Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Den Himmel auf Erden fuer Dich

Den Himmel auf Erden fuer Dich

Titel: Den Himmel auf Erden fuer Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rimmer
Vom Netzwerk:
gewartet, Cole, damit ich endlich kündigen kann.”
    “Aber Mrs. Finster …”
    Die Frau hob eine Hand. “Nein, kein Aber. Ihr Vater benimmt sich unmöglich. Ich habe durchgehalten, bis Sie zurück sind, mehr kann man von mir nicht verlangen.”
    Die Katze wollte von Melindas Arm herunter, und Melinda setzte sie wieder auf den Boden, während die Krankenschwester mit ihrer Rede fortfuhr.
    “Er weigert sich zu essen, was ich gekocht habe, und will beim Anziehen meine Hilfe nicht in Anspruch nehmen. Sie müssen sich anhören, welche Ausdrücke er mir an den Kopf wirft. Ich …”
    “Mrs. Finster”, unterbrach Cole sie.
    Sie sah ihn unfreundlich an. “Was?”
    “Ich verstehe Sie.”
    “Nun, das hoffe ich.” Dann wurde ihr Blick freundlicher.
    “Hören Sie, Cole. Es tut mir wirklich Leid, aber ich halte das einfach nicht länger…”
    “Ich weiß, und ich mache Ihnen keine Vorwürfe. Ich weiß, was für ein Tyrann er seit dem Schlaganfall sein kann. Er hasst es, so abhängig und hilfsbedürftig zu sein. Und dann hat er sich auch noch so viele Sorgen wegen unserer … Familienprobleme gemacht.”

    Die Krankenschwester, die mit den Fakten dieser Familienprobleme vertraut war, sah jetzt zu Annie hinüber.
    “Annie”, grüßt sie die junge Frau, “es ist schön, dich wieder zu sehen.”
    Annie nickte und zwang sich zu einem Lächeln. “Hallo, Mrs.
    Finster.”
    Dann straffte sich die ältere Frau und sah noch einmal zu Cole hinüber. “Ich werde sofort gehen, meine Sachen sind bis auf wenige Dinge bereits gepackt.”
    “Soll ich Ihnen einen Scheck ausschreiben, oder …”
    Mrs. Finster schüttelte den Kopf. “Sie sind gerade erst angekommen. Kümmern Sie sich um Ihren Vater. Kommen Sie in den nächsten Tagen einfach bei mir vorbei.”
    Annie und Melinda hatte gerade erst das Baby aus dem Wagen geholt, als Mrs. Finster mit einem Koffer bereits an ihren vorbeirauschte, allerdings nicht ohne einen neugierigen Blick auf Brady geworfen zu haben. Aber der Wunsch, die Yumas zu verlassen, musste stärker als ihre Neugierde gewesen sein. In weniger als zwei Minuten fuhr sie mit ihrem uralten Volkswagen davon.
    Wenn man durch die Haustür trat, kam man zuerst in einen geräumigen Flur, von dem aus man in die übrigen Zimmer und über eine Treppe in den ersten Stock gelangte. Boden und Treppe waren aus gewachstem dunklen Holz. Obwohl das Haus mindestens fünfzig Jahre alt sein musste, besaß es eine Klimaanlage, und nach der brütenden Hitze im Vorhof fühlte die Kühle sich wundervoll an. Melinda atmete erleichtert auf.
    Ihre Erleichterung hielt allerdings nicht lange an. Cole hatte gerade die Tür hinter sich geschlossen, als im Zimmer über ihren Köpfen etwas mit lautem Getöse zu Boden fiel.
    “Oh!”, schrie Annie.
    Cole fluchte leise und lief die Treppe hinauf. Gleichzeitig drückte Annie Melinda das Baby in den Arm und folgte ihrem Bruder. “Hier, bitte …”

    Oben rannte Cole bereits zum Zimmer seines Vaters und riss die Tür auf.
    Preston Yuma lag auf dem Boden. Die Gehhilfe aus Aluminium, mit der er wieder laufen lernen sollte, befand sich umgestürzt zwischen seinen Beinen.
    Preston stöhnte und sah auf. “Cole.” Ein Schwall unverständlicher Silben folgten. Sein Stimme war so tief und wohltönend wie immer, aber seit dem Schlaganfall hatte er unter emotionalem Stress oft Probleme, Worte zu formen.
    Cole lief zur Seite seines Vaters und kniete sich nieder. “Ja, Dad, ich bin wieder zu Hause.” Vorsichtig zog er die Gehhilfe unter den Beinen des Vaters hervor und stellte sie wieder hin.
    “Ich … ich habe dich gehört”, murmelte Preston. “Unten.” Er atmete mehrere Male tief durch, und Cole wartete. Er wusste, dass sein Vater sich entspannen wollte, um die Worte hervorbringen zu können, die er sagen wollte. “Hast du … du Annie mit… mitgebracht?”
    Cole griff vorsichtig unter die Achseln seines Vaters und setzte ihn auf. “Sie ist hier, und es geht ihr gut.”
    Preston schloss die Augen. “Danke, Herr, oh danke.”
    “Dad?” Annie stand im Türrahmen. “Dad?”
    Das faltige Gesicht des alten Mannes begann auf einmal von innen zu leuchten. Annie lief zu ihm hinüber. “Oh Dad…”
    Tränen strömten ihr über das Gesicht. “Oh Dad, was ist nur passiert.”
    “Es ist alles gut”, sagte Preston. “Es ist alles gut, Annie, mein Mädchen.” Er hob die gesunde linke Hand und hielt Coles Arm fest. “Hilf mir in den Rollstuhl, Sohn.”
    Cole und Annie halfen beide, Preston

Weitere Kostenlose Bücher