Den Himmel auf Erden fuer Dich
sich gegen das, was er jetzt sagen würde.
“Ich will, dass du meine Schwester in Ruhe lässt”, sagte er schroff.
Genau das hatte sie erwartet, und sie hatte bereits eine Antwort parat. “Annie will nicht, dass ich sie in Ruhe lasse.”
Er warf ihr einen finsteren Blick zu. “Was sie will, spielt hier überhaupt keine Rolle.”
Sie stieß einen verächtlichen Laut aus. Dieser Mann hatte vielleicht Nerven. “Aus welchem Grund sollte ich mich von ihr fernhalten, wenn sie will, dass ich sie besuche?”
“Weil ihre Wünsche hier nicht zur Debatte stehen, es geht darum, was das Beste für sie ist. Und das Beste ist, wenn sie nach Hause fährt. Eine reiche Freundin in Los Angeles macht es ihr nur noch schwerer, diese Stadt zu verlassen.”
Sie würde es nicht zulassen, dass er ihr Schuldgefühle zuschob. “Das ist absurd. Ich würde niemals versuchen, sie hier zu behalten.”
Er wandte den Blick ab und fluchte leise. Dann atmete er einmal tief durch und sah sie wieder an. “Hör zu”, begann er, diesmal etwas freundlicher. “Annie mag dich. Sie fühlt sich mit dir verbunden. Du hast ihr zur Seite gestanden, als ihr Baby geboren ist.”
“Ja, und ich will nur …”
Er unterbrach sie, in dem er eine Hand hob. “Lass mich zu Ende reden. Seit dieser Schuft Jimmy Logan Annie verlassen hat, sucht sie jemanden, dein sie vertrauen, dem sie ihre Zuneigung schenken kann. Und du scheinst in einer ähnlichen Situation zu sein. Ich bin nicht völlig blind, Melinda. Ihr haltet zusammen, weil ihr euch beide braucht.”
Sie seufzte. “Und ist das so falsch?”
“Nein, natürlich nicht. Nur ist es in diesem Fall so, dass eure Freundschaft Annie in der Stadt festhält, obwohl sie unbedingt nach Hause fahren sollte.”
Melinda hatte auf einmal den Wunsch, dass Cole sie verstehen möge. “Cole”, begann sie. “Ich bin der gleichen Meinung wie du,; ganz ehrlich. Ich glaube ebenfalls, dass sie in einer Kleinstadt in Texas mit dir und deinem Vater bei weitem besser aufgehoben wäre als hier in Los Angeles. Aber sie will nicht gehen. Sie will mit Brady…”
Er fiel ihr ins Wort. “Im Grunde genommen will sie mitkommen. Sie würde es auch tun, wenn du sie endlich in Ruhe ließest. Wenn du aufhören würdest, sie ständig zu besuchen und mit Geschenken zu überhäufen. Du nährst damit ihre Hoffnung, dass sie es mit dir zusammen in Los Angeles schaffen würde, aber wir; beide wissen, dass das nicht stimmt.”
“Sie bleibt nicht meinetwegen. Sie wartet auf ihren Mann. Sie will hier sein, wenn er zurückkommt.”
“Hör doch auf. Du glaubst doch nicht tatsächlich, dass Jimmy Logan wieder zurückkommt?”
Er hatte sie ertappt, und sie wechselte rasch das Thema.
“Aber was ist mit eurem Vater. Sie behauptet, er würde nicht damit zurechtkommen, dass …”
“Mein Vater liebt Annie mehr als sein Leben, und sein einziger Wunsch ist, dass sie wieder nach Hause kommt.”
“Ich glaube, sie hat tatsächlich Angst, dass er einen neuen Schlaganfall erleiden könnte, wenn er …”
“Klar hat sie Angst. Sie hat Angst, mit einem Baby und ohne Jimmy Logan nach Hause zu kommen. Sie will nicht die Enttäuschung in seinen Augen sehen. Sie schämt sich, weil Dad Recht gehabt hat. Er glaubte, dass Logan kein Mann für sie wäre
- und Logan hat ja nun wohl bewiesen, dass mein Vater ihn richtig eingeschätzt hat. Aber Annie wird die Scham und Dads Enttäuschung überstehen.”
“Aber wird dein Vater das überstehen?”
“Natürlich wird er das. Er wird keinen neuen Anfall bekommen, wenn sie nach Hause kommt. Wahrscheinlich wird seine Gesundheit dann Sogar wieder besser werden. Annie konnte immer am besten mit ihm umgehen. Sie wird dafür sorgen, dass er die richtigen Sachen isst, seine Übungen macht und ihn so verwöhnen, dass ihm gar nicht anderes übrig bleibt als gesund zu werden.”
“Aber sie will nicht gehen.”
Coles Lippen verzogen sich verächtlich. “Hör auf, mir das zu erzählen. Tatsache ist, dass du sie nicht gehen lassen willst.”
Melinda verschränkte die Atme über die Brust und wünschte sich, sie könnte reinen Herzens behaupten, dass seine Worte nicht wahr wären.
Er kam auf sie zu. “Stell dich doch endlich der Wahrheit. Du bist in der Großstadt geboren, hast mehr Geld, als du ausgeben kannst und fährst teure Wagen und trägst Designermodelle.”
Erst als er fast vor ihr stand, blieb er stehen. “Annie ist ein unerfahrenes Mädchen aus Bluebonnet - dazu kommt, dass sie jetzt für ein
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