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Den Himmel auf Erden fuer Dich

Den Himmel auf Erden fuer Dich

Titel: Den Himmel auf Erden fuer Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rimmer
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schreien begann. Sofort eilte sie zum Bettchen hinüber.
    Cole stand mitten in dem zu kleinen, zu heißen Zimmer, sah zu, wie seine Schwester das Baby beruhigte und dachte an seinen kranken Vater und an die vielen Rancher und Farmer, die mit ihren kranken Tieren von ihm abhingen. Wut flammte in ihm auf. Und eine Menge dieser Wut war gegen eine langbeinige Frau mit tiefblauen Augen und weizenblondem Haar gerichtet, die es verhinderte, dass er und seine Schwester endlich wieder ihr normales Leben aufnahmen.
    Er fluchte laut - obwohl er sonst fast nie und wenn überhaupt leise für sich fluchte.
    “Cole Yuma”, tadelte ihn seine Schwester. “Hör auf, solche Dinge zu sagen.”
    Also lief er in die Küche, riss ein Paket Steaks aus dem altersschwachen Kühlschrank und begann, ihnen etwas zu essen zu machen.
    Melinda konnte nicht dagegen ankommen. Der Wunsch, Brady und Annie zu sehen, war einfach zu stark.
    Also besuchte sie Annie und ihr Baby am nächsten Tag. Und den Tag darauf und auch den nächsten.
    Es wurde Melinda bereits zur Gewohnheit, morgens auf Jobsuche zu gehen und dann nachmittags zu Annies Apartment zu fahren. Cole schien zu wissen, wann er das Feld räumen musste, und Melinda und Annie waren ihm sehr dankbar dafür.
    Die Stunden, die die Frauen zusammen verbrachten, gehörten für sie zu den kostbarsten des Tages, auf die keine von beiden verzichten wollten. Cole gab viel zu deutlich zu verstehen, wie wenig er Melindas Besuche schätzte, als dass sie sich hätten in seiner Gegenwart wohl fühlen können.
    Als Melinda und Annie wieder einmal allein waren, gestand Annie ihr, dass ihr Bruder sie verrückt machte.
    “Er besteht darauf, dass ich mit ihm nach Hause fahre”, klagte sie. “Er will mich einfach nicht verstehen. Wir streiten uns fast jeden Tag deswegen. Oh, ich weiß nicht, was ich mit diesem Mann machen soll.”
    Eine Stimme in ihrem Inneren - wahrscheinlich die Stimme ihres weiseren Selbst - flüsterte ihr zu, Annie zu raten, mit ihm nach Hause zu fahren. Doch sie wusste, dass die junge Frau nicht auf sie hören würde. Außerdem befiel sie eine tiefe Traurigkeit bei dem Gedanken, dass Annie fortgehen würde. Es war egoistisch, und sie wusste es. Aber sie würde Annie und Brady schrecklich vermissen, falls die beiden tatsächlich nach Texas zurückgehen sollten.
    Mit Annie konnte sie einfach über alles reden - nun, fast über alles. Sie hatte nie erwähnt, dass Cole und sie sich geküsst hatten und dass ihr verräterischer Körper jedes Mal reagierte, wann immer Cole in ihre Nähe kam, und sie hatte auch nicht vor, es jemals zu tun. Aber sie hatte Annie von ihrer Kindheit in dem luxuriösen Apartment in der Upper East von Manhattan erzählt. Von ihren Eltern, deren Ansprüchen sie nie genügt hatte, und von ihrem Bruder, der jetzt in Wyoming Rancher war.
    Und auch von ihrer älteren Schwester, die einzige, mit der ihre Eltern zufrieden waren. Gwen war verheiratet, hatte zwei Kinder und schrieb reizende Kindergeschichten, die sie selbst illustrierte. Die Bücher verkauften sich gut, und was für ihre Eltern besonders wichtig war, sie gewann damit Preise, die sie im ganzen Land bekannt gemacht hatten.
    “Nun, man kann nicht sein Leben nach den Eltern ausrichten”, tröstete Annie sie.
    “Ich weiß, aber …”

    “… aber es tut weh, nicht wahr? Es tut weh, dass sie dich nicht du sein lassen, einfach die, die du bist. Oh, ich weiß so gut, was du meinst. Ich habe meine Mum nie gekannt. Sie starb, als ich geboren wurde. Aber mein Dad, nun, eigentlich hatte er keine großen Pläne mit mir. Er wollte einfach nur, dass ich ein glückliches Leben führe. Und dann bin ich mit Jimmy Logan durchgebrannt, ohne meinen High-School-Abschluss gemacht zu haben. Ich habe ihn zutiefst enttäuscht, dabei bin ich nur meinem Herzen gefolgt.”
    Und wohin hat dein Herz dich geführt? fragte Melinda sich im Stillen.
    “Oh, schau mich nicht so an”, sagte Annie. “Ich habe die richtige Wahl getroffen. Im Moment muss ich eine schwere Zeit durchstehen, aber schwere Zeiten gehören nun einmal zum Leben. Und stell dir nur vor, wenn ich nicht mit Jimmy mitgegangen wäre, hätte ich jetzt Brady nicht, und wir beide hätten uns nie getroffen.”
    Melinda fragte sich, ob ihre Freundin die weiseste Achtzehnjährige von der ganzen Welt war, oder nur eine weitere Närrin, die die Liebe blind gemacht hatte.
    Am Freitag, dem Tag von Melindas sechstem Besuch in Annies Apartment, kam Cole bereits zurück, als Melinda

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