Den Himmel auf Erden fuer Dich
Kind sorgen muss.”
In seinen Augen, die so freundlich schauen konnte, lag nur harte Entschlossenheit. “Lass Annie allein, Melinda.”
Aber sie konnte es nicht. Sie konnte sich nicht einfach von Annie abwenden, die sie so sehr brauchte. “Nein. Ich bin ihre Freundin.”
“Wenn du wirklich ihre Freundin bist, dann sag ihr, sie soll nach Hause fahren. Ich bin bereits anderthalb Wochen hier. Ich kann nicht immer bleiben. Zu Hause warten mein kranker Vater und meine Arbeit auf mich.” Seine Augen wurden schmal, und sein Gesichtsausdruck wurde noch härter. “Und was ist mit dir?
Du hast doch dein eigenes Leben. Willst du nicht etwas damit anfangen? Findest du nicht, du solltest dir einen neuen Job suchen?”
Seine Worte trafen genau ihren wunden Punkt. “Ich suche bereits nach einer neuen Arbeit, danke.”
“Ich kann mir nicht vorstellen, dass du dich allzu sehr anstrengst, da ich dich jeden Nachmittag in Annies Apartment sitzen sehe.”
Das war zu viel. Wie gern wäre sie jetzt einen Schritt zurückgetreten, aber das hätte Schwäche verraten. Entschlossen straffte sie sich. “Es geht dich zwar überhaupt nichts an, aber ich suche wirklich nach einem neuen Job.”
Er lehnte sich ein wenig vor. “Lass sie in Ruhe, Melinda. Es war reiner Zufall, dass du sie getroffen hast. Reiner Zufall, dass du uns ins Krankenhaus begleitet hast. Wir haben nichts Gemeinsames. “
Wie gern hätte sie ihn jetzt angeschrien. Doch sie befürchtete, dass sie dann in Tränen ausbrechen würde. “Ich kann … kann sie nicht allein lassen”, stammelte sie.
Er fluchte.
“Bitte, ich weiß ja, dass du Recht hast”, hörte sie sich plötzlich sagen. “Sie sollte mit dir fahren. Und ich … ich werde mit ihr reden. Wie wäre das? Ich werde ihr sagen, dass du Recht hast. Dass es das Beste für sie ist, nach Hause zu fahren.”
Sein Gesichtsausdruck wurde nicht weicher. “Du sollst keine Reden schwingen, sondern sie einfach nur in Ruhe lassen.”
“Nein. Nein, ich kann nicht einfach so verschwinden, als ob sie mir nichts bedeuten würde.” Und sie konnte es auch nicht ertragen, ihm so nahe zu sein, all die Wut und die Frustration aushalten zu müssen, die er direkt auf sie richtete. Sie gab es auf, die Starke zu spielen, und trat einen Schritt zurück, um wenigstens etwas atmen zu können.
Aber er gab ihr dazu keine Chance. Er ergriff ihren Arm so fest, dass sie vor Schmerz leise aufschrie, und schubste sie unsanft zur Tür hinüber. “Also gut. Du willst mit ihr reden, dann kannst du ja gleich mitkommen.”
“Nein.” Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
“Lass das.”
Aber er hielt sie unbeirrt fest. “Nein, du wirst jetzt mitkommen.”
“Lass mich endlich los.” Sie riss sich mit solcher Gewalt von ihm los, dass sie das Gleichgewicht verlor und gegen einen kleinen Tisch stieß.
“Verdammt noch mal, Melinda …”, rief er und ging zu ihr hinüber.
Doch diesmal war sie schneller, sie hob die Hand und schlug ihm ins Gesicht.
Cole erstarrte und fluchte dann erneut…
Melinda starrte gebannt auf seine Wange, auf der deutlich der Abdruck ihrer Hand zu sehen war. Erst weiß und dann knallrot.
Cole hob langsam die Hand und rieb sich sein Gesicht.
Verflixt, dachte er, diese Frau hat einen ganz netten Schlag, Für einen Moment starrten sie sich nur grimmig an. Dann sah er, wie sie die Augen schloss, leise aufstöhnte und die Hände vor das Gesicht legte.
Cole schaute auf ihren gebeugten Kopf. Er kam sich auf einmal wie ein Schuft vor. Noch nie in seinem Leben hatte er eine Frau so hart angefasst. Wo er herkam, tat ein Mann so etwas nicht.
“Melinda. Bitte, sieh mich an.”
Sie nahm die Hände vom Gesicht und atmete zitternd durch.
“Es tut mir Leid”, sagte er. “Ich … hör zu, ich hätte dich niemals anfassen dürfen …” Obwohl er wusste, dass er sich sein Verhalten nie verzeihen würde, hoffte er wenigstens, sie würde ihm vergeben. “Ich bin mit meinem Latein am Ende, das ist alles. Annie gibt nicht nach, und ich will nicht ohne sie fahren.
Aber ich muss nach Hause, und zwar bald. Man rechnet mit mir.”
Sie sah ihn schweigend an, und er spürte, wie sehr er sie verletzt hatte. Er hätte sie gern an sich gezogen, bis sie sich endlich wieder entspannte, und begriff, dass er ihr nie bewusst Schmerz zufügen würde.
Aber wem wollte er etwas vormachen? In dem Moment, in dem er sie in seinen Armen hielt, würde er sofort an andere Dinge denken, statt sie zu trösten.
Und das
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