht entfernt
     war. Es gefiel ihm, dass er zur Abwechslung einmal der Größere war, und so stand ich auf und änderte das.
    »Verhaften Sie mich, oder lassen Sie mich einen Anruf machen.« Ich sah jedem nacheinander ins Gesicht.
    Keiner rührte sich. Der Lieutenant rief Detective Park herein, der mich zu seinem Schreibtisch führte. Ich rief Benny bei
     sich zu Hause an.
    Er nahm mit einem Stöhnen ab. »Wer zum Teufel ist das?«
    »Hier ist Felix.«
    »Weißt du, wie viel Uhr es ist?«
    »Ich bin auf der sechsten Polizeiwache. Ich brauche deine Hilfe. Du musst herkommen.«
    »Ich fische dich nicht aus der Ausnüchterungszelle, Felix.«
    »Das hier ist ein Dienststellentelefon«, sagte ich. »Ich kann dir nicht erzählen warum, aber wenn du nicht in der nächsten
     Stunde hier auftauchst, könnte das hier unser letztes Gespräch sein.«
    Mein Tonfall machte ihn wach. »Scheiße«, flüsterte er. Neben ihm schlief wahrscheinlich Miriam. »Ich beeil mich. Kannst du
     sie hinhalten?«
    »Ich denk mir was aus«, sagte ich und legte auf. »Ist irgendetwas aus meiner Tasche genommen worden?«, fragte ich Detective
     Park.
    »Nein. Sie ist ein Beweisstück, ich kann sie Ihnen nicht zurückgeben.«
    »Halten Sie sie einfach nur griffbereit. Ich brauche sie bald.«
    »Wer hat Ihnen Ihr Märchen abgekauft?«, fragte Park.
    Ich antwortete nicht.
    »Kommen Sie schon, ›das hier könnte unser letztes Gesprächsein.‹ Sie befinden sich auf einer New Yorker Polizeiwache. Es ist ja nicht so, als ob Sie hier verschwinden könnten.«
    »Ich werde Sie nicht dadurch beleidigen, dass ich Ihnen abnehme, sie könnten so naiv sein, wie Sie es vorgeben, Detective.«
    Er erwiderte nichts, und die anderen Detectives taten so, als hörten sie nicht zu, und schwiegen ebenfalls. Statt einer Antwort
     deutete er auf den Verhörraum.
    White und Pyke standen jeder auf einer Seite des Raums und schrien in ihre Handys. Die Polizisten hatten beschlossen, dass
     sie sich als die Marionetten, die sie waren, nicht gegenseitig beharken mussten, lehnten an der verspiegelten Scheibe und
     machten Small Talk. Sie betrachteten mich misstrauisch, aber ohne Boshaftigkeit. Polizisten hatten nicht viel für Privatdetektive
     übrig, aber nun stritten sich zwei Leute um mich, die sie sogar noch weniger mochten. Ich setzte mich auf einen der unbequemen
     Stühle und wartete.
    Wie versprochen platzte Benny eine halbe Stunde später herein. Er trug einen zerknitterten Anzug und hatte einen Gesichtsausdruck,
     der noch angewiderter war als üblich. Nach einem einzigen Blick auf mich verzog er das Gesicht noch mehr. »Was habt ihr Unmenschen
     mit ihm angestellt.«
    »Es ist in Ordnung, Benny. Ich bin so hier angekommen.«
    »Sind Sie sein Anwalt?«, fragte Pyke.
    »Noch so ein Spruch und ich fordere Sie zum Duell«, sagte Benny und zeigte ihnen seinen FB I-Ausweis .
    »Wer hat Sie geschickt?«, fragte White. »Man hat mir gesagt, der FB I-Direktor sei nicht zu sprechen.«
    Benny räusperte sich.
    Ich ersparte ihm die Mühe, sich etwas ausdenken zu müssen. »Er ist hier, um Mr Pyke und mich in Schutzhaft zu nehmen«, sagte
     ich. »Als Verdächtigen beziehungsweise alsZeugen.« Es war eine nette Abwechslung, einmal der Einzige im Raum zu sein, der nicht überrascht war.
    Bennys Augenbrauen versuchten, die Decke zu berühren. »Ja, deswegen bin ich hier.«
    »Wie lautet die Beschuldigung?«, fragte Pyke.
    »Zwei Morde und eine Verabredung zur Verübung einer Straftat. Kann ich bitte meine Tasche haben?«, fragte ich Detective Park.
    Der zögerte.
    »Schaffen Sie diesen Mann

Weitere Kostenlose Bücher